INV-LUP905 Speicher, 1583 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context

Kanton Aargau (Archiv)
- Denkmalpflege (Institution)
  - Wissenschaftliche Denkmalpflege (Abteilung)
    - INV-900 Bauinventar, 2010- (Bestand)
      - INV-L L (Teilserie Bestand (Alphabet))
        
        INV-LUP Lupfig (ink. SCH) (Teilserie Bestand (Gemeinde))
        
        INV-LUP904 Dorfstrasse 30, 1866 (Dossier (Bauinventar))
        INV-LUP905 Speicher, 1583 (Dossier (Bauinventar))
        INV-LUP906 Holzgass 3,5,7 (entlassen), Keine Angabe (Dossier (Platzhalter))

Ansichtsbild:


1/2

Identifikation
Signatur:	INV-LUP905
Signatur Archivplan:	LUP905
Titel:	Speicher
Bezirk:	Brugg
Gemeinde:	Lupfig
Ortsteil / Weiler / Flurname:	Breite
Adresse:	Spycherweg 6
Versicherungs-Nr.:	36
Parzellen-Nr.:	57
Koordinate E:	2657606
Koordinate N:	1254723

Chronologie
Entstehungszeitraum:	1583
Grundlage Datierung:	Inschrift (Rähmbalken Erdgeschoss)

Typologie
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):	Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):	Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):	Speicher

Dokumentation
Würdigung:	Im Kern von 1583 stammender ehemaliger Kornspeicher. Der Speicher zählt zu den ältesten, bekannten Speichern des westlichen Kantonsteils. Der zweigeschossige Bohlenständerbau trug ursprünglich ein strohgedecktes Dach. Im Obergeschoss ist er auf drei Seiten mit einer Laube ausgestattet. Trotz zahlreicher ersetzter Bauteile hat der Speicher seinen Charakter bewahrt und an einem leicht versetzten Standort als Traulokal eine neue Nutzung gefunden.
Bau- und Nutzungsgeschichte:	Der gemäss Bauinschrift 1583 errichtete Speicher stand zumindest zeitweise auf einem tonnengewölbten Keller, ehe er 1977 an seinen heutigen Standort versetzt worden ist [1]. Gemäss Brandkataster gehörte er 1875 zwei Eigentümern. Zu dieser Zeit waren ein Teil des Erdgeschosses noch aus Fachwerk konstruiert und das Dach mit Stroh gedeckt [1]. Der Keller und das Erdgeschoss gehörten Johann Jakob Gisi; das Obergeschoss gehörte Heinrich Gisi. Zu dieser Zeit war der Speicher noch teilweise mit Stroh gedeckt [2]. 1985 wurde der Speicher umgebaut, wobei ein beträchtlicher Teil der alten Hölzer wie Eichenschwellen, Kopfhölzer und Büge sowie grösstenteils die Wandfüllungen ersetzt wurden. Die Dachkonstruktion wurde neu aufgerichtet und die Wände sind mit dreiteiligen Fensterreichen ausgestattet worden. 2008 wurde im Erdgeschoss ein kleiner Apéro-Raum für die Trauungen eingebaut [3].
Beschreibung:	Der zweigeschossige Speicher steht auf einem Schwellenkranz mit einteiligen Schlössern, die mit zwei Holzkeilen gesichert sind. Er ist als Bohlenständerbau unter steilem Satteldach konstruiert. Die steile Dachneigung rührt von der ursprünglichen Strohbedeckung her. Wie der Schwellenkranz bestehen auch die Eck- und Wandständer aus Eichenholz. Angeblattete Kopfhölzer stabilisieren das Gefüge. Die Wandfüllungen setzen sich aus liegenden Bohlen zusammen, die in die Eck- und Wandständer eingenutet sind. Das Obergeschoss kragt leicht vor und schützt den Speichereingang des Erdgeschosses. Die Fusspartie der mächtigen eichenen Türpfosten sind jeweils durch einen dreifachen Rillenfries abgeschrägt. An der Position des Eingangs ist am darüber liegenden Geschossrähm die Jahreszahl "1583" eingeritzt. Eine Laube zieht sich dreiseitig um das Obergeschoss; der Laubengang ruht auf den vorstehenden Geschossrähmen und Deckenbalken, deren Balkenköpfe von abgefasten Bügen gestützt werden. Die Laube wird über eine seitliche Aussentreppe erreicht, welche aus Blockstufen besteht, die jeweils auf zwei Balken aufgesattelt sind. Seine Machart mit dem kräftigen Ständergerüst aus Eichenholz und dem vorkragenden Obergeschoss zeigen Merkmale der Blockbauspeicher [4].
Erwähnung in anderen Inventaren:	- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:	[1] StAAG, Brandkataster Lupfig 1850–1875 und Haefeli-Sonin 2001, S. 113. [2] StAAG, Brandkataster Lupfig 1850–1875. [3] Aargauer Zeitung vom 17.9.2008. [4] Räber 2002, S. 393–394.
Literatur:	- Zuzana Haefeli-Sonin, Lupfig im Umbruch – Schritt für Schritt in die Zukunft, Lupfig 2001. - Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau. Bd. 2. Fricktal und Berner Aargau, Baden 2002.
Quellen:	- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0150 - 0152, 1850–1938. (Alte Versicherungs-Nrn. 1850: 44, 1876: 48), Brandkataster Gemeinde Lupfig. - Staatsarchiv Aargau (StAAG): AG 7.500, 1829–1845 (Vers. Nr. 30), Brandkataster Gemeinde Lupfig. - Staatsarchiv Aargau (StAAG): AG 7.536, 1828 (Vers. Nr. 23), Brandkataster Gemeinde Lupfig. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Fotoarchiv. - Aargauer Zeitung vom 17.9.2008.