INV-STR902 Röm.-Kath. Pfarrhaus, 1912-1913 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-STR902
Signatur Archivplan:STR902
Titel:Röm.-Kath. Pfarrhaus
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordwesten (2023)
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Strengelbach
Ortsteil / Weiler / Flurname:Zofingerstrasse
Adresse:Altmattweg 4
Versicherungs-Nr.:234
Parzellen-Nr.:661
Koordinate E:2637238
Koordinate N:1236787
Situationsplan (AGIS):https://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2637238&y=1236787

Chronologie

Entstehungszeitraum:1912 - 1913
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Repräsentatives Wohnhaus, Villa

Dokumentation

Autorschaft:Otto Senn (1879–1963), Zofingen
Würdigung:Fabrikantenvilla von 1912/13, die nach Plänen des Zofinger Architekten Otto Senn (1879–1963) für den Strengelbacher Textilunternehmer Johann Jakob Künzli errichtet wurde und seit 1962 als röm.-kath. Pfarrhaus genutzt wird. Dem repräsentativen Wohnhaus unter Mansartwalmdach kommt mit seiner dekorativen Fassadengestaltung mit Standerkern und Terrassen sowie den kannelierten Lisenen und Stuckreliefs eine baukünstlerische Bedeutung zu. Auch das Innere bewahrt mit Täfern, Stuckdecken, Holztreppen und ornamentierten Heizkörpern wesentliche Elemente der historischen Ausstattung, die im Sinne des Jugendstils und Art Déco ausgeführt sind. Die Gartenanlage mit erhaltener Einfriedung trägt zum Situationswert des Gebäudes bei.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude wurde 1912/13 nach Plänen des Zofinger Architekten Otto Senn (1879–1963) als repräsentatives Wohnhaus für den Strengelbacher Textilunternehmer Johann Jakob Künzli errichtet. Zusammen mit dem Wohnhaus wurde der Garten mit Einfriedung angelegt [1]. Seit 1962 wird das Wohnhaus als röm.-kath. Pfarrhaus genutzt.
1994/95 erfolgte eine Renovierung [2]. 2009 wurde für das westliche Eckzimmer im Erdgeschoss ein separater Zugang geschafften, da jenes noch immer von der röm.-kath. Kirche genutzt wird, während das restliche Gebäude Wohnzwecken dient. Dazu wurde die Fensterbrüstung zugunsten einer Tür abgebrochen und eine Metalltreppe mit Vordach errichtet [3].
Beschreibung:Das repräsentative Wohnhaus befindet sich in einem grosszügigen Garten auf der Nordseite der Zofingerstrasse. Der zweigeschossige verputzte Massivbau trägt ein Mansartwalmdach mit mittig gesetzten Schleppgauben und einer gartenseitigen Satteldachgaube. Die Fassaden sind mit Standerkern, Balkonen und Terrassen differenziert gestaltet und mit kannelierten Lisenen verziert. Die rechteckigen Fenster sind im Erdgeschoss mit rundbogigen Putzblenden überfangen, deren Bogenfelder mit verschiedenen Reliefs geschmückt sind. Sicher zu deuten ist das an der Ostfassade dargestellte Eichhörnchen, das als Emblem der Künzlis auch das Qualitäts- und Markenzeichen der Strickwaren und Strumpfprodukte der Textilfabrik war (siehe Bilddokumentation). Der gartenseitigen Südfassade ist eine Terrasse vorgelagert, deren Mittelachse auf Gartenniveau von einem dekorativ gestalteten Brunnen akzentuiert wird. Zum Ensemble gehört auch die Einfriedung mit rundbogigem, steinernem Gartentor in Jugendstilformen.
Der nahezu quadratische Grundriss der ehemaligen Fabrikantenvilla teilt sich in eine südliche Wohnhälfte mit Stube und Esszimmer im Hochparterre und Schlafzimmern im Obergeschoss sowie eine nördliche Erschliessungs- und Wirtschaftshälfte. Die originale Ausstattung bewahrt hauptsächlich die vertäferte Stube, deren Gipsdecke ein ovaler Spiegel mit kleinen Rankenwerkpartien ziert. Erhalten sind in den übrigen Räumen teils noch Täfer, Türrähmen, Einbauschränke und Parkettböden sowie ein gusseiserner Heizkörper mit Jugendstil- und Art Déco-Motiven der nachträglich eingebauten Zentralheizung. Bemerkenswert sind die Holztreppen mit den gewellten Staketen und den dekorativ gestalteten Antrittspfosten.
Anmerkungen:[1] Fehr 1960, S. 96–97.
[2] Gemeinde Strengelbach, Baugesuchsarchiv, Baugesuch Nr. 94/48 (1994/95)
[3] Gemeinde Strengelbach, Baugesuchsarchiv, Baugesuch Nr. 09/02 (2009).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Literatur:- Heinrich Fehr, Geschichte der Gemeinde Strengelbach, o.O. [1960], S. 96–97.
- Markus Widmer-Dean, Strengelbach. Ein Dorf und seine Geschichte, Strengelbach 2014, S. 288–289.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0661 (1899–1938) Vers. Nr. 234, Brandkataster Gemeinde Strengelbach.
- Gemeinde Strengelbach, Baugesuchsarchiv, Baugesuche Nr. 94/48 (1994/95) u. Nr. 09/02 (2009).
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=141214
 

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