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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1967 |
Grundlage Datierung: | Baugesuch |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Mehrfamilienhaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Nachkriegsmoderne |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2021 |
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Dokumentation |
Würdigung: | Terrassenhaus mit vier Wohneinheiten am nordseitigen Hangfuss der Festung, das 1967 durch den Aarburger Architekten Gert L. Keller auf eigene Rechnung erbaut wurde. Das Gebäude zeigt eine für die 1960er-Jahre ausgesprochen charakteristische und sorgfältig ausgeführte Gestaltung im Materialwechsel von Sichtbeton und rotem Backstein und stellt damit im lokalen Kontext einen wichtigen Bauzeugen der Nachkriegsmoderne dar. Typologisch bildet es ein Beispiel für die in jenen Jahren aufkommende Form der Hangbebauung mit gestapelten, im Grundriss sorgfältig organisierten Wohneinheiten, wobei hier im Unterschied zu höheren Terrassenhäusern nur der obere Bereich entsprechend der Hangneigung zurückgestaffelt ist. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Baueingabe wurde das Mehrfamilienhaus 1967 durch den Aarburger Architekten Gert L. Keller auf eigene Rechnung erbaut. Ein ursprünglich geplanter Attikaaufbau an der Ostecke des Gebäudes wurde nicht bewilligt [1]. Die Wohnungen wurden nach der Realisierung als Eigentum verkauft, wobei die eigentumsrechtliche Abgrenzung nicht nach den Bestimmungen des damals noch neuen Stockwerkeigentums geregelt wurden, sondern im Alleineigentum mit gegenseitigen Dienstbarkeiten. |
Beschreibung: | Das in einer zeittypischen, modernen Architektursprache der 1960er-Jahre gehaltene Gebäude ist am nördlichen Hangfuss unterhalb der Festung an die Dürrbergstrasse gelagert. Es handelt sich um ein Terrassenhaus, das aus einem Sockelgeschoss mit Parkgarage sowie drei Wohngeschossen besteht. Es umfasst vier Wohneinheiten, von denen jeweils zwei die beiden quer zur Strasse geteilten Haushälften belegen. Alle sind doppelgeschossig angelegt und nutzen das mittlere Wohngeschoss jeweils gemeinsam. Im Unterschied zur üblichen Disposition eines Terrassenhauses ist das Gebäude nur im oberen Bereich zurückgestuft, so dass die unteren drei Geschosse mit ihrer durchgehenden Front hart an der Strasse aufragen. Die beiden oberen Geschosse sind so disponiert, dass sich entlang der Strassenfassade von Südwest nach Nordost jeweils die Terrasse und ein geschlossener Zimmertrakt derselben Wohneinheit folgen, so dass die Terrassen der südwestlichen Haushälfte sich zweiseitig über Eck öffnen, während jene der nordöstlichen Hälfte hofartig geschlossen sind. Mit dem Materialwechsel von Sichtbeton und rotem Backstein zeigt das Gebäude eine für die Nachkriegsmoderne der 1960er-Jahre ausgesprochen charakteristische Gestaltung. Dabei bestehen das Sockelgeschoss, die an der Fassade sichtbar hervortretenden Geschossplatten sowie die Brüstungen und die attikaartigen Rahmungen der Balkone aus Sichtbeton, während der Backstein für die dazwischenliegenden Wandfüllungen der einzelnen Geschosse verwendet ist, was dem Bau eine zeittypische, stark horizontale Gliederung verleiht. Das Sockelgeschoss mit der Parkgarage wird nur von schmalen Lichtschlitzen erhellt. Die Einzelfenster des ersten Wohngeschosses besitzen liegendes Rechteckformat und sind in zeittypischen Proportionen in zwei ungleiche Flügel geteilt. Mit zurückspringenden, hellen Brüstungsfeldern sind sie so gestaltet, dass sie an der Fassade als geschosshohe Unterbrechungen der Backsteinwand in Erscheinung treten. In den beiden oberen Geschossen öffnen sich in den strassenseitigen Backsteinfronten der Zimmertrakte nur kleine Gangfensterchen; vollständig verglast sind hingegen die Balkonfronten. Die Wohnungseingänge liegen an den entsprechend dem ansteigenden Terrain jeweils niedrigeren Seitenfassaden und werden von zwei beidseitigen Treppenwegen erschlossen. Einfach gestaltet ist die hangseitige, lediglich eingeschossige Rückfront. Alle Wohnungen werden jeweils in ihrem unteren Geschoss betreten, von wo aus eine Treppe im Inneren zu den Hauptwohnräumen im oberen Geschoss der Wohnungen führt. Die unteren Wohnungen besitzen im ersten Wohngeschoss zur Strasse hin einen ganzen Zimmertrakt, während ihr oberes Geschoss neben den Hauptwohnräumen nur das Elternschlafzimmer umfasst. In den oberen Wohnungen sind demgegenüber im Eingangsgeschoss nur Nebenräume angeordnet, während sich die Zimmer entlang der Terrasse im Obergeschoss aufreihen. Im Einzelnen sind die Grundrisse aller vier Wohnungen unterschiedlich disponiert und auch die Räume unterschiedlich stark gegeneinander abgeschlossen. Doppelgeschossig offene Bereiche, wie sie in Maisonnettewohnungen in den 1960er Jahren beliebt waren, sind allerdings keine vorhanden. Die Wohnungen zeigen einen sorgfältigen Innenausbau mit holzsichtigen Schreinerarbeiten in gepflegten, zeittypischen Formen, darunter insbesondere Einbaumöbel in Gängen und Schlafräumen sowie Raumtrenner samt Durchreiche zwischen Küche und Wohnzimmer. Die ebenfalls holzsichtigen Zimmertüren sind mit Stahlrahmen und Oberlicht ausgeführt. (Beschreibung gemäss einer besichtigten Wohnung sowie Grundrissen.) Die beidseitigen Treppenwege bestehen mitsamt den seitlichen Futtermauern im Terrain ganz aus Sichtbeton. Die Handläufe sind als Bretter ausgeführt und werden von schlanken Vierkantprofilen aus Stahl gestützt. Bei den Zwischenpodesten ist der weitere Verlauf seitlich versetzt angeordnet, wodurch der Eindruck einer in die Tiefe gestaffelten Anlage verstärkt und eine abwechslungsreiche Situation geschaffen wird. Der angrenzende Hang ist mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Hangseitig wurde im rückwärtigen Bereich des Terrassenhauses ein Swimming-Pool angelegt. |
Anmerkungen: | [1] Baupläne im Baugesuchsarchiv Aarburg. |
Quellen: | - Gemeinde Aarburg, Baugesuchsarchiv: Baupläne 1967; Umbaupläne 1982 (Sitzplatzüberdachung). |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=138296 |
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