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Lesekreis "Zigeuner"

Das dunkle Buchcover auf hellem Grund zeigt ein Schwarzweissfoto einer Gruppe von Menschen, die leicht erschrocken in die Kamera schauen. Sie sind ärmlich gekleidet und zeihen mit einem Pferd und einer Kutsche durchs Bild.
© bilgerverlag

Über das Buch

Sie sind Einheimische, im Übrigen hellhäutig und blauäugig. Eine Schweizer Musikantenfamilie, Jenische. Wo auch immer sie auftreten, sind der 13-Jährige an der Klarinette und die Mutter am Kontrabass die Stars des Abends. Sie spielen Volksmusik, leben im Häuschen am Ort über dem Zürichsee, wo die Kinder zur Schule gehen. Bis sie fliehen müssen: Die Mutter kommt angerannt mit fliegendem Haar, schickt ihre Kinder auf die Flucht, allein. Sie und der Vater werden die Beamten aufhalten an diesem Frühlingsabend 1929.

Die Kinder flohen allein in die Nacht. Sie retteten sich vor dem Zugriff der Verfolger, die Hunderte jenischer Kinder aus ihren Familien rissen. So geschehen in der Schweiz, wo die Kindswegnahmen bis im Frühling 1972 andauerten – bis die Tochter eines der fliehenden Kinder von 1929, mittlerweile selbst 13 Jahre alt, aus der Zeitung erfuhr, dass die Erzählung ihres Vaters von der Flucht der Kinder keine Räubergeschichte war.

Isabella Huser hat Schicksale ihrer jenischen Vaterfamilie recherchiert und ist dabei auf Materialien gestoßen, die bis zur Entstehung der modernen Schweiz im 19. Jahrhundert zurückreichen. "Zigeuner" ist ein fulminantes zeitgeschichtliches Tableau, gefüllt mit prallem Leben und nacktem Entsetzen.

Über die Autorin

Aufgewachsen im Zürcherland der 1960er und 70er Jahre als Tochter eines Schweizer Jenischen, Musikers, und einer trentinischen Italienerin, Lehrerin. Isabella Huser studiert an der Dolmetscherschule Zürich, schliesst mit dem Übersetzerdiplom ab, bildet sich zur Terminologin weiter. Sie arbeitet in Mailand, Locarno, Vevey und Zürich als Dolmetscherin, Kulturschaffende, dann als Filmproduzentin. Isabella Huser ist mit dem Schweizer Filmautor Andreas Hoessli verheiratet, lebt heute als Autorin und Übersetzerin in Zürich und Berlin. "Das Benefizium des Ettore Camelli" war ihr erster Roman.

Detailinformationen
LeitungFreiwilligenprogramm Bibliothek und Archiv Aargau
Anmeldungper Webformular
Eintrittkostenlos
OrtAargauer Kantonsbibliothek, Chatraum

Weitere Termine

  • 08. August 2024 – Melnitz, Charles Lewinsky
  • 26. September 2024
  • 21. November 2024

Lesekreis

Bibliothek und Archiv Aargau hat in Zusammenarbeit mit dem Freiwilligenprogramm einen Lesekreis gegründet. Der Lesekreis liest und bespricht Literatur von Schweizer Autorinnen und Autoren. Geleitet wird er von Freiwilligen der Bibliothek und Archiv Aargau: Sie bringen wertvolles Hintergrundwissen ein und regen an zur Diskussion. Es muss nichts vorbereitet werden, einzig das Buch sollte, wenn möglich, im Vorfeld gelesen worden sein.

Wer gerne von Zuhause aus mitdiskutieren möchte, meldet dies bitte vorab per E-Mail an freiwillige.kantonsbibliothek@ag.ch .

Im Fokus 2024: Anders zusammen

Das Fokusthema 2024 befasst sich mit dem Zusammenleben: Dies mit Blick auf die Frage, wie dieses gelingen kann. Wir denken im 2024 über Inklusion in jeglicher Hinsicht nach, beleuchten Vielfalt und suchen nach den jeweiligen gesellschaftlichen Antworten darauf. Der Lesekreis bespricht sieben Mal im Jahr zum Fokusthema passende Texte. Lesen Sie ausgewählte Schweizer Gegenwartsliteratur und diskutieren Sie darüber.

  • Departement Bildung, Kultur und Sport