Hauptmenü

Alle Medienmitteilungen

Prioritäten im Pflegebereich :
Gesundheitskommission diskutiert Rationierung

Eine eigentliche Rationierung der medizinischen Versorgung im Spitalbereich findet im Aargau nicht statt. Zu diesem Schluss kommt die grossrätliche Gesundheitskommission. Jedoch stellt die Ressourcenknappheit die Verantwortlichen vor die Frage der Prioritätensetzung im Pflegebereich.

Zum zweiten Mal hat sich die grossrätliche Gesundheitskommission (GGK) mit dem Thema "Rationierung" auseinandergesetzt. Nachdem im vergangenen November Fragen der Ethik und der Ökonomie im Zentrum standen, war der Fokus diesmal auf die konkrete Situation im klinischen Alltag, im Speziellen auf die Pflege, gerichtet.

Als hoch kompetente Auskunftspersonen orientierten die Pflegedirektorinnen und -direktoren der beiden Kantonsspitäler Aarau und Baden, der Psychiatrischen Dienste sowie Pflegeexpertinnen und -experten aus den drei Häusern.

Die Expertenrunde war sich einig, dass im Spitalbereich noch ein gewisses Rationalisierungspotential vorhanden ist. Insbesondere könnten durch eine bessere Vernetzung und verstärkte Teamarbeit (etwa zwischen Ärzten und Pflegedienst) die vorhandenen Ressourcen noch besser genutzt werden.Die starke Zunahme von sog. Bagatell-Notfällen (vor allem am Wochenende), die gesunkene Aufenthaltsdauer und die gestiegenen Erwartungen der dank dem Internet immer besser informierten Patientinnen und Patienten wirken sich unmittelbar auf die Arbeitsbelastung des medizinischen Personals im Spital aus.

"Niemanden muss im Aargau um eine gute medizinische Grundversorgung bangen", war jedoch der einhellige Tenor. Hingegen ist das Pflegepersonal immer wieder mit der Frage der situations- und mittelgerechten Pflege konfrontiert. Schon heute werden deshalb interne Abläufe in der Pflege laufend überprüft und optimiert. Jedoch führt der Personalmangel dazu, dass die Pflegenden immer stärker auch mit der Frage der Prioritätensetzung in ihrem Berufsalltag konfrontiert sind.

In diesem Zusammenhang wurde auch die Frage aufgegriffen, wie realitätsnah die heutige Pflegeausbildung sei. Viele erfahrene Pflegende empfinden das heutige Ausbildungsystem als theorielastig. Gewünscht wird jedoch ein praxisnäherer Ansatz. Anfänge dafür sind gemacht, etwa die Direktanstellung von Lernenden durch die Spitäler, analog dem übrigen Berufsbildungssystem. Entscheidend sei auch, möglichst vielen interessierten jungen Menschen den Zugang zu einem Beruf im Gesundheitswesen zu ermöglichen.

  • Staatskanzlei