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Verstärkte Wiedereingliederung :
Kanton Aargau führt das nationale Projekt IIZ-MAMAC ein

Obwohl die Wirtschaft wieder vermehrt Personen einstellt, ist die Zahl der Sozialhilfefälle im Kanton Aargau leicht angestiegen. Erwerbslosigkeit stellt den Hauptgrund dar, der in die Abhängigkeit von Sozialhilfe führt. Gefragt sind gesamtheitliche Lösungen. Unter diesem Aspekt setzt der Kanton Aargau das vom Bund initiierte Projekt IIZ-MAMAC (Interinstitutionelle Zusammenarbeit – Medizinisch-ArbeitsMarktliche Assessments mit Case Management) ab dem 11. September 2008 um.

Im Kanton Aargau hält die gute Konjunktur an und wirkt sich positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Davon profitieren vor allem Fachkräfte. Für Personen mit Mehrfachrisiken (Ausbildung, Alter, Sprache, Alleinerziehende usw.) ist es hingegen schwieriger geworden, eine Arbeit zu finden. Die Heterogenität der Betroffenen erfordert eine gesamtheitliche Betrachtungsweise und abgestimmte Massnahmen.

Das schweizerische System der sozialen Sicherheit ist zersplittert. Dementsprechend führen die Leistungen der Arbeitslosen- (ALV) und der Invalidenversicherung (IV) sowie der Sozialhilfe (SH) unter anderem zu einer sektoriellen Optik der einzelnen Institutionen, was zu zeitlichen Verzögerungen und Doppelspurigkeiten führt. IIZ und IIZ-MAMAC bieten ein Koordinationssystem und können diesen Hürden ein Stück weit begegnen, was den Betroffenen hilft und im Endeffekt Kosten spart. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte wird ab dem 11. September 2008 das vom Bund initiierte Projekt IIZ-MAMAC im Kanton Aargau umgesetzt.

IIZ-MAMAC basiert auf dem Entschluss der beteiligten Institutionen und ist als besondere Form der Koordination bzw. Zusammenarbeit zu bezeichnen. Zu diesem Zweck wurde ein Steuerungsausschuss eingesetzt, der sich aus Personen des Kantonalen Sozialdiensts (KSD), des Amts für Wirtschaft und Arbeit (AWA), der IV-Stelle sowie der Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf (BDAG) zusammensetzt. Die Geschäftsleitung IIZ-MAMAC wird dem Verein HEKS LernWerk im Rahmen der Leistungsvereinbarung für die Führung der Geschäftsstelle NetzWerk IIZ übertragen. Ziel ist es, Erwerbslose vermehrt wieder ins Wirtschaftssystem einzugliedern. Die Kräfte des Sozialversicherungssystems und der Sozialhilfe werden koordiniert. Dies entlastet die Sozialversicherungen und die finanziellen Träger der Sozialhilfe. Die Kosten für Massnahmen zur Reintegration tragen die Vertragspartner gemäss ihrem jeweiligen gesetzlichen Leistungskatalog.

"Eine Pforte" würde einen Schritt über IIZ und IIZ-MAMAC hinaus bedeuten: "Eine Pforte" stellt einen einheitlichen Zugang zu den unter einem Dach zusammengeführten drei Institutionen ALV, IV und Sozialhilfe her. Für den Kanton Aargau wird unter der Leitung der IV-Stelle der SVA bis Anfang 2009 eine Machbarkeitsstudie erstellt, die Antworten auf die vielen offenen Fragen zum Thema "Eine Pforte" geben soll. Dabei werden nebst der gesetzlichen, finanziellen und politischen Dimension auch praktische Umsetzungsfragen beleuchtet. Ziel dieser Studie ist, Grundlagen zu schaffen, um über die Durchführung eines Pilotprojektes entscheiden zu können.

Weitere Informationen unter www.iiz.ch (Bund) und www.netzwerk-iiz.ch (Kanton).

  • Departement Gesundheit und Soziales