INV-UFE901 Altes Schulhaus, 1910-1911 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-UFE901
Signatur Archivplan:UFE901
Titel:Altes Schulhaus
Bezirk:Aarau
Gemeinde:Unterentfelden
Adresse:Hauptstrasse 15
Versicherungs-Nr.:127
Parzellen-Nr.:205
Koordinate E:2645623
Koordinate N:1246352
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645623&y=1246352

Chronologie

Entstehungszeitraum:1910 - 1911
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Dokumentation

Autorschaft:Zuber, Andreas, Aarau (Architekt)
Würdigung:Nach Plänen des Aarauer Architekten Andreas Zuber erstelltes Schul- und Gemeindehaus von 1910/11, das als grosszügiger Heimatstilbau mit symmetrischer Schaufassade, elegantem Mansarddach, Zwerchgiebel und Dachreiter prominent in Erscheinung tritt. Das heute vornehmlich von der Gemeindeverwaltung genutzte "Alte Schulhaus" bildet mit dem unmittelbar benachbarten reformierten Kirchgemeindehaus samt Glockenturm (Bauinventarobjekt UFE909) das räumliche und kulturelle Zentrum der flächig sich ausbreitenden Gemeinde Unterentfelden.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Wie anderswo auch wurde der Schulunterricht in Unterentfelden anfänglich in den Privaträumen des jeweiligen Schulmeisters abgehalten. Erste Hinweise auf ein gemeindeeigenes Schulhaus finden sich in einem Protokoll des Gemeinderates vom 6. Juli 1812, worin von einem alten und baufälligen Gebäude die Rede ist. 1819 wurde ungefähr an der Stelle des heutigen Glockenturms ein neues Schul- und Gemeindehaus erstellt, welches 1861 durch einen Brand stark beschädigt und in der Folge grundlegend erneuert wurde. Zu Beginn des 20. Jh. befand sich das Gebäude in einem baufälligen Zustand, was die Behörden zur Erstellung eines neuen Schulhauses bewog [1].
Mit der Planung des Neubaus betraut wurde der Aarauer Architekt Andreas Zuber [2]. Der Bauauftrag ging an Baumeister Lais aus Kölliken, Lieferant der Fenster war Schreinermeister Hans Zimmerli, der zu jener Zeit als Gemeindeammann amtete. Das Vorhaben war für damalige Verhältnisse sehr grosszügig konzipiert und entsprechend mit hohen Baukosten von 125'000 Franken verbunden. Am 10. Sept. 1911 fand die Schulhauseinweihung mit einem grossen Dorffest statt [3].
Ursprünglich war die Gemeindekanzlei in einem Raum im Parterre untergebracht, während in den oberen Geschossen die Schulräume eingerichtet waren. Ein grosser Raum im Keller diente der reformierten Kirchgemeinde als Andachtsraum. Nach dem Bau der beiden Schulhäuser "Eichhölzli" und "Roggehuse" wurde das "Alte Schulhaus" vollumfänglich mit Verwaltungsräumen der aufstrebenden Vorortsgemeinde belegt. Der grosse Saal im Dachgeschoss steht als Musikzimmer, Handarbeitsraum und Sitzungszimmer zur Verfügung. 2004 wurden im Innern grössere bauliche Anpassungen vorgenommen und in naher Zukunft ist eine energetische Sanierung des Gebäudes vorgesehen.
Beschreibung:Das "Alte Schulhaus" präsentiert sich als stattlicher, wohl proportionierter Mauerbau, geborgen unter einem elegant geschweiften Mansarddach mit stirnseitiger Abwalmung. Die nach Südosten gerichtete Hauptfassade wie auch die Stirnseiten zeigen eine axiale Gliederung mit grossformatigen Fenstern, welche noch die ursprüngliche Spossenteilung aufweisen. Die Mittelpartie der Eingangsfront betont ein breiter Zwerchgiebel mit für den Heimatstil typischer korbbogiger, mit Konsölchen besetzter Ründi. Das Pendant auf der Rückseite bildet ein kräftig vorspringender Treppenhausrisalit, welcher im Unterschied zu den übrigen Fassaden mit unregelmässigen Öffnungen besetzt ist. Auf dem First sitzt ein schindelverschalter Dachreiter mit noch funktionstüchtigem Uhrwerk. Die Gebäudeecken der ansonsten ungegliederten Putzfassade betonen erdgeschossige Eckpfeiler.
Der leicht aus der Mittlachse gerückte Haupteingang hat seine ursprüngliche Form mit Treppenstufen aus Tessiner Granit, eisernem Geländer, formal auf den Zwerchgiebel abgestimmtem Schutzdächlein und zweiflügliger Tür mit gesprossten Fenstern und Oblicht bewahrt. Weitgehend unverändert zeigt sich auch der im zweiten Obergeschoss untergebrachte und in das Dachgeschoss übergreifende ehemalige Turnsaal mit integrierter Theaterbühne, wenngleich aus Gründen der Akustik eine herabgehängte Decke eingezogen werden musste. Die übrigen Räume sind im Laufe der Zeit umgebaut und den Erfordernissen der Gemeindeverwaltung angepasst worden (Inneres gemäss Kurzinventar von 1992).
Anmerkungen:[1] Zur Schulgeschichte von Unterentfelden vgl. Dorfchronik Unterentfelden 1996, S. 350-355; Linder 2008/09, S. 28-31.
[2] Der in Aarau tätige Architekt Andreas Zuber hat unter anderem auch das Frankegut in Aarau (1903), die Villa Alleeweg in Rheinfelden (1904) und das Restaurant Affenkasten in Aarau (1904) erbaut.
[3] Vgl. Linder 2008/09, S. 28-31.
Literatur:- Dorfchronik Unterentfelden, Unterentfelden 1996.
- Walter Linder, Unser Gemeindehaus kann bald 100 Jahre feiern, in: Der Postillion, Entfelder Nachrichten, 2008/09. S. 28-31.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=45672
 

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