INV-WEG918 Obermatt 6, 8, 1829 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WEG918
Signatur Archivplan:WEG918
Titel:Obermatt 6, 8
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Wegenstetten
Adresse:Obermatt 6, 8
Versicherungs-Nr.:89
Parzellen-Nr.:317
Koordinate E:2637233
Koordinate N:1260868
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2637233&y=1260868

Chronologie

Entstehungszeitraum:1829
Grundlage Datierung:Inschrift (Türsturz)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Inschriften:"JHS 1829"
Würdigung:Das 1829 erstellte "Huus zer Obermatt" ist in der Konstellation eines freistehenden Doppelwohnhauses mit separater Scheune für die historische Hauslandschaft der Region ein Spezialfall. Der gepflegte, im spätklassizistisch-biedermeierlichen Stil errichtete Mauerbau hat sein ursprüngliches äusseres Erscheinungsbild abgesehen von rückwärtigen Anbauten weitgehend bewahrt. Er ist geprägt von der langgestreckten Strassenfassade mit ihrer straffen, axialsymmetrischen Gliederung und zeichnet sich durch sorgfältig gearbeitete Hausteingewände am zentral angelegten Hauseingang und an den Fenstern aus.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Inschrift am Türsturz wurde das Wohnhaus 1829 errichtet. Die über der Jahreszahl in die schlusssteinartige Mittelpartie eingemeisselten Initialen "JHS" könnten sich auf J[o]h[ann] S[chreiber] beziehen, der sich 1850 laut Brandkatastereintrag mit Alois Moosmann das "Wohnhaus mit 2 Wohnungen von Stein, Laube von Holz, mit 2 gewölbten Kellern unter Ziegeldach" teilte [1]. Zum Haus gehörte eine freistehende, mit Ziegeln eingedeckte "Scheune mit Stall, von Stein, Holz", die auf der Michaeliskarte von 1840 im auf der gegenüberliegenden Strassenseite eingezeichneten Gebäude vermutet werden darf. Die für die Erbauungszeit ungewöhnliche schwach geneigte Dachform, eine Pfetten-Rafenkonstruktion, geht wohl auf einen Umbau im späteren 19. Jh. zurück. Spätere Zutaten sind auch die giebel- und vor allem talseitig ausgeprägten Anbauten. In jüngerer Zeit wurde der Vorplatz samt Aussentreppe neu gestaltet. Eine kurze zweiläufige Freitreppe mit Schmiedeeisengeländer führt heute vom gepflästerten Vorplatz zum Hauseingang. Die Gesimse der neu mit Bretterläden ausgestatteten Fenster wurden am Erdgeschoss, an der nordöstlichen Stirnseite auch am Obergeschoss, in wulstiger Profilform ersetzt.
Beschreibung:Das bäuerliche Doppelwohnhaus ist zusammen mit dem benachbarten Bauernhaus Obermatt 5 (Bauinventarobjekt WEG917) Teil eines historischen Bebauungsastes, der sich südlich des Winkels parallel zu Hauptstrasse erstreckt. Der ungewöhnlich lange, traufständige Mauerbau ist hart an die Strasse gerückt und fällt durch seine axialsymmetrische Gliederung mit zentralem Hauseingang auf. Während die in regionaltypischer Weise mit schmalen Rechtecklichtern ausgestatteten Stirnseiten zweiachsig ausgebildet sind [2], zählt die Strassenfassade zwei mal drei Fensterachsen, die durch eine mittig angelegte Erschliessungsachse geschieden werden. Das rechteckige Türgewände, eine sorgfältige Hausteinarbeit, ist kräftig profiliert und mit einer schlusssteinartig hervorgehobenen Mittelpartie geschmückt, die nebst dem Baujahr "1829" die vermutlich auf den Bauherrn verweisenden Initialen "JHS" trägt. Unter dem Oblicht findet sich noch das aus der Bauzeit stammende Türblatt, welches in vier Felder mit teils gestemmten, teils überschobenen Füllungen unterteilt ist. Die regelmässig gesetzten Rechtecklichter der Schauseite zeigen am Obergeschoss noch die ursprünglichen gefalzten Hausteingewände mit schmalkantig abgetreppten Gesimsen, wie sie in ähnlicher Form auch am gleichzeitig erstellten Bauernhaus an der Hauptstrasse 92 (Bauinventarobjekt WEG924) und am Alten Schulhaus (Bauinventarobjekt WEG901) vorhanden sind. Urheber der Hausteinarbeiten könnten daher dieselben Steinmetzen aus dem benachbarten Hemmiken (BL) sein, die auch für das Schulhaus nachgewiesen sind.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0586-0588: Brandkataster Gemeinde Wegenstetten 1850-1938.
[2] Weitere Beispiele, die dieses im Wegenstettertal verbreitete Merkmal aufweisen, sind die Bauinventarobjekte WEG904, WEG910, WEG917, WEG920, WEG921 und WEG924.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0586-0588: Brandkataster Gemeinde Wegenstetten 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=47352
 

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