DSI-BEW003 Unterdorf, Röm.-kath. Pfarrkirche, 1619 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-BEW003
Signatur Archivplan:BEW003
Titel:Unterdorf, Röm.-kath. Pfarrkirche
Gemeinde:Beinwil (AG, Freiamt)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterdorf
Versicherungs-Nr.:148
Parzellen-Nr.:106
Koordinate E:2668735
Koordinate N:1231428
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2668735&y=1231428

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (röm.-kath.)

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:4/24/1984
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):3/1/1963
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1619
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Kirche wurde 1239 erstmals urkundlich erwähnt. 1567 entstand an der Kirche durch einen Brand grosser Schaden. Unter Abt Johann Jodok Singisen wurde 1619 durch Viktor Martin ein Neubau realisiert, von dem heute noch der Chor, die Burkardskapelle als Krypta und das Hauptportal erhalten sind. Der seitliche Turm stammt aus dem Jahre 1645. 1742 liess Fürstabt Gerold I Haimb Reparaturen am Chor ausführen und ein neuer Tabernakel machen. Das Altärchen an der Ostwand der Krypta stammt aus dem Jahre 1752 und die Grabtumba von 1784.Aufgrund seiner Baufälligkeit wurde ein Neubau des Schiffs notwendig, der 1797/98 von Franz Joseph Rey realisiert wurde. Dabei entstanden auch die Stuckaturen, zwei Deckebilder von Joseph Anton Messmer, die Kanzel, die Beichtstühle und die zweigeschossige Empore. Bei der Innenrenovation 1882-1885 malte Jost Troxler einen Teil der Deckenbilder neu und ersetzte die Stationen. Hans Burkardt schuf neue Seitenaltarbilder und Ölgemälde für die Krypta. 1913 malte Georg Troxler (Sohn von Jost) im Zuge einer Innenrenovation das Bild vor dem Chorbogen. In den folgenden Jahren wurden verschiedene Unterhaltsarbeiten ausgeführt: 1972 Restauration Vorzeichen; 1976/77 Aussenrestaurierung; 1995/96 Renovation Kirchenfenster; 2000/01 Innenrenovation; 2007 Aussenrenovation; 2009 Innenreinigung.
Beschreibung:Die Pfarrkirche steht im unteren Dorteil geostet auf der Kirchhofterrasse. Schiff, Chot mit Krypta und Turm, die aus verschiedenen Zeiten stammen, sind baulich voneinander abgesetzt. Der Bau folgt dem bewährten Schema Luzerner und Freiämter Landkirchen. Das Kirchenschiff zählt vier Achsen stichbogige Fenster, liegt unter einem Satteldach und Klebdächer schneiden an den Schmalseiten die Giebelmauern aus. Der Chor liegt ebenfalls unter einem Satteldach. Das Vorzeichen aus drei Bögen steht auf toskanischen Säulen unter einem flachen Satteldach. Das Hauptportal Victor Martins stammt vom Bau von 1619/20. Die stark verkröpfte komposite Freisäulenädikula ohne Giebel hat an den Stirnseiten der Sockel Löwenköpfe mit Nasenringen. Die Säulenschäfte weisen im unteren Drittel Beschlagwerk auf, in halber Höhe desselben Köpfe und eiförmige Knorpel. Das Gebälk ist voll ausgebildet, den Fries zieren Blumenranken, die an den Stirnseiten der Verkröpfungen von Cherubim abgelöst werden. In den Zwickeln des Bogens befinden sich nochmals geflügelte Engelsköpfe. An der Fassade sind im Dreieck Figurennischen mit Petrus, Paulus und Burkardus, datiert 1771, angeordnet. Der Turm steht nördlich des Chors. Der Schaft wird von Stockgurten unregelmässig unterteilt. Die Schalllöcher sind rundbogige Masswerkfenster. Die vier Uhrengiebel bilden gleichseitige Dreiecke und tragen eine breite achtkantige Laterne mit Zwiebelhaube. Das Innere wird von kannelierten korinthischen Pilastern gegliedert, die die von Stichkappen ausgeschnittene Deckenmulde tragen. An der Westwand befindet sich eine zweigeschossige Empore. Die Orgel stammt von Friedrich Goll aus dem Jahre 1883. Hauptmotiv der Stuckaturen bilden dünne Rosengirlanden, das ovale Hauptbild wird von einem Rechteckrahmen umgeben. Die schräggestellten Seitenaltäre sind als verkröpfte Säulenädikula ausgestaltet und mit Altarblätter von Hans Burkardt ausgestattet. Die Kanzel, auf deren Sockelring weissgefasste Engel angebracht sind, wird vom Turm aus über einen Steg erreicht. Die ungefähr quadratische Ostpartie mit Krypta und Chor ist vom Bau Victor Martins stehen geblieben, und weist wie das Hauptportal Renaissancecharakter auf. Die zwölfstufige, zweiläufige Chortreppe umklammert die zentrale achtstufige Treppe zur Krypta. Die durch Rundbogenfenster beleuchtete Krypta folgt dem Schema der Vierstützenkrypta mit toskanischen Säulen und Kreuzgewölbe. An der Ostwand befindet sich der Altar, an der Westwand ein vierplätziger Chorstuhl. Der Chorraum ist von einer Halbkreistonne überwölbt, in welche spitzbogige Stichkappen schneiden. Die Gewölbeansätze ruhen auf Konsolen mit Eierstab. Der Hochaltar hat die Gestalt einer Doppelsäulenädikula und wird von weissgefassten, lebensgrossen Figuren der Heiligen Benedikt und Bernhard flankiert.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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Related units of description:siehe auch:
STC-BEW003 Röm.-kath. Pfarrkirche, 1798 (Dossier (Spezialinventare))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=20898
 

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