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Energie

Energieplanung

Mit der Energieplanung analysieren Gemeinden und Regionen ihre Energieversorgung und koordinieren deren zukünftige Entwicklung. Der Energiespiegel dient als Grundlage für die Gemeinden beim Erfüllen dieser Aufgabe. Beispiele von Energieplanungen aus Gemeinden und Regionen zeigen mögliche Umsetzungsformen.

In einer kommunalen oder regionalen Energieplanung analysieren Gemeinden und Regionen ihre heutige Energieversorgung und deren zukünftige Entwicklung. Sie koordinieren diese mit regional vorhandenen Energiepotenzialen. Mit dieser Planung und Abstimmung sollen regional verfügbare und umweltverträgliche Energiequellen möglichst optimal genutzt werden. Die Energieplanung umfasst eine räumliche Koordination und fokussiert typischerweise auf die Wärmeversorgung.

Das Hauptziel einer Energieplanung ist die räumliche Ausscheidung von Gebieten, in welchen bestimmte Energieträger prioritär genutzt werden sollen. Somit bezeichnet die Energieplanung eine gewünschte Entwicklung für die Energieversorgung und entsprechende geeignete Massnahmen für deren Umsetzung. Sie ist ein wichtiges Instrument zur Umsetzung von übergeordneten Zielen und Strategien, wie die Strategie energieAARGAU und das kantonale Entwicklungsleitbild. Energieplanungen können für eine einzelne Gemeinde als kommunale Energieplanung oder auf regionaler Ebene ausgeführt werden und dabei mehrere Gemeinden zusammen betrachten.

In einer umfassenden Planung können auch räumliche Aspekte oder Stromversorgung und Mobilität integriert werden. Aus diesem Grund ist auch die "Empfehlung für kommunale und regionale Energieplanungen" abteilungsübergreifend unter Einbezug der Abteilungen Energie, Raumentwicklung und Verkehr entstanden.

Finanzielle Förderung

Kommunale und regionale Energieplanungen werden bis Ende 2024 vom Kanton finanziell unterstützt. Pro Gemeinde wird ein Förderbeitrag von Fr. 8000.- respektive maximal 50 Prozent der externen Kosten ausbezahlt.

Der Ablauf von der Einreichung des Fördergesuchs bis zur Auszahlung der Fördergelder ist in der Empfehlung für kommunale und regionale Energieplanungen (PDF, 36 Seiten, 9,3 MB) festgehalten.

Gesuche zur finanziellen Unterstützung können bis Ende 2024 eingereicht werden. Danach bleibt den Gemeinden drei Jahre Zeit bis zur behördenverbindlichen Verabschiedung der Energieplanung.

Energiespiegel

Die Gemeinden nehmen in der Umsetzung der Energie- und Klimapolitik eine bedeutende Rolle ein. Eine gute Datengrundlage stellt für sie eine wichtige Basis für die Steigerung der Energieeffizienz und den Ausbau an erneuerbaren Energien dar.

Der Kanton Aargau stellt jeder Gemeinde kostenlos den Energiespiegel und die gebäudescharfen Energiekennzahlen zur Verfügung.

Im Energiespiegel bereiten wir pro Gemeinde die spezifischen Daten übersichtlich und in kompakter Form auf. Er besteht aus einem 4-seitigen Faktenblatt sowie aus 7 Detailkarten. Die Faktenblätter sind öffentlich zugänglich.

Die Informationen basieren im Wesentlichen auf den durch die Gemeindeverwaltung bereits erfassten und geführten Daten des Gebäude- und Wohnungsregisters. Je aktueller diese Daten sind, umso aussagekräftiger ist der Energiespiegel.

Bitte beachten Sie dazu die Lesehilfe (PDF, 4 Seiten, 320 KB) wie auch die Dokumentation zur Methodik (PDF, 12 Seiten, 213 KB).

Energiedaten

Der Kanton offeriert den Gemeinden den kostenlosen Zugang zu ihren auf dem effektiven Gebäudebestand basierenden Energiedaten für Raumwärme und Warmwasser, welche mit Energiekennzahlen aggregiert worden sind. Diese kann die Gemeinde den Planungsfirmen für die Planungsaufträge kostenlos weitergeben.

Flyer "Gebäudescharfe Wärmedaten" (PDF, 1 Seite, 297 KB)

Zugangsberechtigung erhalten Angestellte der kommunalen Verwaltung sowie Unternehmen im Auftrag der Gemeinden. Um Zugang zu den Daten zu erhalten, bitten wir Sie, nachfolgendes Anmeldeformular auszufüllen.

Anmeldeformular Energiedaten (PDF, 1 Seite, 704 KB)

CO₂-Emissionen Gebäude

Auf dem Geoportal (→ Karte: CO2-Emissionen Gebäude SIA 380/1) des Bundes sind klima- und energierelevante Informationen für die Schweizer Wohngebäude visualisiert. Für jedes Wohngebäude kann geschätzt werden, wie viel CO2 unter Normbedingungen ausgestossen wird.

Die CO2-Werte werden auf Basis der öffentlich zugänglichen Daten des Gebäude- und Wohnungsregisters GWR ermittelt. Die wichtigste Grösse für die CO2-Berechnung ist die Heizung (Energie-/Wärmequelle). Auch die im GWR hinterlegten Daten zur beheizten Fläche und dem Baujahr fliessen in die Berechnung ein.

Mit dem interaktiven CO2-Rechner können Sie die Auswirkungen von Sanierungen und einem Heizungsersatz auf den ermittelten CO2-Wert simulieren. Sie finden den CO2-Rechner auf dem Geoportal (→ Karte: CO2-Emissionen Gebäude SIA 380/1) des Bundes: Klicken Sie auf das gewünschte Gebäude und anschliessend im Fenster «Objektinformation» auf den Link «interaktiver CO2-Rechner».

Bei Fragen zu den im GWR hinterlegten Daten zu Ihrem Objekt oder dem interaktiven CO2-Rechner können Sie sich an energiegwr@bfs.admin.ch wenden oder das Benutzerinformationsblatt konsultieren.

Energieplanung konkret – Beispiele aus Gemeinden

Erste Gemeinden und Regionen haben ihre Energieplanung bereits umgesetzt. Exemplarische Beispiele sind nachfolgend aufgeführt und mit Kurzstatements der Beteiligten erläutert.

Kommunaler Energieplan Lenzburg

Auf der Webseite der Stadt Lenzburg kann der kommunale Energieplan abgerufen werden:

Der Energieplan hat aufgezeigt, dass wir mit unseren Potenzialen den gesamten zukünftigen Wärmebedarf mit erneuerbarer Energie decken können. Setzen wir auf Effizienz und lokale erneuerbare Wärme, so stärkt dies die lokale Wertschöpfung. Der Energieplan zeigt, wo Energieverbunde sinnvoll sind. Die Erkenntnisse fliessen in die Revision der Bau- und Nutzungsordnung ein und werden die zukünftige Energieversorgung von Lenzburg prägen. Der Energieplan stellt die Weichen, um die Ziele des Lenzburger Energieleitbilds sowie die Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes zu erreichen.

Beatrice Taubert Sachbearbeiterin Energiestadt Lenzburg

Regionale Energieplanung zofingenregio

Für die Energieplanung des Regionalverbands zofingenregio haben sich 15 Gemeinden und neun Werke aus der Region zusammengeschlossen. Die Energieplanung konzentriert sich auf die Wärmeversorgung der Gebäude und betrachtet zusätzlich die Stromversorgung. Für alle Gemeinden wurden die heutige Nutzung und zusätzliche künftige Energiepotenziale aufgezeigt. Eine detaillierte räumliche Strategie wurde für die Gemeinden entlang der Wigger erarbeitet. In diesem Gebiet sind die Gemeinden baulich zusammengewachsen und der überkommunale Koordinationsbedarf für die Energieversorgung und Energienetze ist hoch.

Der Schlussbericht und die Gemeinde-Steckbriefe sind auf der Seite Regionale Konzepte und Planungen auf zofingenregio.ch als PDF verfügbar:

In der Region Zofingen sind unterschiedliche Firmen, Organisationen und Institutionen in der Energieversorgung tätig – eine Zusammenarbeit fand bisher nur begrenzt statt. Mit der regionalen Energieplanung haben wir die Basis für eine stärkere Koordination gelegt und aufgezeigt, wie Synergien genutzt, eine höhere Energieeffizienz erreicht und die Nutzung und Produktion von erneuerbaren Energien in der Region erhöht werden kann. Unsere Energieplanung zeigte, dass die Region den künftigen Wärmebedarf mit erneuerbarer Energie und Abwärme decken kann. 15 Gemeinden und neun Werke aus der Region haben gemeinsam eine ambitionierte Vision und Ziele formuliert. Das Hauptziel ist klar: Die Energieversorgung mit Strom und Wärme in der Region Zofingen soll bis 2050 zu 100 Prozent erneuerbar und CO₂-neutral erfolgen. Wichtig ist nun, dass die Planung nicht in die Schublade gesteckt, sondern Schritt für Schritt gemeinsam umgesetzt wird.

Hans-Ruedi Hottiger Präsident des Regionalverbands zofingenregio