SAK-MUH003 Muhen, Reformierte Kirche und Kirchgemeindehaus, 1959-1961 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-MUH003
Signatur Archivplan:SAK-MUH003
Titel:Muhen, Reformierte Kirche und Kirchgemeindehaus
Ansichtsbild:
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Bezirk:Aarau
Gemeinde:Muhen
Adresse:Multenrain / Hauptstrasse, Mittelmuhen
Parzellen-Nr.:1046
Versicherungs-Nr.:655, 655.1
Koordinate N:1242899
Koordinate E:2646625
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646625&y=1242899
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (ev.-ref.)
Entstehungszeitraum:1959 - 1961
Autorschaft:Hans Hauri
Bau- und Nutzungsgeschichte:1930 wird der Kirchenbauverein in Muhen gegründet. Im Jahr 1948 findet die Loslösung von den Pfarreien Schöftland bzw. Oberentfelden statt und Hans Hauri bekommt einen Auftrag für ein Vorprojekt [1]. Einen beschränkten Wettbewerb mit nur vier Projekten gewinnt Hans Hauri 1952 [2]. 1955 wird die Strasse zum Kirchplatz gebaut, 1959 ist Baubeginn für die Kirche [3], 1961 findet ihre Einweihung statt [4].
Beschreibung:Der polygonale Kirchensaal, das Kirchgemeindehaus auf rechteckigem Grundriss und der freistehende, quadratische Glockenturm gruppieren sich um den am Hang liegenden Kirchplatz. Der sechseckige Kirchenbau mit seinen gestrichenen Sichtbetonwänden und dem Satteldach steht mit seiner Giebelseite zum Hang und der am Fuss des Hangs entlang führenden Hauptstrasse. Die Giebelseite bildet der leicht eingezogene, flache Chorbereich, dessen Wände vollständig aus einer Betonverglasung von Heiny Widmer (1927-1984) bestehen [5]. Das den Kirchhof rückwärtig gegen den Hang fassende, eingeschossige Kirchgemeindehaus ist direkt an die Kirche angebaut und bildet mit seinem weit vorgezogenen, von Holzstützen getragenem Vordach einen wettergeschützten Zugang zur Kirche aus. Durch einen Knick in der Fassade werden in etwa die zwei Bereiche der Sakristei und des Kirchgemeindesaals definiert. Die Holzfenster in der verputzten Fassade haben Sichtbetongewände, die der Kirche gegenüberliegende Stirnwand ist aus auch Sichtbeton. Der geschlossene, an der vorderen Kante des Kirchplatz freistehende Sichtbetonturm mit fünf Glocken der Glockengiesserei Rüetschi, Aarau, ist im oberen Bereich der Glockenstube auf zwei Seiten grossflächig geöffnet.
Im Inneren des Kirchenraums fällt der Boden zum um zwei Stufen erhöhtem Chorbereich leicht ab, während sich der First zum Chor hin anhebt und sich der Raum so weitet. Die mit Holz verkleidete Decke bildet die äussere Dachform ab, die Sparrenlagen werden angedeutet. Die Kirche wird zusätzlich zum Chorfenster belichtet durch je vier rosé getönte, schmale Fenster in den Seitenwänden, die bis auf ihre Natursteinfensterbank rahmenlos in die Wand eingeschnitten sind. Weitere Fenster befinden sich an der Rückwand bei der Orgel (von Orgelbau AG, Genf, 2005 renoviert). Der Zugang zum Kirchenraum erfolgt im hinteren Drittel auf jeder Seite durch eine doppelflüglige Holztür, die mit einer innenliegenden Glastür kastenartig zum Windfang erweitert wird. In der Sakristei hat sich die hölzerne Wandverkleidung samt einem Intarsien geschmückten Tisch erhalten, gleiches gilt für zumindest Teile der Holzvertäfelung im Kirchgemeindesaal und dessen mit Holz verkleideter Decke.
Würdigung:Die 1959-61 von Hans Hauri errichtete, qualitätsvolle Anlage mit Kirche, angebauten Kirchgemeindehaus und Glockenturm in einer Mischbauweise aus Sichtbeton und Mauerwerk ist mit ihrer Lage am Hang Ortsbild prägend. Der Bau besitzt grossenteils die originale Ausstattung, auch im Äusseren ist trotz dem Streichen des vermutlich ursprünglichen Sichtbetons die unterschiedliche Materialität ablesbar; grössere Renovierungen haben nicht stattgefunden.
Anmerkungen:[1] Vom Kirchenbau in Muhen, in: Aargauer Tagblatt 16.6.1960. Pläne zur Kirche im Archiv der Kirchgemeinde erhalten.
[2] Ebd.; Reformierte Kirche mit Gemeindesaal in Muhen, in: Schweizerische Bauzei-tung, Jg. 70 (1952) Nr. 46, S. 656-658.
[3] Vom Kirchenbau in Muhen, in: Aargauer Tagblatt 16.6.1960.
[4] Jauchzet dem Herrn alle Lande! Einweihung der Kirche Muhen, in: Nachrichten-blatt des mittleren Suhrentales, Rueder- und Uerkentales 28.1.1961, S. 2.
[5] Hergestellt 1960 von Aubert & Pitteloud Verriers Lausanne. http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 19.8.2009.
Literatur:- Kunstführer Bd.1, S. 45
- Reformierte Kirche mit Gemeindesaal in Muhen, in: Schweizerische Bauzeitung, Jg. 70 (1952) Nr. 46, S. 656-658; Vom Kirchenbau in Muhen, in: Aargauer Tagblatt 16.6.1960
- Jauchzet dem Herrn alle Lande! Einweihung der Kirche Muhen, in: Nachrichtenblatt des mittleren Suhrentales, Rueder- und Uerkentales 28.1.1961, S. 2
- Aus der Geschichte des Kirchenbaues in Muhen, in: Nachrichtenblatt des mittleren Suhrentales, Rueder- und Uerkentales 21.1.1961, S. 2
- Markus Widmer: Dorfchronik Muhen 1045-1995, Muhen 1995, S. 157-159
- Astrid Kaiser Tümpler: Die Glasmalerei nach 1800 im Kanton Aargau, in: Glasmalerei im Kanton Aargau Bd. 5, Reinach 2002, S. 18-30, hier: S. 26, 29
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128124
 

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