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Strassenverkehr

"Bei jeder Sanierung gibt es Verzögerungen"

Wenn jemand den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten an der Fahrzeugprüfhalle kennt, dann ist es der zuständige Bauleiter und diplomierte Architekt FH Claude Vonesch. Im Interview erzählt er, welche Herausforderungen er bereits lösen musste und was er sich für den weiteren Verlauf der Sanierung wünscht.

Herr Vonesch, wie weit ist die Sanierung bereits fortgeschritten?

Claude Vonesch: Das genau zu beziffern ist schwierig, da eine Sanierung ein laufender Prozess ist. Ausserdem wird oft an mehreren Bereichen gleichzeitig gearbeitet. Aber aktuell – also zu Beginn des Jahres 2024 – gehen wir in etwa von folgendem Fortschritt aus:

• Ca. 30 % der Arbeiten wurden bereits ausgeführt.

• Ca. 10 % sind gerade in Arbeit, beispielsweise Stahlbau, Fenster und Dach.

• Die Baumeisterarbeiten (Betonarbeiten, Arbeiten an Mauerwerk, Reinigen und Räumen der Baustelle) werden gerade fertiggestellt.

• Ca. 60 % der Arbeiten haben wir noch vor uns.

Ist die Sanierung zeitlich auf Kurs oder gab es bereits Verzögerungen?

Aktuell sind wir zeitlich auf Kurs. Allerdings gibt es bei jeder Sanierung Verzögerungen, die Fahrzeugprüfhalle ist da keine Ausnahme. Beispielsweise konnten wir einen Teil der Betonstruktur nicht mit dem effizienten Wasser-Jet-Verfahren abtragen, weil die Gefahr bestand, dass noch mehr Wasser in den Traforaum eindringen würde. Deswegen mussten wir auf konventionelle Spitzarbeiten zurückgreifen, die zeitaufwändiger sind. Des Weiteren hat auch das Wetter einen grossen Einfluss auf den Baufortschritt. Das Auftreten von Eis, Schnee und Regen verzögern die Arbeiten.

Wenn so etwas passiert, ist es die Aufgabe der Bauleitung, die Situation zu bewältigen und Verzögerungen zu vermeiden. Wie gut das gelingt, hängt jeweils von der spezifischen Situation und den verfügbaren Ressourcen ab.

Wann wird die Sanierung voraussichtlich abgeschlossen sein?

Stand heute wird sie voraussichtlich Ende 2024 abgeschlossen sein.

Welche Herausforderungen mussten bei der Sanierung bereits gelöst werden?

Da gibt es mehrere. Einerseits mussten wir ins Tragwerk der bestehenden Gebäudestruktur eingreifen. Solche Eingriffe bedeuten immer einen Mehraufwand im Vergleich zu einer normalen Sanierung, bei der nichttragende Innenausbau-Bauteile erneuert werden. Andererseits gestaltete sich die Schadstoffsanierung aufwändiger als angenommen. Und um noch ein drittes Beispiel zu nennen: Das Design des neuen Portalvordachs mit den schrägen Wänden und speziellen Winkeln hatte zur Folge, dass die Schalarbeiten dafür nicht ganz ohne waren.

Die schneebedeckte Baustelle der Fahrzeugprüfhalle in Schafisheim im Januar 2024.
Schneefall und Eiseskälte: Beides gehört zum Winter dazu, ist für Bauarbeiten jedoch hinderlich. Trotzdem ist die Sanierung zeitlich auf Kurs.

Sowohl im Dezember als auch im Januar gab es Minusgrade und Schnee in Schafisheim. Wie unterscheiden sich die Bauarbeiten im Winter von denen im Sommer?

Da gibt es tatsächlich spürbare Unterschiede. Im Sommer ist die Arbeitsmoral besser und dank der zumeist trockenen Witterung ist die Unfallgefahr kleiner. Im Winter hingegen behindern oft Nässe und Frost die Arbeiten. Von der Mannschaft wird dann auch in physischer Hinsicht mehr abverlangt, nicht nur für das Entfernen von Schnee- und Eisschichten.

Wurde die Sanierung so geplant, dass im Winter vorwiegend im Innern der Prüfhalle gearbeitet wird?

Nein, das wäre logistisch und organisatorisch nicht möglich.

Was würde die Sanierung eher beeinflussen, dauerhaft -10 °C oder dauerhaft 10 cm Schnee?

Dauerhaft -10 °C würde die Sanierung mehr beeinflussen.

Welche Auswirkungen hätte ein solches Szenario?

Wir müssten de facto alle Arbeiten abgesehen von Abbrucharbeiten einstellen. Alle Arbeiten, bei denen neu aufgebaut wird – also betoniert oder zementiert – wären ohne spezielle und teure Massnahmen nicht mehr möglich (Einhausen, Heizen, Temperieren der Untergründe etc.).

Was wünschen Sie sich für den weiteren Verlauf der Sanierung?

Dass die Arbeiten unfallfrei über die Bühne gehen und zur Zufriedenheit der Bauherrschaft abgeschlossen werden können.

Möchten Sie abschliessend noch etwas loswerden?

Im Namen der Baumannschaft danke ich den Projektverantwortlichen seitens Bauherrschaft für das Verständnis bzw. das Aushalten der Emissionen und Einschränkungen, die der Baubetrieb mit sich bringt.

Herr Vonesch, vielen Dank für das Interview.