Auenschutzpark Aargau
Der Auenschutzpark Aargau besteht aus mehreren Teilgebieten entlang den Flüssen des Kantons. Er ist aufgrund einer Volksinitiative entstanden und umfasst über ein Prozent der Kantonsfläche. Auen dienen einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt als Lebensraum, dem der Aargau Sorge trägt.
Man nennt den Aargau auch „Land der Ströme“. Aare, Reuss und Limmat kommen im Wasserschloss bei Brugg zusammen und fliessen bei Koblenz vereint in den Rhein. Ursprünglich breiteten sich in den Talebenen grosse Auengebiete aus. Die Flüsse mäandrierten frei und der Wechsel der Wassermenge je nach Witterung und Jahreszeit gestaltete die Landschaft immer wieder um. Zahlreiche Eingriffe der Zivilisation haben diese Dynamik vielerorts unterbunden. Um den weiteren Auenschwund zu stoppen und die bestehenden Auen zu erhalten, hat die Aargauer Bevölkerung 1993 in einer Volksabstimmung den Auenschutzpark ins Leben gerufen.
Ein Hotspot des Artenschutzes
Der Wechsel von Nass und Trocken und vom reissenden Strom zum Rinnsal schafft in einer Aue ständig neue Pionierräume und Nischen für Tiere und Pflanzen, die zu ihrer Entfaltung Platz benötigen, wie sie ihn im überbauten und landwirtschaftlich genutzten Siedlungsgebiet der Menschen kaum noch antreffen.
Tatsächlich sind in den schweizerischen Auen auf rund 0,3% der Landesfläche rund 40% der in der Schweiz vorkommenden Pflanzenarten vertreten. Nach einer neueren Studie (Rust-Dubié) können 84 Prozent der Schweizer Tierarten in Auen vorkommen und jede achte Tierart ist auf Auenlebensräume zwingend angewiesen. So ist der Auenschutzpark Aargau ein Hotspot des Artenschutzes. Über die Hälfte seiner Fläche ist denn auch im Verzeichnis der Naturschutzgebiete von nationaler Bedeutung eingetragen.
Abwechslungsreiches Naturerlebnis
Die abwechslungsreiche Landschaft erkunden und mitverfolgen, wie sie sich im Lauf der Jahreszeiten und abhängig vom Wasserstand verändert, Biberspuren suchen, Wasservögel beim emsigen Treiben beobachten – es gibt viele Möglichkeiten, auf Auenspuren zu wandeln. Denn nur kleine Teilgebiete des Auenschutzparks Aargau sind zum Schutz von besonders störungsempfindlichen Arten nicht zugänglich. Im übrigen sind die Aargauer Auen durch Spazier-, Wander- und Velowege gut erschlossen und laden zu Entdeckungsreisen ein. Eintritt frei!