Identifikation |
Signatur: | INV-MOO906 |
Signatur Archivplan: | MOO906 |
Titel: | Schulhaus |
Ansichtsbild: |
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Bildlegende: | Ansicht von Süden (2019) |
Bezirk: | Zofingen |
Gemeinde: | Moosleerau |
Adresse: | Plattenhübel 111 |
Versicherungs-Nr.: | 111 |
Parzellen-Nr.: | 101 |
Koordinate E: | 2647312 |
Koordinate N: | 1235348 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1930 - 1931 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schulhaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Konservative Moderne |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2020 |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Carl Froelich, Architekt, Brugg |
Würdigung: | 1930/31 durch den Brugger Architekten Carl Froelich erbautes Schulhaus, das mit seinen strengen und klaren Formen zwischen Neoklassizismus und gemässigter Moderne steht. Der zweigeschossige verputzte Mauerbau wird von eng gereihten, schlanken Einzelfenstern gegliedert und fällt durch seine massiv wirkenden, fensterlosen Eckpartien, das hochragende, knappe Walmdach sowie den Treppenhausrisalit mit Uhrtürmchen auf. Das am Äusseren weitgehend intakt erhaltene Gebäude bewahrt im Inneren insbesondere noch das bauzeitliche Treppenhaus. Mit seiner ausgesprochen markanten Lage auf einer Hügelkuppe über der nach mehreren Seiten ausgebreiteten Siedlung besitzt es zudem einen hohen Situationswert für den Dorfkern von Moosleerau. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der Bau eines neuen Schulhauses, das einen Vorgängerbau von 1810 ersetzten sollte [1], wurde seit dem frühen 20. Jh. diskutiert, und man erwog zu diesem Zweck auch eine allerdings gescheiterte Vereinigung der Schulgemeinde mit dem Nachbardorf Kirchleerau. 1930/31 wurde das bestehende Gebäude nach Projekt von Architekt Carl Froelich in Brugg ausgeführt, der regional durchaus eine gewisse Bekanntheit genoss [2]. Nach weitgehend identischem Projekt erbaute Froelich praktisch gleichzeitig im Jahr 1932 auch das Schulhaus von Auenstein. Um 1980 erfolgte ein Innenumbau, bei dem man die Erschliessung der Schulzimmer stark veränderte und die WC-Anlagen vergrösserte. |
Beschreibung: | Das Schulhaus thront in ausgesprochen markanter Lage auf der Hügelkuppe des «Plattenhubels» über dem nach verschiedenen Seiten ausgebreiteten Dorf. Es ist in strengen, im Sinn der architektonischen Moderne reduzierten neoklassizistischen Formen gehalten. Der Mauerbau erhebt sich zweigeschossig über einem hohen Kellersockel und wird von einem knappen, steilen Vollwalmdach mit hochliegendem Knick abgeschlossen. Die glatt verputzten Fassaden sind an der südlichen Längsseite mit acht, an den beiden Schmalseiten mit sieben eng gereihten Fensterachsen besetzt. Die auffallend schmalen Einzelfenster, die durch enge Reihung bandartig angeordnet sind, sitzen abgesehen von den Sohlbänken gewändelos in der Putzfläche; die charakteristische Sprossenteilung der heutigen Fensterverschlüsse mit Kämpfer und liegenden Reckteckfeldern orientiert sich am ursprünglichen Zustand. An den Gebäudeecken sind breite Wandstücke fensterlos belassen, was den Eindruck der Massivität im Sinn des Neoklassizismus noch verstärkt. Das mit Biberschwanzziegeln gedeckte Walmdach setzt über einem kantigen Kranzgesimse an und ist nach drei Seiten seit jeher mit grossen, flach gedeckten Lukarnenaufbauten versehen. Der nördlichen Längsseite ist als asymmetrischer Akzent der turmartig ausgebildete Treppenhausrisalit vorgesetzt, der über einem Flachdach von einem originell gestalteten quadratischen Uhrtürmchen mit Schlagwerk und Zeltdachabschluss bekrönt wird. In der Nordwestecke springt neben dem Treppenhausrisalit eine offene Eingangshalle mit zweiseitiger Kunststein-Freitreppe und diagonal gestelltem, nach oben auskragenden Eckpfeiler in den Baukörper ein. Der Haupteingang wird von zwei pfeilerartigen Wandstücken flankiert und von einem aus Kunststein gefertigten geraden Sturz mit Kapitellen abgeschlossen. Ein ebenerdiger Eingang führt nordseitig direkt in das Treppenhaus. Die Türblätter sind erneuert. Von den Treppenpodesten gelangt man auf den beiden Hauptgeschossen auf einen geräumigen Vorbereich auf der Nordseite des Hauses. Zwei grosse Schulzimmer liegen an der Südfassade, ein kleineres an der Ostfassade. Ein kleinerer Raum in der Nordwestecke des Obergeschosses enthielt ursprünglich vielleicht die WC-Anlagen. Bei einem Umbau um 1980 wurde die Erschliessung zum Nachteil der Raumwirkung verändert, indem zweimal zwei Räume zusammengefasst wurden und jeweils einer davon keinen direkten Zugang vom Vorplatz aus mehr besitzt. An einer Seite des Vorplatzes richtete man neue WC-Anlagen ein. Das Treppenhaus besitzt eine Kunststeintreppe mit eisernem Staketengeländer aus der Bauzeit. In den Schulzimmern bestehen teilweise noch Böden mit Fischgratparkett sowie einzelne Wandschränke aus der Bauzeit. Im Keller lagen befanden sich früher der Turnraum sowie Duschen. Im Dachgeschoss des Treppenhauses hat sich das bauzeitliche Uhrwerk der Turmuhr samt Schlagwerk erhalten, gemäss Plakette gefertigt von der «Turmuhren-Fabrik A. Bär» in Gwatt bei Thun. Das Dachgeschoss beherbergt seit jeher eine Abwartwohnung. Unterirdisch ist das Gebäude heute durch einen Gang mit dem benachbarten jüngeren Schul- und Gemeindehaus verbunden. |
Anmerkungen: | [1] Reste des ersten Schulhauses von Moosleerau sind im stark veränderten Gebäude Unterdorfstrasse 29 erhalten (vgl. Hasler 2008, S. 52). [2] Lüthy 1962, S. 30f. (der Neubau erwähnt als «Projekt Froelich»); zum alten Schulhaus kurz S. 26f. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Literatur: | - Ruedi Hasler, Schulhausbau auf dem Lande. Ein Text- und Bilderbuch mit Beispielen aus dem Bezirk Zofingen (Zeitraum 1803-2008), Abschlussarbeit MAS Denkmalpflege und Umnutzung, BFH Burgdorf, 2008, S. 30, 52. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=135889 |
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