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Vom Pergament zum Chip

Das Innere der Synagoge Lengnau, 1768

Johann Kaspar Ulrich von Zürich (1705–1768), Pfarrer am Fraumünster und Hebraist, publizierte 1768 die "Sammlung jüdischer Geschichten", insbesondere zur Geschichte der Juden in der Schweiz.

Papier, Autograph, Federskizze handkoloriert; Signatur NL.A-0173/01, f. 318 pp. – Lit.: F. Guggenheim-Grünberg, Pfarrer Ulrich als Missionar im Surbtal (Beiträge zur Geschichte und Volkskunde der Juden in der Schweiz 3), 1953, mit. Abb.; N. Halder, Heinrich Zschokkes "Schweizerbibliothek" (SA. Aargauer Tagblatt Jg. 52, 1952), S. 16. In den beiden Bänden gibt es noch viel unausgewertetes Material.

Gleichzeitig legte er eine "Fortgesetzte und vermehrte Sammlung jüdischer Geschichten" an, eine Ergänzung zur Publikation, mit Kupferstichen, Druckschriften, Skizzen, Abschriften von Privaturkunden aus Endingen und Lengnau, Korrespondenz mit und über Juden, sowie Nachschriften von Grabsteinen des Judenfriedhofs Endingen-Lengnau, darunter auch die Listen der in Lengnau wohnenden Juden. – Die farbige Skizze zeigt den Innenraum einer Synagoge unbestimmten Orts – nach F. Guggenheim ist es Lengnau – eine weitere Skizze "Jesus im Tempel" mit dem Vermerk "cum approbatione Rabbi Joseph Guggenheim de Lengnau" .

Die Provenienz der Sammlung ist bis jetzt nicht geklärt, Halder vermutete aus dem Besitz von Heinrich Zschokke. Das kann in dem Sinn bejaht werden, als die paginierende Hand dieselbe ist, welche die Lindinner-Sammlung paginiert hat: Provenienz also Zürich, aus dem Besitz von Felix Lindinner (1729–1807), dessen historische Handschriftensammlung Heinrich Zschokke angekauft und an die Kantonsbibliothek weiterverkauft hat.