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Theaterfunken

Temple Grandin – Das Mädchen auf dem Mars

Theater der Dinge – ab 7 Jahren

Drei Darstellerinnen mit weissem Kittel und weisser Perrücke umgeben ein Mädchen aus Papier. Im Hintergrund eine projizierte Kinderzeichnung.
Foto: Yannik Böhmer
Drei verkleidete Menschen in pinkem Licht.
Foto: Yannik Böhmer
Drei Frauen stehen auf der Bühne und sind verkleidet.
Foto: Yannik Böhmer
Eine verkleidete junge Frau mit geschlossenen Augen steckt in einem grossen Plastikball.
Foto: Yannik Böhmer

Heute ist Temple Grandin eine berühmte Tierwissenschaftlerin. Doch dieser Weg war ihr nicht in die Wiege gelegt. Temple nahm schon als Kind die Welt ganz anders wahr als ihre Mitmenschen. Denn Temple ist Autistin. Mit seiner ungewöhnlichen Inszenierung, die den Lebensweg Temples für Kinder ab 7 Jahren nachzeichnet, macht das "Team Tam Tam" Mut zum Anderssein.

Temple liebt Tiere. Temple spricht nicht. Temple ist wütend. Temple ist lustig. Temple denkt in Bildern. Temple mag keine Berührungen. Temple kann sich alles merken. "Temple Grandin – Das Mädchen auf dem Mars" ist eine abenteuerliche Reise in die faszinierende Welt der autistischen Tierwissenschaftlerin Temple Grandin. Das "Team Tam Tam" nimmt uns mit auf den ungewöhnlichen Lebensweg von Temple Grandin und zeigt auf, dass es unterschiedliche Formen von Wahrnehmung und Intelligenz gibt und dass die Wirklichkeit nicht für alle dieselbe ist. Ein Vorbild für alle Menschen, die anders sind oder sich anders fühlen.

Stückeinführung für das Klassenzimmer

Der Reporter Pascal Nater und die Schauspielerin Annina Polivka nehmen die Schulklassen mit auf eine kleine Reise in die Welt von Temple Grandin. Die Stückeinführung eignet sich für das Abspielen vor den Kindern im Klassenzimmer und bereitet sowohl die Kinder als auch die Lehrperson auf den Besuch im Theater vor. Sie hören Ausschnitte aus der Aufführung, und wie der Reporter Pascal Nater mit der Schauspielerin Annina Polivka über den Stückinhalt und den Theaterbesuch spricht.

Details

Dauer60 Minuten
SpracheSchweizerdeutsch und Deutsch
ProduktionTransit Productions
SpielSibylle Aeberli, Annina Polivka, Kati Rickenbach
MusikSibylle Aeberli
Webauftrittwww.teamtamtam.ch

Spielorte

Kleine Bühne Zofingen – für 1. bis 3. Klasse

DatumZeitStatus Plätze
Dienstag, 22. Oktober 202410:00 Uhrausgebucht
Dienstag, 22. Oktober 202414:00 Uhrausgebucht
Mittwoch, 23. Oktober 202408:45 Uhrausgebucht
Mittwoch, 23. Oktober 202410:30 Uhrausgebucht
Donnerstag, 24. Oktober 202408:45 Uhr
ausgebucht
Donnerstag, 24. Oktober 202410:30 Uhr
ausgebucht

Roter Teppich

Montag, 23. September 2024 – 18:00 Uhr

Adresse

Kleine Bühne Zofingen, General Guisan-Strasse 14, 4800 Zofingen (im Gemeindeschulhaus)

Kosten

Fr. 10.– pro Schülerin oder Schüler (kein Impulsgesuch nötig, Ticketkosten bereits unterstützt)

Kontakt

Irene Neuenschwander, theaterfunken@kleinebuehnezofingen.ch , Tel. 079 756 04 65

www.kleinebuehnezofingen.ch, Anmeldung ab 9. August 2024 nur via Online-Formular möglich.

Odeon Brugg – für 1. bis 4. Klasse

DatumZeitStatus Plätze
Montag, 28. Oktober 202410:00 Uhrausgebucht
Montag, 28. Oktober 202414:00 Uhrausgebucht
Dienstag, 29. Oktober 202410:00 Uhrausgebucht
Dienstag, 29. Oktober 202414:00 Uhrausgebucht
Mittwoch, 30. Oktober 202410:00 Uhrfreie Plätze

Roter Teppich

Montag, 16. September 2024 – 18:00 Uhr

Adresse

Odeon Brugg, Bahnhofplatz 11, 5200 Brugg

Kosten

Fr. 10.– pro Schülerin oder Schüler (kein Impulsgesuch nötig, Ticketkosten bereits unterstützt)

Kontakt

Judith Fuchs, kinder@odeon-brugg.ch

www.odeon-brugg.ch

Kellertheater Bremgarten – für 1. bis 4. Klasse

DatumZeitStatus Plätze
Montag, 4. November 202408:30 Uhrfreie Plätze
Montag, 4. November 202410:30 Uhrausgebucht
Dienstag, 5. November 202408:30 Uhrausgebucht
Dienstag, 5. November 202410:30 Uhrausgebucht

Roter Teppich

Donnerstag, 17. Oktober 2024 – 18:00 Uhr

Adresse

Kellertheater Bremgarten, Schellenhausplatz, 5620 Bremgarten

Kosten

Fr. 10.– pro Schülerin oder Schüler (kein Impulsgesuch nötig, Ticketkosten bereits unterstützt)

Kontakt

Marianne Richarz, theaterfunken@kellertheater-bremgarten.ch , Tel. 079 544 45 20

www.kellertheater-bremgarten.ch/jung/theaterfunken

TaB* Theater am Bahnhof Reinach – für 2. bis 4. Klasse

DatumZeitStatus Plätze
Montag, 18. November 202409:00 Uhrausgebucht
Montag, 18. November 202410:30 Uhrfreie Plätze
Dienstag, 19. November 202409:00 Uhrfreie Plätze
Dienstag, 19. November 202410:30 Uhrfreie Plätze
Mittwoch, 20. November 202409:00 Uhrausgebucht
Mittwoch, 20. November 202410:30 Uhrfreie Plätze
Donnerstag, 21. November 202409:00 Uhrfreie Plätze
Donnerstag, 21. November 202410:30 Uhrfreie Plätze

Roter Teppich

Donnerstag, 7. November 2024 – 17:00 Uhr

Adresse

TaB* Reinach, Tunaustrasse 5, 5734 Reinach

Kosten

Fr. 10.– pro Schülerin oder Schüler (kein Impulsgesuch nötig, Ticketkosten bereits unterstützt)

Kontakt

Chrege Lehmann, chregele@bluewin.ch , Tel. 079 245 68 79

www.tab.ch

Roter Teppich für Lehrpersonen

Am Roten Teppich erzählt eine Schauspielerin des Stücks (Sibylle Aeberli im Odeon Brugg sowie in der Kleinen Bühne Zofingen, Annina Polivka im TaB* Reinach sowie im Kellertheater Bremgarten) von der Produktion "Temple Grandin – Das Mädchen auf dem Mars". Sie gibt Einblicke in den Stückinhalt und tauscht sich mit den Lehrpersonen über Vor- und Nachbereitungsmöglichkeiten im Klassenzimmer aus.

  • Odeon Brugg – Montag, 16. September 2024 – 18:00 Uhr
  • Kleine Bühne Zofingen – Montag, 23. September 2024 – 18:00 Uhr
  • Kellertheater Bremgarten – Donnerstag, 17. Oktober – 18:00 Uhr
  • TaB* Theater am Bahnhof Reinach – Donnerstag, 7. November 2024 – 17:00 Uhr

Interview mit Barbara Weber, Regisseurin

Foto: Felix Von Muralt

Die Regisseurin Barbara Weber beantwortet im Interview Fragen zum neuen Stück über die autistische Tierwissenschaftlerin Temple Grandin.

Das Team tam tam bringt mit dem Stück "Temple Grandin – Das Mädchen auf dem Mars" eine multimediale Inszenierung über das Leben der autistischen Tierwissenschaftlerin Temple Grandin auf die Bühne. Im Stück wird unter anderem gezeichnet und gesungen, um einen multiperspektivischen Blick auf den eigenwilligen Lebensweg von Temple Grandin zu entwerfen. Die Regisseurin Barbara Weber erläutert, weshalb das Thema Autismus auch für die Schule wichtig und interessant ist und weshalb sie in dieser Produktion verschiedene Medien vereinen.

Das Stück ist ein Plädoyer für die Individualität.

Barbara Weber, Regisseurin

Was tragen die unterschiedlichen Medien (Theater/Schauspiel, Musik/Gesang, Zeichnung/Projektion, Bühnenbild) zur Wirkung des Stückes bei? Was ist deren Mehrwert für die Aufführung bzw. die Verbindung zum Inhalt?

Wir haben versucht, die Wahrnehmungsweise von Temple Grandin zu thematisieren und zu illustrieren. Dass also Geräusche, Bilder und andere Einflüsse genauso intensiv wahrgenommen werden können wie andere Impulse. Und dass zum Beispiel Geräusche in gewissen Situationen nicht von allen Menschen gleich gefiltert werden können.

Wir haben schon ein paar Mal in dieser Konstellation gearbeitet: live Comics, live Musik und Spiel. Wir denken, dass diese Elemente ein grosses Potential haben, Geschichten spielerisch zu erzählen, sozusagen multiperspektivisch. Kinder und Menschen im Allgemeinen haben unterschiedliche Arten des Denkens und wie sie Informationen verarbeiten. Die Multimedialität dieses Stückes bedient verschiedene Sinne und bietet alternative Ansätze, eine Geschichte zu erzählen.

Warum ist es wichtig, dass sich Schulklassen mit den Inhalten dieses Theaterstücks weiter auseinandersetzen?

Anders sein ist nicht schlecht und ist zugleich aber auch nicht etwas Besseres. Das Stück liefert viele Inputs und jedes Kind nimmt aus der Aufführung andere Aspekte wahr und mit. Seine Erfahrungen (ob gut oder schlecht) miteinander zu teilen und zu reflektieren fördert die Erkenntnis, dass wir alle anders denken, wahrnehmen und fühlen. Und das ist ok so! Die Diversität unserer Gesellschaft und all ihrer Mitglieder wird in unserem Stück gefeiert, in der Hoffnung, dass dies auch gesellschaftlich mehr und mehr stattfindet.

Auf der Webseite von Team tam tam sind Vermittlungsansätze aufgeführt für die Weiterarbeit im Klassenzimmer mit dem Thema Autismus. Was ist dabei Ihrer Meinung nach der wichtigste oder der schwierigste Aspekt?

Dass es verschiedene Arten von Denken gibt und dass alle diese Arten ihre Berechtigung haben. Ebenso das Thema Mobbing bzw. Ausschliessen von Menschen sowie das Thema Respekt. Das Stück ist ein Plädoyer für die Individualität. Anderssein ist nicht falsch, ist nicht die Abweichung von der Norm. Es gibt unterschiedliche Formen von Wahrnehmung und von Intelligenz. Oder in Grandins Worten: "Die Welt braucht alle Arten des Denkens."

Bei den Vermittlungsansätzen zum Stück gibt es zwei Themenbereiche: "Sensorik" und "Denken in Bildern". Wie zeigen sich diese Aspekte in der Aufführung selbst?

Zum Thema "Denken in Bildern": Temple Grandin selber dachte vor allem in Bildern. Dieses Thema haben wir anhand ihrer eigenen Erzählungen beispielsweise so aufgenommen: Wenn ihre Mutter das Wort "Augäpfel" sagt, dann sieht sie Augen und Äpfel. Oder wenn eine Person das Wort "Auto" sagt, dann sieht Temple Grandin vor ihrem inneren Auge hunderte von Autos. Das muss man sich vorstellen wie bei einer Bildersuche auf Google.

Und zum Thema "Sensorik": Dass in gewissen Momenten alle Umwelteinflüsse spürbar und gross werden. Wir haben deshalb beispielsweise den Schulweg nach Hause thematisiert. Wie dieser Weg von Temple Grandin in Eindrücken, Düften, Geräuschen, Überlagerungen wahrgenommen werden könnte, was aber erschöpfend sein kann.

Die Aufführung ist als sogenannte "Relaxed Performance" angelegt. Was heisst das in diesem Fall genau und wie gelingt die Umsetzung bei Gastspielen?

Damit das Stück für möglichst viele Menschen zugänglich ist (Access Consulting), gelten die Regeln der Relaxed Performance: Das Publikum kann jederzeit Geräusche machen, sich frei bewegen und wenn immer nötig den Raum verlassen und – ganz wichtig – den Raum auch wieder betreten. Es gibt, wenn immer möglich, alternative Sitzmöglichkeiten wie Sitzsäcke oder Kuschelecken und Plätze, wo man mehr Abstand zu anderen Menschen aus dem Publikum hat. Der Zuschauerraum ist zudem nie komplett dunkel. Wir verzichten auf starke und schnelle Lichtwechsel wie zum Beispiel Strobo Effekte und künden den Einsatz der Rauchmaschine an, so dass sich das Publikum darauf vorbereiten kann. Wir stellen Kopfhörer zur Verfügung und achten darauf, dass die Theater, in denen wir spielen, für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer zugänglich sind.

Portrait

Barbara Weber studierte Regie am Institut für Theater, Musiktheater und Film in Hamburg (HfMT) und arbeitet als Regisseurin, Projektentwicklerin und Kuratorin. Sie realisierte bisher diverse Projekte, die Theater, Film, Mythen des Alltags, Musik und Politik verbinden. Sie lebt mit ihrer Familie in Zürich.