|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1953 |
Grundlage Datierung: | Baugesuch |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
|
Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2021 |
|
Dokumentation |
Würdigung: | Wohn- und Geschäftshaus vis-à-vis dem Bahnhof gelegen, das 1953 von Architekt Hans Wyss, Olten und Härkingen, auf eigene Rechnung erbaut wurde. Das in zeittypischen Bauformen der frühen 1950er-Jahre gehaltene Gebäude stellt mit seiner Architektur wie auch mit seinem aus den Nachbarhäusern herausstechenden grösseren Massstab ein charakteristisches Zeugnis des Aufbruchs in der Nachkriegszeit dar. Mit der von trapezförmigen Balkonen und den filigranen Metallgeländern belebten Fassadengestaltung bewahrt es wesentliche Merkmale aus der Entstehungszeit, während die schon ursprünglich durchgehend offene Schaufensterfront im heutigen Bestand erneuert ist. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Wohn- und Geschäftshaus wurde gemäss Baueingabe 1953 von Architekt Hans Wyss, Olten und Härkingen, auf eigene Rechnung erbaut, vielleicht zum Verkauf nach Fertigstellung. Später gehörte es einer Pensionskasse. 1992 sowie 2010 fanden Umbauten der Bäckerei statt [1]. |
Beschreibung: | Das viergeschossige Gebäude erhebt sich schräg vis-à-vis des Aufnahmegebäudes auf der Südwestseite der Bahnhofstrasse, wo es mit seinem grossen Bauvolumen innerhalb der sonst etwas niedrigeren Häuserzeile prominent in Erscheinung tritt. Es handelt sich um ein Wohn- und Geschäftshaus in den charakteristischen Bauformen des 1950er-Jahre, das über einem Erdgeschoss mit Läden drei Wohngeschosse umfasst. Der verputzte, heute hell gestrichene Baukörper wird von einem schwach geneigten Walmdach abgeschlossen, dessen markante, weit vorspringende Dachuntersichten in der Art eines Flugdachs in Erscheinung treten. Die zur Bahnhofstrasse gerichtete nordöstliche Längsseite ist mit einem zentralen, von durchgehenden Fenstern belichteten Treppenhausrisalit und zwei gleichfalls risalitierten Eckpartien axialsymmetrisch gegliedert. Die Zimmer werden durchgehend von drei- bis vierteiligen querrechteckigen Fenstern mit Rollläden belichtet. Die strassenseitig angelegten Küchen und Bäder besitzen schmalere quadratnahe Fenster, resp. Balkonausgänge. Die in der Übereckansicht markant in Erscheinung tretenden Stirnseiten sind an der strassenabgewandten Seite mit grossen Balkonen besetzt, die ebenso wie die kleineren Küchenbalkone einen zeittypischen trapezförmigen Grundriss besitzen. Als Blickfang der Fassadengestaltung treten die intakt erhaltenen, filigranen Metallgeländer mit wellenförmig geschwungenen Draht-Staketen in Erscheinung. Nur an den Wohnzimmerbalkonen vorhanden sind die orangefarbenen Stoffstoren mit ebenfalls bauzeitlichem Ausstellmechanismus. Die über die gesamte Gebäudehöhe reichenden, heute leeren Plakatwände an den Stirnseiten waren vielleicht schon ursprünglich vorhanden. Die von einem wohl bauzeitlichen Vordach beschirmte Schaufensterfront im Erdgeschoss ist modernisiert. Die nach Südwesten gerichtete Rückseite, die einen früher am ganzen Haus vorhandenen, vermutlich aber bereist nachträglichen braunen Anstrich zeigt, umfasst im mittleren Bereich die Balkone der auf diese Seite orientierten kleineren Wohnungen. Die äusseren Partien sind mit breitrechteckigen Einzelfenstern besetzt, das geschäftlich genutzte Erdgeschoss mit schmaleren hochrechteckigen Fenstern. Das hier freiliegende Kellergeschoss umfasst Einzelgaragen. Südostseitig schliesst unmittelbar an das Gebäude ein eingeschossiger Verbindungstrakt zum Nachbarhaus an (nicht Bestandteil des Schutzumfangs). Die Erdgeschossräume sind vollständig modernisiert. Das strassenseitige, eher knapp dimensionierte und ausgesprochen einfach gestaltete Treppenhaus erschliesst über einen kurzen Quergang insgesamt vier Wohnungen. Die beiden rückseitigen Kleinwohnungen lassen sich gemäss Grundriss durch geringfügige Umbauten jeweils mit der anstossenden grösseren Wohnung zusammenfassen und waren vielleicht als Bedienstetenzimmer gedacht. Die Bodenbeläge im Treppenhaus sowie die Treppe sind mit Terrazzo-Platten und -Stufen ausgeführt. Erhalten ist das einfach ausgeführte, zeittypische Eisengeländer mit filigranen, gelblich gestrichenen Staketen und dunkelgrünem Kunststoff-Handlauf. Die Wände zeigen einen grob strukturierten Abrieb. (Wohnungen nicht gesehen.) |
Anmerkungen: | [1] Akten im Baugesuchsarchiv der Gemeinde. |
Quellen: | - Gemeinde Aarburg, Baugesuchsarchiv: Baueingabe (nur Akten) 1953, Umbauten 1966, 1992, 2010. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=138295 |
|
Social Media |
Share | |
|