Staatsarchiv

Das Staatsarchiv Aargau ist das zentrale Archiv des Kantons und seiner Rechtsvorgänger. Es sammelt das archivalische Kulturgut des Kantons und sorgt für die fachgerechte Aufbewahrung, Erschliessung und Vermittlung. Das Staatsarchiv ist öffentlich und für alle Interessierten innerhalb der Öffnungszeiten zugänglich.
Durch die dauerhafte Dokumentation von amtlichen Dokumenten macht das Staatsarchiv staatliches Handeln nachvollziehbar. Es dient der Rechtsstaatlichkeit, schafft Transparenz gegenüber der Bevölkerung und ermöglicht wissenschaftliche Forschung.
Seine Bestände reichen vom Hochmittelalter bis in die Gegenwart. Neben wertvollen Urkunden und Zeugnissen vormoderner Herrschaftsfixierung bewahrt das Staatsarchiv die systematische Dokumentation der Verwaltungstätigkeit seit der Kantonsgründung 1803. Seine Kernbestände ergänzt es durch Archive privater Herkunft, die von öffentlichem Interesse sind.
Als Kompetenzzentrum für Archivwesen berät und unterstützt das Staatsarchiv die kantonalen Verwaltungseinheiten sowie archivpflichtige öffentliche Organe in Fragen der Aktenführung und der Archivierung.
Schauvitrine
Archivgut ist Kulturgut. Bibliothek und Archiv Aargau sammelt, erschliesst und vermittelt das schriftliche und audiovisuelle Kulturerbe des Aargaus. Ausgewählte Schaustücke veranschaulichen die spannungsreiche Kantonsgeschichte.

Titel | Motion Kantonales Frauenstimmrecht |
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Beschreibung | Papier, Original; Walter Widmer-Kunz, Sekretär des Kantonalverbandes der Aargauischen Kaufmännischen Vereine, beteiligte sich an den Aktionen des Schweizerischen Aktionskomitees für das Frauenstimmrecht, das zur Unterstützung des Postulats Oprecht zur Einführung des Frauenstimmrechts auf Bundesebene im Mai 1945 gegründet wurde. Widmer reichte die Motion zur Einführung des kantonalen Frauenstimm- und -wahlrechts im Sozialbereich am 4. Sept. 1945 ein und startete am 12. Sept. eine Umfrage mit der Eventualklausel betreffend die Einführung des politischen Stimm- und Wahlrechts. Die Antworten fallen unterschiedlich aus: Abb. links (Lydia Müller, Wettingen): Ja zum Stimm- und Wahlrecht im angestammten Sozialbereich, aber Nein im politischen Bereich. Abb. rechts (Berte Widmer, Rheinfelden): Nein für jeden Bereich, weil "die Herren der Schöpfung auch weiterhin im Stande sein sollten auch die sozialen Fragen auf dem rechten Geleise zu halten, sonst müssten ja doch die Frauen Schuld sein, wenn es schief ginge!" Die vorberatende Grossratskommission beschloss Nichteintreten auf die Motion, u.a. mit dem Argument, die Mehrheit der Frauen wünsche kein Wahl- und Stimmrecht (wie Berte Widmer). Die vom Staatsarchiv 1998 übernommenen Unterlagen des Kaufmännischen Vereins Aarau widerspiegeln die vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten eines kaufmännischen Regionalverbandes seit seiner Gründung 1870 bis zum Ende des 20. Jh. Ein wichtiges Ziel der Vereinsgründung war, die kaufmännische Ausbildung zu verbessern. Ausdruck dieser Professionalisierung war die Gründung der vom Kaufmännischen Verein getragenen Handelsschule in Aarau 1903/04. Seit dem beginnenden 20. Jh. entwickelte sich der Verein zu einem politisch engagierten Berufsverband. Zu den zentralen Anliegen gehören seither die Regulierung der Arbeitszeiten, die Erhöhung der Reallöhne, die Lehrlingsausbildung sowie der Versicherungsschutz der Angestellten. Die Unterlagen stammen aus der Zeit 1870–1998 mit Vorakten der "Industria" 1866/68 und umfassen Vorstandsprotokolle, Korrespondenz des Vereinssekretariats, Mitgliederverzeichnisse und Personenkarteien sowie Vereinschroniken. R. Gerber. |
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