INV-LUP907 Ziegelhofstrasse 18, 1840-1842 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-LUP907
Signatur Archivplan:LUP907
Titel:Ziegelhofstrasse 18
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Lupfig
Ortsteil / Weiler / Flurname:Im Kappel, Chappelerhof
Adresse:Ziegelhofstrasse 18
Versicherungs-Nr.:14
Parzellen-Nr.:595
Koordinate E:2657847
Koordinate N:1254937

Chronologie

Entstehungszeitraum:1840 - 1842
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:1840–42 errichtetes Wohnhaus in biedermeierlich-klassizistischer Formensprache. Das Haus ist Teil des Chappelerhofs, zu dem auch die nördlich gegenüberliegende Doppelscheune (Bauinventarobjekt LUP908) gehört. Das Innere ist mit einer währschaften Steintreppe, tonnengewölbtem Keller und im Obergeschoss mit einem bauzeitlichen Wandtäfer mit Bogenfries und Zimmertüren ausgestattet. Das Haus mit viel bauzeitlicher Substanz ist ein wertvoller Bauzeuge der Architektur des mittleren 19. Jh. und wichtiger räumlicher Bestandteil des ehemaligen bäuerlichen Gehöfts Chappelerhof.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Nordöstlich des Dorfs liegt der Chappelerhof. Er hat sich im Lauf des 19. Jh. um den voluminösen Vielzweckbau (Ziegelhofstrasse 16) herum entwickelt und gehörte der Familie Werder. Sie war Mitbesitzerin des Steinbruchs Mägenwil [1]. Der Steinhauer Johann Jakob Werder liess 1840–42 ein "zweistöckiges Gebäude von Stein mit Ziegeldach" erbauen, das in nächster Nähe und firstparallel zum Haupthaus Ziegelhofstrasse 16 zu stehen kam. Dabei war im neuen Haus "der erste Stock zu einem Schopf, der zweite zu Wohnungen eingerichtet, mit gewölbtem Keller" [2]. 1850 umfasste das Erdgeschoss "Remise, Schweinställe und Zimmer". 1871 wurde es etagenweise auf zwei Besitzer aufgeteilt, wohl dessen Söhne Heinrich Werder und Johann Werder [3]. Der Schweinestall befand sich im Erdgeschoss des Hauses und gehörte beiden Parteien. Er bestand bis mindestens 1938 [4]. Die Modernsierungen wie der Ausbau des Dachstocks und die Veränderungen im Grundriss des Erdgeschosses aus dem späten 20. Jh. harmonisieren mit dem Charakter des nach wie vor aus viel bauzeitlicher Substanz bestehenden Hauses.
Beschreibung:Der zweigeschossige Mauerbau steht unter einem knapp aufsitzenden Satteldach. Trotz der vielgestaltigen Öffnungen, die von rechteckigen Türgewänden bis zu Lünetten-Fenstern und wohl später hinzugekommenen Stichbogenfenstern an der Westseite reichen, wirkt der Bau harmonisch. Dazu tragen die guten Proportionen bei, wie sie für die Architektur des Biedermeiers bezeichnend sind. Dreimal drei gleichmässig angeordnete Fensterachsen gliedern den Baukörper aus verputzten Bruchsteinmauern. Die Fenster- und Türgewände bestehen aus Mägenwiler Muschelkalk und stammen aus dem Steinbruch, an dem die Familie Werder beteiligt war. Die Nordfassade wies ursprünglich zwei nebeneinanderliegende Hauseingänge auf, was mit der früheren Eigentumssituation des auf zwei Besitzer aufgeteilten Erdgeschosses oder mit dem im Erdgeschoss untergebrachten Schweinestall zu tun haben dürfte. Der heute noch bestehende Hauseingang zeigt eine vermutlich bauzeitliche Haustür mit Oblicht. Der axiale Hauseingang ist inzwischen vermauert. Hinter ihm liegt der mittig das ganze Haus durchziehende Gang. Die westliche Hälfte des Erdgeschosses diente ursprünglich der Haltung von Schweinen und Kleinvieh. Auf diese Nutzung gehen die kleineren Fensteröffnungen an der westlichen Traufseite zurück. Eine auffallend währschafte steinerne Wendeltreppe im Südwesten des Hauses verbindet die Geschosse miteinander: Den gewölbten Keller und das Obergeschoss. In Letzterem befindet sich qualitätvolle bauzeitliche Ausstattung wie Wandtäfer und Zimmertüren mit originalen Beschlägen. Das Dachgeschoss ist ausgebaut und lässt vereinzelt bauzeitliche Konstruktionshölzer erkennen. Südlich des Hauses erstreckt sich ein Garten mit Baumbestand, der das Haus räumlich mit dem grossvolumigen Haupthaus des Chappelerhofs (Zielgehofstrasse 16) verbindet.
Anmerkungen:[1] Steigmeier 1993, S. 54–55.
[2] Brandkataster Lupfig 1829–1845.
[3] Brandkataster Lupfig 1876–1898.
[4] Brandkataster Lupfig 1899–1938.
Literatur:- Andreas Steigmeier, Mägenwil und Wohlenschwil. Geschichte zweier Nachbargemeinden, Mägenwil und Wohlenschwil, o. O., 1993.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0150 - 0152, 1850–1938 (Alte Vers.-Nrn.: 1845: 94, 1850: 19; 1876: 20A, 20B), Brandkataster Gemeinde Lupfig.
- Staatsarchiv Aargau (StAAG): AG 7.500, 1829–1845 (Vers. Nr. 94), Brandkataster Gemeinde Lupfig.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=40278
 

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