11. Kantonales Kulturforum
Am Samstag, 11. Januar 2025 findet das 11. Kantonale Kulturforum im Kultur & Kongresshaus Aarau statt.
Ziel des üblicherweise einmal jährlich stattfindenden Kulturforums ist der Austausch unter den kulturellen Akteuren im Aargau und die Diskussion über aktuelle Kulturthemen.
Das kantonale Kulturforum wurde im Jahr 2015 als Plattform für die Erarbeitung des ersten Aargauer Kulturkonzepts initiiert. Der Teilnehmerkreis umfasst jeweils Kulturschaffende, Vertreterinnen und Vertreter von Kulturinstitutionen sowie interessierte Personen aus der Politik und Medienvertreter.
Am Samstag, 11. Januar 2025 findet das 11. Kantonale Kulturforum im Kultur & Kongresshaus Aarau statt.
Die Aargauer Kulturlandschaft befindet sich in laufender Weiterentwicklung und Erneuerung – sei es in Bezug auf die Angebote oder auch hinsichtlich der Rahmenbedingungen und Infrastrukturen. Für alle Akteure und Akteurinnen ist es dabei zentral, innovative Ansätze zu verfolgen sowie brach liegende Potenziale zu erkennen und nutzbar zu machen. Voraussetzung dafür ist eine persönliche Grundhaltung, die Entwicklungen, Veränderungen und Erneuerung nicht als Risiko, sondern als Herausforderungen und Chancen betrachtet.
Fragen nach der Funktionsweise und den gezielten Förderungsmöglichkeiten von Innovationsprozessen stehen im Fokus des diesjährigen Kulturforums. Dabei soll herausgearbeitet werden, wo die wichtigsten Entwicklungspotenziale der Kultur im Kanton Aargau liegen und wie diese mittels innovativer Ansätze aktiviert werden können.
Das 10. Aargauer Kulturforum zum Thema Kulturelle Teilhabe und Laienkultur fand am 23. März 2024 im Campussaal der FHNW Brugg statt. Rund 160 Teilnehmende, darunter Kulturdirektor Alex Hürzeler, nahmen teil. Georg Matter und Daniela Berger gaben einen kurzen Input zu den kantonalen Fördergefässen und dem Konzept zur Stärkung der Laienkultur.
Katrin Rieder – Historikerin und Kulturvermittlerin – öffnete in ihrem Inputreferat die Diskussion über die Begrifflichkeiten rund um die Laienkultur. Weiter veranschaulichte sie die gesellschaftliche Bedeutung und den Gewinn, der die Laienkultur für die gesamte Bevölkerung bringt. Angesichts der äusserst vielfältigen Kulturlandschaft im Kanton Aargau plädierte sie ausserdem dafür, dass Professionelle- und Laienkulturschaffende Allianzen bilden und das Potenzial einer Zusammenarbeit ins Zentrum stellen.
Im Verlauf des Morgens wurde den Teilnehmenden während einer Whiteboard-Session/World Café die Möglichkeit gegeben, Feedback zum Entwurf des Konzepts zur Stärkung der Laienkultur zu geben.
Als letzten Programmpunkt konnten die Teilnehmenden jeweils drei der acht angebotenen Projektstände besuchen und dabei konkrete Best-Practice-Beispiele aus der Laienkultur kennenlernen.
Am Volkstheater Festival Meiringen treten während fünf Tagen jeweils acht Theatergruppen aus verschiedenen Regionen der Schweiz mit ihrer aktuellen Produktion in Meiringen auf, wobei eine Jury die Gewinnergruppe mit der "goldenen Meringue" auszeichnet. Auch ein grosses Angebot an Theater-Workshops kann während des Festivals genutzt werden.
Die Bühne Aarau hat in den vergangenen acht Jahren die professionelle Theaterarbeit mit Laien konsequent ausgebaut, so dass diese mittlerweile eine eigenständige Sparte im Programm darstellt.
Die neuartige App Musivus ist eine Reaktion auf die zahlreichen Herausforderungen, mit welchen sich vor allem kleinere Museen in der Aargauer Museumslandschaft konfrontiert sehen. Sie soll eine langfristige Entlastung bieten und den Institutionen einen Mehrwert bringen.
Benevol Aargau ist das Kompetenzzentrum für Freiwilligenarbeit im Kanton Aargau. Es berät und vernetzt Freiwillige, gemeinnützige Organisationen und Gemeinden und bietet Weiterbildungen im Zusammenhang mit freiwilligem Engagement an. Als Verein mit grossem Netzwerk fördert benevol Freiwilligenarbeit und setzt sich für deren Anerkennung ein.
Seit 2022 verfolgt das Regionalmuseum Chüechlihus ein auf drei Jahre angelegtes Deakzessionsprojekt. Das partizipativ angelegte Projekt involviert die regionale Bevölkerung sowohl in den Entscheidungsprozess, welche Gegenstände entsammelt werden, wie auch in die Wahl, an wen die ausgesonderten Objekte übergehen sollen.
Der Jugendchor Seetal ist ein Musikprojekt, Jugendarbeit und ein Kulturevent für die ganze Region. Über 60 Jugendliche aus rund 20 Gemeinden erarbeiten in einer gemeinsamen Lagerwoche ein Konzertprogramm inklusive Tanz- und Theaterdarbietungen.
Die Plattform Freiwillig Suhr löste vor ca. 10 Jahren die Vereinsvorstandskonferenz ab. Die Gemeinde möchte den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen fördern. Die Zielgruppe sind alle Freiwilligen und Vereine, die in und für Suhr tätig sind.
Der Emmentaler Musikverband versteht sich in seiner Dienstleistung als Plattform, insbesondere bei der Jugendförderung. Für funktionierende Konzepte zur Nachwuchsgewinnung organisiert der Verband regelmässig Treffen für alle Musikvereine im Emmental und darüber hinaus.
Das 9. Aargauer Kulturforum zum Thema Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb fand am 7. Januar 2023 im Stapferhaus Lenzburg statt. Rund 130 Teilnehmende, darunter Kulturdirektor Alex Hürzeler, nahmen teil. Georg Matter und Daniela Berger gaben einen kurzen Input zum neuen Kulturkonzept 2023–2028.
Konkrete Handlungsoptionen zu mehr Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb präsentierte Martina Wyrsch von der GmbH Tiefgrün. Sie plädierte dafür, den Aspekt der Nachhaltigkeit in der Kultur stärker zu gewichten und andere für diesen Weg zu begeistern. Ziel muss sein, dass jetzt neue Ansätze für eine nachhaltige Kultur entwickelt, getestet und verankert werden, damit die Transformation in Richtung einer ressourcenschonenden Gesellschaft stattfinden kann.
Im Verlauf des Morgens konnten die Teilnehmenden jeweils drei der acht der unten aufgeführten Marktstände besuchen und dabei konkrete Best-Practice-Beispiele kennenlernen. Geschlossen wurde das Programm mit einem Interview zwischen Moritz Meier (Vert le Futur, Mitorganisator) und Sibylle Lichtensteiger (Stapferhaus Lenzburg).
Die Tatenbank ermöglicht Kulturschaffenden, sich in ihren Arbeits- und Wirkungsbereich für eine nachhaltige Kultur zu engagieren und konkret aktiv zu werden. Die Plattform bietet kondensiertes Wissen, konkrete Hilfsmittel und Tools sowie inspirierende Beispiele.
Reflector verhilft Kulturschaffenden dabei, die grössten Hebel und wichtigsten Handlungsspielräume für eine ökologisch nachhaltige Praxis zu identifizieren und geeignete Massnahmen umzusetzen.
Das jährlich stattfindende Kulturfestival in der Winterthurer Altstadt mit Konzerten, Lesungen, Theater, Kunst, Gesprächen und Familienaktivitäten. Das Festival strebt soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit an.
Tasty Future unterstützt Kulturinstitutionen dabei, ihre Gastronomieprodukte neu auszurichten und damit zu einer klimagerechteren, ethischen und zukunftsfrohen Esskultur beizutragen.
Happy Museums leistet einen Beitrag an eine globale, nachhaltige Zukunft im Museums- und Ausstellungssektor.
Nachhaltigkeit ist auch beim One Of A Million Festival ein Thema und darum wurde das Ressort Nachhaltigkeit ins Leben gerufen und hat das Festival ein Nachhaltigkeitskonzept erstellt.
Der AGKV macht Kultur sichtbar und verschafft ihr Gehör. Er vertritt ihre Anliegen gegenüber Gesellschaft, Politik und Wirtschaft mit dem Ziel, die Rahmenbedingungen im Kulturbereich nachhaltig zu verbessern. Er fördert den Austausch zwischen Kulturschaffenden aus verschiedenen Regionen und Bereichen: von der Filmproduzentin zum Konzertveranstalter, von der bildenden Künstlerin zum Theatermacher. Gemeinsam mit ihnen entwickelt und koordiniert er Projekte und Kampagnen.
Music Declares Emergency ist eine Gemeinschaft aus Künstlerinnen und Künstler, Organisationen und Akteurinnen und Akteuren der Musikbranche, die sich für eine gemeinschaftliche, branchenweite Reaktion auf den Klima-Notstand einsetzt und auf ein sofortiges Handeln abzielt.
Am Samstagvormittag, 30. April 2022 fand das zweite diesjährige Kulturforum im Kloster Wettingen statt. Noch einmal war das neu zu erarbeitende Kulturkonzept 2023-2028 das Hauptthema der Veranstaltung. Die bisher erarbeiteten Themencluster wurden erneut zur Diskussion gestellt und werden nun im Laufe der Nachbearbeitung in die definitive Form gebracht.
Am Samstagvormittag, 8. Januar 2022 fand das 7. Aargauer Kulturforum als Online-Veranstaltung mit rund 130 Teilnehmenden statt. Das Zwischenergebnis des Entwicklungsprozesses für das Kulturkonzept 2023-2028 nach der Grundlagenerhebung und Analysephase wurde vorgestellt und in Gruppenworkshops diskutiert und gewichtet. Dabei wurden die bisher erarbeiteten Themencluster diskutiert und folgendermassen gewichtet (Reihenfolge nach Wichtigkeit):
Ausserdem wurden diverse Massnahmenvorschläge, die in der Analysephase erarbeitet wurden, reflektiert und ergänzt.
Die Resultate aus dem Kulturforum werden in den kommenden Wochen von der Abteilung Kultur und der Projektarbeitsgruppe Kulturkonzept 2023-2028 weiterverarbeitet. Im Herbst 2022 soll das neue Kulturkonzept dem Regierungsrat unterbreitet werden und ab 2023 in Kraft treten.
Am Samstag, 9. Januar 2021 fand das sechste Kulturforum in digitaler Form mit rund 110 Teilnehmenden statt. Die halbtägige Online-Veranstaltung verstand sich als Standortbestimmung in der Corona-Krisensituation, sie wollte aber auch die Erwartungen der kulturellen Akteurinnen und Akteure an die Zeit nach der Pandemie sowie ihre Ideen und Überlegungen zum neuen Förderinstrument "Transformationsprojekte" abholen.
Die Corona-Pandemie hat aufgrund der sich laufend verändernder Situation für die ganze Gesellschaft grosse Herausforderungen nach sich gezogen. Für die kulturellen Akteurinnen und Akteure war es unmöglich zu planen, das Abwarten war kräftezehrend, ständig mussten Anpassungen und Neuausrichtungen umgesetzt werden und schliesslich mussten sie auf Anordnung des Bundes schliessen.
Das neu geschaffene Förderinstrument "Transformationsprojekte" wird von den meisten Vertreterinnen und Vertreter der Kulturszene begrüsst und es liegen teilweise auch bereits Projekte vor, welche als Transformationsprojekte eingegeben werden können. Für andere ist dies nicht das ideale Gefäss und sie werden sich eher an eine der anderen zur Verfügung stehenden Unterstützungsmassnahmen halten.
Die Ergebnisse dieses Forums verstehen wir als Stimmungsbarometer, das einen gewissen (Zweck-)Optimisums erkennen lässt. Die konkreten Rückmeldungen und Bedenken zu den Transformationsprojekten fliessen in die weiteren Planungen ein.
Daniela Berger, die Präsidentin des Aargauer Kuratoriums und Georg Matter, der Leiter der Abteilung Kultur des Kantons Aargau rekapitulierten das von Corona geprägte Aargauer Kulturjahr 2020. Sie legten dar, welche Unterstützungsmassnahmen von Bund und Kanton zur Verfügung standen und zeigten auf, wie viele Gesuche seitens der Aargauer Kulturunternehmen und Kulturschaffenden eingegangen sind beziehungsweise vergütet wurden. Sie zeigten auf, wie gross der Besucherrückgang im vergangenen Jahr war und thematisierten das Publikumsverhalten im 2020, die Erwartungen für 2021 sowie der Zeit nach der Pandemie.
Begrüssung Daniela Berger und Georg Matter (PDF, 14 Folien, 1,2 MB)
Hans-Ulrich Glarner, der Vorsteher des Amts für Kultur des Kantons Bern und Leiter der Delegation der Konferenz der kantonalen Kulturbeauftragten (KBK) für den Vollzug der Covid-19-Massnahmen im Kulturbereich gab einen Einblick in die Umsetzung der COVID-Verordnung im Bereich Kultur.
Am Samstag, 11. Januar 2020 fand das fünfte Kulturforum in der Aeschbachhalle6 in Aarau mit rund 125 Teilnehmenden statt. Themenschwerpunkt der fünften Ausgabe des Kulturforums war die Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Vermittlung und die Kommunikation im Kulturbereich.
Christian Holst, Dozent an diversen Hochschulen und Universitäten zum Thema digitale Kommunikation für Künstlerinnen und Künstler sowie Kulturinstitutionen sowie Co-Herausgeber des Buchs "Social Media im Kulturmanagement", gab in seinem Inputreferat Einblicke in die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für Kulturinstitutionen sowie Kulturakteure.
Anschliessend diskutierten die Teilnehmenden in mehreren Workshops, die von der Fachstelle Kulturvermittlung vorgeschlagenen Massnahmen zur Umsetzung der Kulturkonzept:
"Der Kanton (Swisslos-Fonds) setzt einen Förderschwerpunkt auf digitale Kulturvermittlung, die insbesondere der jungen Bevölkerung einen zeitgemässen und attraktiven Zugang zum Kulturleben ermöglicht."
Die Ergebnisse der Diskussion werden in die Konkretisierung und Umsetzung der Massnahme beziehungsweise die Formulierung des Förderschwerpunkts einfliessen.
Kultur wird in der Schweiz durch die öffentliche Hand sowie Private finanziert. Eine grobe Schätzung besagt, dass etwa jeder sechste bis siebte Franken für Kulturförderung aus privater Hand kommt. Hier gibt es deutliche kantonale Unterschiede, wobei der Kanton Aargau und der Kanton Bern im nationalen Vergleich weniger Potenzial aufweisen.
Das Forschungsinstitut Interface GmbH wurde von den Kantonen Bern und Aargau damit beauftragte, die Gründe für das vergleichsweise tiefe Level der privaten (finanziellen) Kulturförderung in den zwei Kantonen zu eruieren. Die Studie wurde von der NAB Kulturstiftung mitfinanziert.
Die Studie bestätigt den ersten Eindruck, dass es hinsichtlich der Kulturförderung durch Private in den Kantonen Aargau und Bern Optimierungspotential gibt und formuliert Massnahmen zur Steigerung der Kulturförderung durch Private.
Studie Private Kulturförderung in den Kantonen Aargau und Bern (PDF, 65 Seiten, 494 KB)
Kultur wird in der Schweiz durch die öffentliche Hand sowie Private finanziert. Das Engagement der Privaten kann durch freiwillige Arbeit, durch Sachspenden und durch finanzielle Zuwendungen an Organisationen im Kulturbereich oder Kulturschaffende erfolgen.
Anders als zu den Ausgaben der öffentlichen Hand liegen zum Umfang der Kulturförderung durch Private in der Schweiz kaum Daten vor. Eine grobe Schätzung kommt jedoch zur Annahme, dass etwa jeder sechste bis siebte Franken für Kulturförderung aus privater Hand kommt.
Hinweise darauf, welche Bedeutung der Kulturförderung durch Private in einem Kanton insgesamt zukommt, ergeben sich aus der Zahl der Stiftungen im Kulturbereich im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Hier gibt es deutliche kantonale Unterschiede, wobei der Kanton Aargau im nationalen Vergleich die geringste Stiftungsdichte ausweist.
Diese Erkenntnis führte dazu, dass der Kanton Aargau zusammen mit dem Kanton Bern, welcher ebenfalls über eine niedrige Stiftungsdichte verfügt, im Jahr 2018 das Forschungsinstitut Interface GmbH damit beauftragte, die Gründe für das vergleichsweise tiefe Level der privaten (finanziellen) Kulturförderung in den zwei Kantonen zu eruieren und Massnahmen zur Steigerung der Kulturförderung durch Private zu formulieren.
Die Studie bestätigt den ersten Eindruck, dass es hinsichtlich der Kulturförderung durch Private in den Kantonen Aargau und Bern Optimierungspotential gibt. Interface hat unter anderem folgende Gründe als mögliche Ursachen für die vergleichsweise schwache private Kulturförderung identifiziert:
Weiter gibt es einige Faktoren, welche insbesondere für den Kanton Aargau zutreffen wie beispielsweise die fehlende Tradition von Privatbanken und eine fehlende Stiftertradition. Dies zeigt sich auch bei einem Vergleich der Steuerdaten der Kantone Aargau und Bern. So wird im Kanton Aargau pro Einwohnerin und Einwohner 138 Franken gegenüber 306 Franken im Kanton Bern gespendet. Weiter ist der Anteil der steuerpflichtigen Personen im Kanton Aargau, die überhaupt Spenden in ihrer Steuererklärung ausweisen, mit 27 Prozent deutlich tiefer als im Kanton Bern (65 %).
Die von Interface formulierten Massnahmen zur Steigerung der privaten Kulturförderung fallen in folgende drei Bereiche:
So empfiehlt Interface unter anderem die Bekanntheit von grossen Aargauer Kulturinstitutionen zu steigern, um sie für private Kulturförderinnen und Kulturförderer attraktiver zu machen. Weiter sollen Vollzugsprozesse im Bereich Steuern vereinfacht werden. Grundsätzlich ist der Kanton Aargau aber ein attraktiver Kanton für Stiftungsgründungen, diese Tatsache muss jedoch besser kommuniziert werden.
Die von Interface formulierten Vorschläge zur verstärkten Aktivierung der privaten Kulturförderung werden nun von der Abteilung Kultur in Zusammenarbeit mit anderen kantonalen Stellen für den Kanton Aargau geprüft. Es ist geplant bis Ende Jahr konkrete Massnahmen zu formulieren, welche ab 2021 umgesetzt werden und die private Kulturförderung im Kanton Aargau in Zukunft steigern sollen. Dabei soll die private Kulturförderung keinen staatlichen Abbau kompensieren. Vielmehr sollen die gesamthaft für die Kulturförderung zur Verfügung stehenden Mittel gesteigert werden, indem sich Private verstärkt engagieren und die Kulturfinanzen dadurch breiter abstützen.
Am Samstag, 12. Januar 2019 fand das vierte Kulturforum im Stapferhaus Lenzburg mit rund 100 Teilnehmenden statt. Im Zentrum der halbtägigen Veranstaltung stand das Thema "Aktivierung der privaten Kulturförderung".
Der Kanton Aargau weist unter allen Kantonen, gemessen an der Einwohnerzahl, die geringste Stiftungsdichte auf. Im Forum wurde intensiv über die Ursachen für die tiefe Stiftungsdichte und für das vergleichsweise schwache private finanzielle Engagement (Mäzenatentum) im Kulturbereich im Kanton Aargau diskutiert. Dabei entstand eine grosse Palette an Ideen, wie die private Kulturförderung im Aargau stimuliert werden könnte und welche Anreize allenfalls von Seiten des Kantons geschaffen werden könnten.
Private Kulturförderung soll dabei nicht einen staatlichen Abbau kompensieren. Vielmehr sollen die gesamthaft für die Kulturförderung zur Verfügung stehenden Mittel gesteigert werden, indem sich Private verstärkt engagieren und die Kulturfinanzierung dadurch breiter abgestützt wird.
Die Ergebnisse dieses Forums dienen als Grundlage für die Erarbeitung von konkreten Massnahmen, wie der Kanton die private Kulturförderung zukünftig mittels Anreizen und gezielter Kommunikation vermehrt aktivieren kann.
Dr. Lukas von Orelli, Präsident SwissFoundations – Verband der Schweizer Förderstiftungen und Direktor der VELUX Stiftung gab einen Überblick über die Situation der Stiftungslandschaft in der Schweiz und des Kantons Aargau. Sein Fazit war, dass der Aargau in der privaten Kulturförderung noch viel Steigerungspotenzial aufweist.
Ein anschauliches Beispiel für die aktuellen Herausforderungen einer kulturellen Institution vermittelte Myriam Rufer-Staubli, die Präsidentin des Vereins Operettenbühne Bremgarten. Sie stellte den Verein, dessen Entwicklung sowie die Anforderungen an einen Kulturbetrieb vor.
Sibylle Lichtensteiger, die Leiterin des Stapferhauses berichtete über ihre Erfahrungen, Schwierigkeiten und Strategien bei der Mittelbeschaffung für den kürzlich fertiggestellten Neubau.
Dr. Dave Siegrist, Vorsteher des kantonalen Steueramts, referierte über die Voraussetzungen für eine Steuerbefreiung von kulturellen Institutionen.
Mit Adrian Hirzel, Vertreter von UKURBA, kam ein privater Kulturförderer zu Wort, der diese Vereinigung von Unternehmen aus der Region Baden vorstellte. Diese Interessengemeinschaft unterstützt jährlich aus eigenem Antrieb nicht arrivierte regionale Kulturproduktionen mit Fördermitteln.
Das Kulturforum 2018 fand am 13. Januar 2018 im KIFF statt und widmete sich erstmals der Umsetzung der im Kulturkonzept 2017–2022 formulierten Massnahmen. Rund 100 Personen diskutierten in mehreren Workshops die nachfolgend aufgeführten Themen:
Die Resultate flossen in die Konkretisierung und Umsetzung der im Kulturkonzept definierten Massnahmen ein. Gewinnbringend für alle war aber auch der Austausch der Teilnehmenden untereinander. So konnten beispielsweise erfolgreiche Strategien zur Nachwuchsförderung weitergegeben, Anregungen für die Gewinnung von privaten Förderinnen und Fördern ausgetauscht und Ideen für Kooperationen diskutiert werden. Dieser Austausch der Kulturszene zählt ebenfalls zu den wichtigen Errungenschaften des Kulturkonzepts.
Thema der Kulturforen 2015/16 war die Erarbeitung des ersten Kulturkonzepts des Kantons Aargau. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Kulturinstitutionen, Kulturschaffende und weitere Interessensvertreterinnen und -vertreter konnten im Rahmen der erstmals stattfindenden Veranstaltungen ihre Meinungen und Wünsche zur kantonalen Kulturpolitik einbringen. Diese flossen in das vom Regierungsrat verabschiedete Kulturkonzept 2017–2022 ein. Das Kulturkonzept beinhaltet Grundsätze und Ziele für die Kulturförderung, Kulturpflege und Kulturvermittlung von 2017 bis 2022 und formuliert 33 konkrete Massnahmen. Ziel ist es, in der kantonalen Kulturpolitik Prioritäten und neue Impulse zu setzen, ohne Bewährtes zu vernachlässigen. Das Kulturkonzept schafft zudem Transparenz gegenüber Behörden und Kulturakteuren über die Richtung der kantonalen Kulturtätigkeit. Weiter dient es als Grundlage für den zielgerichteten und wirkungsorientierten Einsatz der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel.