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Informationen zum Bauen und Modernisieren

Haustechnik

Wärmepumpen

Gebäudetechnische Anlagen wie effiziente Heizungssysteme oder die aktive Nutzung von Umweltenergie aus Wärmequellen wie Luft, Erde oder Wasser können den Energieverbrauch niedrig halten. Auf den folgenden Seiten informieren wir Sie zu den Themen Heizungssysteme, moderne Lüftungsanlagen, Warmwasseraufbereitung.

Heizsystem

In der Schweiz werden heute noch 80 Prozent aller Wohnbauten mit Öl, Gas oder Holz beheizt. Das muss sich ändern! Denn auf dem Weg zur Klimaneutralität ist der Einsatz von erneuerbaren Energien im Wärmebereich entscheidend.

Wussten Sie schon?

CO2-Emissionen entstehen bei der Verbrennung fossiler Energieträger (Erdölprodukte, Erdgas, Kohle) sowie bei der Verbrennung von Biomasse.

Grafik Heizsystem
https://www.energyscope.ch/de/fragen/wie-heizen-wir-heute-in-der-schweiz/

Neubauten sollten mit einem effizienten Heizsystem beheizt werden und, wenn möglich, mit erneuerbaren Energien. In bestehenden Gebäuden sollten alte Heizsysteme durch neue, energiesparende Systeme wie Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke, Photovoltaikanlagen etc. ersetzt werden.

  • Wählen Sie Heizungssysteme mit einer niedrigen Betriebstemperatur.
  • Setzen Sie eine CO2-freie Wärmeerzeugung ein.
  • Setzen Sie massive Bauteile (Mauern, Betondecken) ein, welche die Solarwärme speichern können.
  • Achten Sie darauf, Sonnenenergie mit passiven und, falls wirtschaftlich vertretbar, zusätzliche aktiven Massnahmen zu nutzen, z. B. Sonnenkollektoren für die Warmwasseraufbereitung.

Thermische Solarenergie

Für die Wassererwärmung ist es sinnvoll, die Energie der Sonne über Sonnenkollektoren auf dem Dach zu nutzen. Allenfalls kann Sonnenenergie einen Beitrag zur Heizungswärmeerzeugung leisten. Wird eine Solaranlage erst zu einem späteren Zeitpunkt angebracht, so sind nach Möglichkeit die notwendigen Vorinstallationen auszuführen. Sinnvoll sind insbesondere der Einbau einer Steigleitung für den Anschluss des Kollektors und die Verwendung eines Boilers mit einem Anschluss für eine Solaranlage.

Rund 4 m² Kollektorfläche genügen, um 50 bis 70 Prozent des Jahresbedarfs einer vierköpfigen Familie zu decken. Bei Nebel oder Bewölkung bringen das Heizsystem oder ein Elektroheizstab die fehlende Wärme. Im Aargau werden thermische Sonnenkollektoranlagen finanziell gefördert. Eine Kompaktanlage, fertig installiert, kostet etwa zwischen Fr. 9'000 und 12'000.

Fernwärmeanschluss

In städtischen Gebieten oder in Dorfzentren ist es oft möglich, ein Haus an die Fernwärme anzuschliessen. Damit lässt sich die Abwärme z. B. aus Kehrichtverbrennungs- und Abwasserreinigungsanlagen oder die Wärme von Seewasser nutzen; auch Holzschnitzelheizungen können Sie mit Fernwärme realisieren. Durch den Fernwärmeanschluss kann sich die Eigentümerschaft vom Betrieb und von der Anlagenerneuerung entlasten.

Der Begriff „Kalte Fernwärme» oder «Anergienetz“ bezeichnet ein Fernwärmenetz auf einem relativ niedrigen Temperaturniveau. Der Anschluss an das Netz erfolgt mit einer Wärmepumpe, welche die Temperatur auf das notwenige Heizniveau anhebt. Das Netz kann ebenfalls für die Nutzung von Abwärme und für Kühlbedürfnisse verwendet werden.

Viele Städte und Gemeinden haben mit einer Energieplanung geklärt, welche Energieträger zur Verfügung stehen und welche Gebiete sich für die Erschliessung mit Fernwärme eignen. Informieren Sie sich daher am besten direkt bei Ihrer Gemeinde.

Holzpellets

Holzpellets werden aus Sägereiabfällen hergestellt und enthalten keinerlei Zusatzstoffe. Eine Holzpelletheizung arbeitet vollautomatisch und benötigt kaum Unterhaltsaufwand. Es genügt, den Aschekübel ungefähr alle zwei Monate zu leeren. Die Verbrennung von Holzpellets ist CO2-neutral. Verwenden Sie nur Geräte mit dem Qualitätssiegel von Holzenergie Schweiz und geprüfte Qualitätspellets.

Holzschnitzel

Waldschnitzel eignen sich vor allem für grössere Anlagen oder für eine Quartierheizung. Holzschnitzelheizungen sind CO2-neutral, weil beim Nachwachsen der Bäume gleich viel CO2 der Atmosphäre entzogen wird wie bei der Verbrennung ausgestossen wird.

Heizöl und Gas

Heizöl und Erdgas sind fossile Brennstoffe, die bei der Verbrennung das Treibhausgas CO2 erzeugen. Wählen Sie Heizöl oder Erdgas als Energieträger, müssen Sie einen Kondensationskessel einbauen, welcher über einen besseren Wirkungsgrad verfügt.

Wärmepumpen

Wärmepumpen nutzen Wärme, die in Erde, Wasser oder Luft gespeichert ist. Für den Betrieb benötigen sie Strom. Grundsätzlich gilt: Je kleiner die Differenz zwischen der Temperatur der Wärmequelle und der benötigten Heiztemperatur ist, desto weniger elektrische Energie wird benötigt. Eine Wärmepumpenheizung braucht weder einen Kamin noch einen Tank, und die Kontrolle der Feuerung ist nicht nötig. Das spart Raum- und Unterhaltskosten. Im Folgenden erläutern wir kurz die verschiedenen Wärmepumpenarten, wobei zuerst die Wärmequelle genannt wird und dann der Wärmeträger im Heizsystem, an den die Pumpe die Wärme überträgt.

Luft-Wasser-Wärmepumpe

Umgebungsluft ist in beliebigen Mengen kostenlos vorhanden und kann problemlos als Wärmequelle genutzt werden. Die Jahresarbeitszahl einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ist abhängig von der Vorlauf- und Lufttemperatur und beträgt 2,5 bis 3,0.

Die Arbeitszahl bezeichnet das Verhältnis zwischen erzeugter Energie in Form von Heizarbeit (kWh) und der eingesetzten elektrischen Arbeit (kWh) inklusive aller Komponenten in einem festgelegten Zeitraum. In der Regel beträgt dieser Zeitraum ein Jahr und man spricht von der Jahresarbeitszahl. Bei einer Jahresarbeitszahl von 2,5 bis 3,0 erreicht man also mit 1 kWh Antriebsenergie 2,5 bis 3,0 kWh Heizenergie.

Sole-Wasser-Wärmepumpe

Auch die im Erdreich (Sole) gespeicherte Wärme lässt sich auf einfache Art nutzen, sei es mit einer oder mehreren vertikalen Erdwärmesonden, die bis rund 150 m tief vorgetrieben werden. Sole-Wasser-Wärmepumpe erreichen Arbeitszahlen von 3,0 bis 3,5. Die Bewilligung zur Nutzung von Erdwärme erteilt der Kanton.

Bei Fragen zur Nutzungsbewilligung von Sole-Wasser-Wärmepumpen wenden Sie sich bitte an die kantonale Abteilung für Umwelt.

Grundwasser-Wasser-Wärmepumpe

Dieser Wärmepumpentyp ist für grössere Bauten ideal. Für die Wärmeentnahme aus dem Grundwasser sind zwei Bohrungen notwendig.

Dank seiner im Jahresverlauf nahezu konstanten Temperatur ist Grundwasser als Wärmequelle für eine Wärmepumpen-Heizung gut geeignet. Aber auch Oberflächenwasser aus Seen, Flüssen, Bächen sowie Abwasser können als Wärmequelle genutzt werden. Wasser-Wasser-Wärmepumpen erreichen Arbeitszahlen von 3,5 bis 4,5 erreicht. Die Bewilligung zum Betrieb einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe erteilt der Kanton.

Bei Fragen zur Nutzungsbewilligung von Grundwasser-Wasser-Wärmepumpen wenden Sie sich bitte an die kantonale Abteilung für Umwelt.

Lüftung

Moderne Gebäude weisen eine hohe Luftdichtigkeit auf. Daher ist richtiges Lüften sehr wichtig geworden, denn durch die luftdichte Gebäudehülle findet kaum noch ein Luftaustausch statt. Die Folge: schlechte Raumluft und möglicherweise Schimmelbildung, wenn nicht ausreichend gelüftet wird. Daher sollten Sie bereits in der Planungsphase prüfen, ob eine kontrollierte Wohnraumlüftung möglich ist.

Die kontrollierte Wohnraumlüftung übernimmt die Lüftung vollautomatisch und sorgt so für ein angenehmes Raumklima. Bei der kontrollierten Wohnraumlüftung handelt es sich um eine mechanische Be- und Entlüftung der Räume, so dass die im Wohnraum entstehende Feuchtigkeit nach aussen transportiert wird und ausreichend Frischluft einströmt. Das klassische Lüften durch Öffnen der Fenster entfällt.

Wasser

Wasser, insbesondere Trinkwasser, ist ein sehr kostbares Gut, das es zu schützen gilt.

  • Nutzen Sie Regenwasser für die Gartenbewässerung.
  • Auch für die Toilettenspülung können Sie Regenwasser verwenden. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs.
  • Achten Sie auf wassersparende Sanitäranlagen, wie z. B. ein WC mit Spartaste oder einen wassersparenden Duschkopf.

Elektrische Geräte

Planen Sie den Kauf eines neuen Haushaltsgerätes, z. B. einer Waschmaschine? Achten Sie bei der Auswahl der Haushaltsgeräte auf die Energieetikette. Entscheiden Sie sich für Geräte der Effizienzklasse A nach EU-Klassifizierung. Denn Geräte der Klassen D bis G verbrauchen oft doppelt so viel Strom wie ein A-Gerät.

Ausführlichere Informationen zu den oben beschriebenen Themen finden Sie hier: