Grossraubtiere im Kanton Aargau
Luchse sind heimlich unterwegs und werden – meist im nordwestlichen Kantonsteil – vereinzelt bereits seit einigen Jahrzehnten nachgewiesen. Seit 2014 gab es mehrere ungesicherte Hinweise über eine Wolfspräsenz. Ende Februar 2019 tappte das erste Mal ein Wolf in eine Fotofalle im Jagdrevier Erlinsbach-Ramsflue. Seither gibt es immer wieder durch den Aarau wandernde Wölfe.
Im Gegensatz zum Luchs, der ab 1971 an verschiedenen Orten in der Schweiz mit Wildfängen wieder angesiedelt wurde, fand der Wolf selber zurück, vor allem aus Italien. Seinen ersten gesicherten Nachweis im Kanton Aargau hat ein Wolf aufwändig inszeniert. Nachdem er in Oberhof zwei Ziegen gerissen hatte, liess er sich von einer Fotofalle in Erlinsbach ablichten.
Im Kanton Aargau ist vornehmlich mit wandernden Einzelwölfen zu rechnen, die ihrem natürlichen Instinkt auf der Suche nach neuen Lebensräumen folgen. Wildtiere auf Wanderung müssen umso mehr auf der Hut sein. Sie kennen weder die lokalen Gegebenheiten noch Gefahren. Sie verhalten sich vorsichtig und gehen dem Menschen aus dem Weg.
Übergriffe auf Nutztiere durch Wölfe waren Einzelfälle, bis Ende 2023 in der Region Rothrist-Murgenthal-Brittnau mehrere Schafrisse innerhalb weniger Tage erfolgten. Verhütungsmassnahmen gegen Wolfsübergriffe werden empfohlen. Der Grundschutz lässt sich mit einem Weidezaun von 90cm Höhe oder einem vierlitzigen Drahtzaun mit jeweils mindestens 3'000 Volt Spannung sicherstellen.
Von Wölfen gerissene Nutztiere werden abgegolten. Belassen Sie Kadaver bei einem Verdacht möglichst unangetastet und melden Sie sich zu jeder Zeit bei der Jagdverwaltung (+41 62 835 28 57). Ein Merkblatt zum Vorgehen bei Grossraubtierrissen finden Sie hier.
Wolfsnachweise und mögliche Risse im Kanton Aargau (bzw. im Grenzgebiet)
Weitere Grossraubtierrisse
- Grundsätze im Umgang mit Grossraubtieren (PDF, 3 Seiten, 82 KB)
- Merkblatt: Vorgehen bei Grossraubtierriss eines Nutztiers (PDF, Nutztierriss, Wolfsriss, Luchsriss, Grossraubtierriss, 20 KB)
- Merkblatt des Kantons Graubünden: Verhaltensregeln Wolfsbegegnung
- Zäune zum Schutz von Nutztieren