Die Aarauer- und Mitteldorfstrasse (K210) in Buchs werden erneuert. Ziel ist es, die Strassenräume neu zu gestalten und damit die Aufenthaltsqualität im Ortskern zu erhöhen. Mit der Sanierung wird ein lärmmindernder Belag eingebaut und die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmenden verbessert. Das von Gemeinde und Kanton gemeinsam erarbeitete Projekt wird in zwei Teilprojekten ausgeführt.
Detaillierter Projektbeschrieb
Die Aarauer- und die Mitteldorfstrasse (K210) führen durch den Ortskern von Buchs und müssen erneuert werden. Zudem ist das Verkehrssystem während den Spitzenzeiten stark belastet (siehe auch Verkehrszahlen).
Das Raumentwicklungskonzept der Gemeinde Buchs (2017) sieht eine Veränderung der Aarauerstrasse in einen belebten Zentrumsbereich vor. Die Strasse soll siedlungsverträglich umgestaltet und städtebaulich aufgewertet werden, so dass sich die Aufenthaltsqualität erhöht und die Verkehrssicherheit verbessert wird. Im Zentrumsbereich wird ein Mehrzweckstreifen realisiert. Die Bushaltestellen werden optimiert und auf die gesetzlichen Vorschriften für hindernisfreies Bauen angepasst. Zur aktiven Lärmbekämpfung an der Quelle werden lärmarme Asphaltbeläge eingesetzt.
Neben den Strassen werden auch Werkleitungen saniert und ausgebaut (Gemeindekanalisation, Trinkwasserleitung, Fernwärme, Elektrizität, Strassenbeleuchtung). Durch die Bauausführung gemeinsam mit der Kantonsstrasse entstehen Synergien für die Gemeinde und die Werke bezüglich Kosten, Bauzeit und Verkehrsbehinderungen.
Unterstände an den Bushaltestellen sind Bestandteil eines attraktiven öffentliches Verkehrsnetzes. Die bestehenden Unterstände an der Aarauer- und Mitteldorfstrasse sind altersbedingt abgenutzt und teilweise baufällig. Die Gemeinde Buchs ersetzt sie daher durch neue, zeitgemässe Unterstände.
Das Gesamtprojekt weist eine Länge von 920 Meter auf und ist in zwei Teilprojekte (TP) aufgeteilt: Teilprojekt 1 Aarauerstrasse (350 Meter) und Teilprojekt 2 Mitteldorfstrasse (570 Meter).
Der Kreisel Mitteldorf mit der doppelspurigen Querung der Wynental- und Suhretalbahn (WSB) wurde im Zusammenhang mit der Eigentrassierung WSB Aarau–Buchs–Suhr im Jahr 2010 bereits erstellt und ist nicht Projektbestandteil.
Von der Gemeindegrenze Aarau bis nach der Bushaltestelle Torfeld beträgt die geplante Fahrbahnbreite neun Meter (je 3,5 Meter Fahrspur und 2 Meter Mehrzweckstreifen). Dies aufgrund der erforderlichen minimalen Durchfahrtsbreite bei den Fussgängerschutzinseln und aufgrund des Mehrzweckstreifens. Im anschliessenden Abschnitt bis zum Kreisel Mitteldorf (ohne Mittelinseln) kann die Fahrbahnbreite auf acht Meter (je 3 Meter Fahrspur und 2 Meter Mehrzweckstreifen) reduziert werden.
Der geplante Mehrzweckstreifen dient den zu Fuss Gehenden als Querungshilfe sowie dem abbiegenden Verkehr in die bzw. aus den Erschliessungsstrassen und in die Kundenparkplätze entlang der Fahrbahn.
Das Trottoir bleibt beidseitig zwei Meter breit und wird neu bei Einmündungen von Gemeindestrassen als Trottoirüberfahrt ausgebildet – mit Vortrittsrecht für den Fussverkehr. Bei den bestehenden und neuen Querungsstellen werden Fussgängerschutzinseln erstellt, um die Verkehrssicherheit zu verbessern.
Der Veloverkehr wird im Mischverkehr geführt.
Die Bushaltekanten Torfeld werden neu als Fahrbahnhaltestellen ausgestaltet. So wird der Bus priorisiert: Die Busse werden bei den Haltestellen nicht überholt, was die Fahrplanstabilität verbessert.
Beidseitig der Aarauerstrasse sind Bäume vorgesehen, meist hinter dem Trottoir angeordnet. Wo möglich werden die Baumstandorte mit sickerfähigen Längsparkfeldern kombiniert. Entsprechend ist der Abstand innerhalb der Reihe so gewählt, dass normkonforme Parkfelder angeordnet werden können. Zudem sind kleinere Aufenthaltsorte vorgesehen, die der Belebung und Aufwertung des Strassenraums dienen sollen und die unterschiedlichen Sockelnutzungen unterstützen. Durch die Aufenthaltsnischen wird der Strassenraum als Freiraum lesbar. Diese Nischen sind in Kombination mit den schattenspenden Bäumen und mit Sitzmöglichkeiten, Staudenbepflanzungen und sickerfähigen Belägen ausgestaltet.
Der grösste Teil der neuen Verkehrsanlage befindet sich auf der heutigen Strassenfläche. Auf der Nordseite ist ein Landerwerb von ein bis zwei Metern Breite notwendig. Neue Bäume und Bepflanzungen auf Privatparzellen werden im Rahmen der Landerwerbsverhandlung mit den Grundeigentümern vereinbart.
Die Gestaltung aus dem Teilprojekt 1 wird bis zur reformierten Kirche weitergeführt: Vom Kreisel Mitteldorf bis zur reformierten Kirche sind bei den Fussgängerquerungen Schutzinseln und dazwischen ein Mehrzweckstreifen vorgesehen. Mit dem Querschnittswechsel auf die anschliessende Kernfahrbahn wird der neue städtebauliche Abschnitt spürbar. Die neue Fahrbahn hat eine Breite von acht bis elf Metern inklusive Velo- und Mehrzweckstreifen.
Das Trottoir bleibt beidseitig zwei Meter breit und wird bei Einmündungen von Gemeindestrassen als Trottoirüberfahrt ausgebildet – mit Vortrittsrecht für den Fussverkehr. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit sind Fussgängerschutzinseln vorgesehen. Bei der Einmündung Gysistrasse/Schulweg verbessert eine Schutzinsel die Verkehrssicherheit für zu Fuss Gehende (Schulweg) und der Mehrzweckstreifen erleichtert das Abbiegen.
Bei der Poststrasse kann eine zusätzliche Fussgängerquerung mit Mittelinsel angeboten werden. Der tieferliegende Vorplatzbereich mit Treppenanlage und Zugangsrampe der Gewerbeliegenschaft Braui muss angepasst werden.
Der Fussgängerstreifen vor der Suhrebrücke (B-128) erhält eine markierte Fussgängerschutzinsel mit Sicherheitspfosten zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Eine bauliche Schutzinsel ist aufgrund der Platzverhältnisse nicht möglich. Mittelfristig ist eine umfangreiche Sanierung der Brücke notwendig. Die markierte Fussgängerschutzinsel dient somit als provisorische Lösung.
Die kantonale Veloroute (R762) führt über die Mitteldorfstrasse in die Industriestrasse nach Aarau. Der Veloverkehr wird wie bisher auf beidseitigen Velostreifen geführt. Im Bärenrank (Kurveninnenseite) werden die Velofahrenden zu deren Schutz zusammen mit dem Fussverkehr auf dem Trottoir geführt.
Die Bushaltekante Brauerei in Fahrtrichtung Wynenfeld wird gemäss den Vorschriften für hindernisfreies Bauen angepasst. Die Busbucht in Fahrtrichtung Aarau wird zugunsten eines Fahrbahnhalts aufgehoben und um 75 Meter verschoben, vor den Kreisel Mitteldorf. Dadurch verkürzt sich die Distanz zum Umsteigen zur Wynental- und Suhrentalbahn (WSB).
Die Busbuchten Gysistrasse beim Gemeindehaus werden zu Fahrbahnhaltestellen umgebaut und aus dem Knotenbereich Gysistrasse/Schulweg verschoben. Eine Schutzinsel verhindert das Überholen der stehenden Busse und verbessert die Verkehrssicherheit für die zu Fuss Gehenden (Schulweg).
Durch Baumpflanzungen soll ein stimmiges Erscheinungsbild für die Mitteldorfstrasse geschaffen werden. Die Umgestaltung des Gemeindeplatzes ist nicht Bestandteil des Kantonsstrassenprojekts. Sie wird von der Gemeinde als kommunales Projekt weitergeführt und gleichzeitig mit dem Kantonsstrassenprojekt realisiert.
Im Abschnitt Kreisel Mitteldorf bis zur reformierten Kirche ist Landerwerb aufgrund von Bushaltestellen, Fussgängerschutzinseln und Mehrzweckstreifen vorgesehen. Landerwerb ist zudem im Abschnitt Gemeindehaus bis Suhrebrücke für die Anpassung der Bushaltestellen, die neue Anordnung der Einmündung Schulweg und die Kurvenverbreiterung im Bärenrank erforderlich.
Die Gemeinde Buchs hat gemäss §29 StrG einen Beitrag von 4'766'270 Franken zu leisten. Der voraussichtliche Beitrag des Bundes aus dem Agglomerationsprogramm zu Gunsten des Gemeindeanteils beträgt rund eine Million Franken.
Anpassungen von Gemeindestrasse, Werkleitungen, Strassenbeleuchtung, Buswartehallen, Velounterständen, Umgebungsgestaltung beim Gemeindehaus und dergleichen gehen zulasten der Werkeigentümer und sind in den Gesamtkosten nicht enthalten.
Die Massnahmen aus beiden Teilprojekten wurden dem Bund zur Mitfinanzierung im Rahmen des Agglomerationsprogramms AareLand angemeldet (1. und 2. Generation). Gemäss den Leistungsvereinbarungen mit dem Bund kann ein Bundesbeitrag von 2,70 Millionen Franken (Preisstand 2005, exklusive MwSt.) erwartet werden. Mit dem Bund werden für die Teilprojekte einzelne Finanzierungsvereinbarungen abgeschlossen, wenn der Kreditbeschluss erfolgt und die beiden Teilprojekte rechtskräftig genehmigt sind.
Bis spätestens am 31.12.2027 muss die Finanzierungsvereinbarung mit dem Bund für die Agglomerationsbeträge unterzeichnet sein. Ansonsten verfallen die Bundesbeiträge.
Das Verkehrssystem ist während den Spitzenzeiten stark belastet. Die Aarauer- und Mitteldorfstrasse weisen einen durchschnittlichen täglichen Verkehr von rund 11'000 Fahrzeugen auf. Zudem verkehrt die Buslinie 1 mit rund 200 Busfahrten pro Tag. Es entstehen auf der Kantonsstrasse Rückstaus und Verlustzeiten für den öffentlichen Verkehr, was dessen Fahrplanstabilität negativ beeinflusst.