Mit dem durch den Gemeinderat Muri beim Departement Gesundheit und Soziales eingereichten Pilotprojekt "Interprofessionelle Hausarztpraxis Muri Plus" soll eine Verbesserung der hausärztlichen Grundversorgung im Bezirk Muri erzielt werden. Zur Erreichung dieser Zielsetzung wird am Spital Muri eine neue Hausarztpraxis als eigenständige Aktiengesellschaft aufgebaut. Die ärztliche Leitung dieser Hausarztpraxis hat neben dem Anbieten der medizinischen Grundversorgung zur Aufgabe, eine integrierte Versorgung in der Region aufzubauen, ein attraktives Hausarztcurriculum für die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte zu entwickeln und einzelne Prozesse zu digitalisieren.
Die am Spital Muri angesiedelte Hausarztpraxis setzt sich einerseits für eine verstärkte Zusammenarbeit der Leistungserbringer in der Region ein und andererseits für eine attraktive Gestaltung der Hausarztweiterbildung im Bezirk Muri. Das Ausbildungscurriculum soll den angehenden Hausärztinnen und Hausärzten ein breiteres Angebot bieten. So werden künftig auch Rotationen bei Spezialistinnen und Spezialisten und damit ein grösserer fachlicher Austausch ermöglicht. Das Projekt fördert zudem das neue Berufsbild der Advanced Practice Nurse (APN). Durch das Fachwissen dieser APN kann die Hausärzteschaft entlastet und unterstützt werden. Die Hausarztpraxis im Spital Muri soll im Sommer 2023 den Betrieb aufnehmen.
Handlungsbedarf gegen Hausärztemangel
Die Hausärztedichte ist für die Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung wichtig. Im Bezirk Muri liegt die Hausärztedichte bei 0,42 pro 1'000 Einwohnerinnen und Einwohner und damit am tiefsten im Kanton Aargau. Mit dem Projekt "Interprofessionelle Hausarztpraxis Muri Plus" soll die Attraktivität des Hausarztberufs in der Region gesteigert werden. Ziel ist, die Hausärztedichte langfristig zu erhöhen, weshalb der Regierungsrat das Projekt basierend auf der Pilotnorm (siehe Box) unterstützt.
Der Kanton trägt während den nächsten fünf Jahren insgesamt 1,46 Millionen Franken zum Pilotprojekt bei.