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Beschreibung | |
Bildnachweis / Copyright | © Kanton Aargau |
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Am Kreisel Langelen in Dintikon kreuzen sich die Bünztalstrasse (K123) und die Dorf-/Bahnhofstrasse (K387). Mit einem Projekt werden die Verkehrsströme am Kreisel Langelen entflechtet: Der Durchgangsverkehr wird neu in einer Unterführung geführt. Der Anschluss der Dorf- und Bahnhofstrasse erfolgt weiterhin mit einem Kreisel. Für den Fuss- und Veloverkehr wird eine Passerelle über die Bünztalstrasse und den Kreisel Langelen gebaut.
Am Kreisel Langelen in Dintikon kreuzen sich die Bünztalstrasse (K123) und die Bahnhof-/Dorfstrasse (K387). Besonders in Spitzenzeiten sind die Bünztalachse und der Kreisel Langelen überlastet, was zu Staus, Zeitverlusten, Ausweichverkehr und Unfällen führt. Die starke Siedlungsentwicklung verschärft die Probleme. Ziel der Verkehrsstrategie Bünztalstrasse ist die Verflüssigung des Verkehrs zum Autobahnanschluss Lenzburg auf der Achse Lenzburg–Wohlen. Dafür sind die Leistungsengpässe an der Bünztalstrasse zu beseitigen. Der A1-Anschluss Lenzburg und der Tunnel Neuhof sind umgesetzt. Als nächstes folgt die Entflechtung der Verkehrsströme am Kreisel Langelen.
Der Projektperimeter umfasst den Kreisel Langelen sowie einen Abschnitt von rund 800 Metern der Bünztalstrasse und 400 Meter der Dorf-/Bahnhofstrasse. Der heutige Kreisel Langelen ist einspurig und nicht ausreichend leistungsfähig.
Die verkehrliche Sanierung erfolgt mit einer Verkehrsentflechtung auf drei Ebenen:
Durch die Entflechtung der Verkehrsströme am Kreisel Langelen wird der Leistungsengpass beseitigt. Der Verkehrsfluss und die Reisezeiten werden verstetigt. Die Anbindung ans übergeordnete Strassennetz und die Erreichbarkeit des Freiamts werden verbessert. Die Erschliessung des angrenzenden Siedlungsgebiets wird sichergestellt. Der Ausweichverkehr wird aufs übergeordnete Verkehrsnetz zurückverlagert und entlastet das Siedlungsgebiet. Die Verkehrssicherheit wird für alle Verkehrsteilnehmenden verbessert. Die Attraktivität des öV, Fuss- und Veloverkehrs wird erhöht. Die Strassen werden saniert und umgestaltet. Die Umweltbelastungen und Emissionen werden minimiert.
Die Unterführung führt den motorisierten Verkehr ins und aus dem Freiamt ungehindert unter dem Kreisel Langelen hindurch und entlastet diesen vom Durchgangsverkehr. Die eigentliche Unterführung ist 46 Meter lang. Die beiden Rampen sind 115 und 117 Meter lang und weisen ein Gefälle von 5 Prozent und 5,545 Prozent auf. Die zweispurige Unterführung ist 9,90 Meter breit und ist auf eine Geschwindigkeit von 60 km/h ausgelegt.
Der Kreisel Langelen schliesst die Dorf-/Bahnhofstrasse an die Bünztalstrasse an. Der Kreisel Langelen liegt – in ähnlicher Lage wie heute – oberhalb der Unterführung. Aufgrund der spitzwinkligen Kreiselanschlüsse und der Leistungsfähigkeit sind zwei Bypässe notwendig. Die Geometrien der Ein- und Ausfahrten wurden mit einer leicht ovalen Kreiselform optimiert. Die Dorf- und Bahnhofstrasse werden saniert und umgestaltet.
Für den Fuss- und Veloverkehr wird eine Passerelle als sichere und attraktive Überquerung des Kreisels Langelen und der Bünztalstrasse gebaut. Neben der kantonalen Radroute (R742) werden die kommunalen Velo- und Fussverkehrsbeziehungen sowie der Wanderweg über die Passerelle geführt.
Die Passerelle ist auf der Nordseite der Dorf-/Bahnhofstrasse angeordnet und verläuft gegenüber der Vorstudie gestreckt und direkter. Die Stahlbrücke hat 8 Stützen, ist 207 Meter lang und 4,50 Meter breit. Sie überspannt neben der Kreiselfahrbahn den Bypass in Richtung Lenzburg und die Zufahrt zur Viktor Rätzer AG. Die lichte Höhe beträgt über den Fahrbahnen mindestens 4,50 Meter und auf der Ostseite des Kreisels aufgrund der Ausnahmetransportroute Typ I sogar 5,20 Meter.
Die Passerelle unterquert die bestehende Hochspannungsfreileitung mit genügend Sicherheitsabstand.
Die Anschlüsse, Querungen und Weiterführungen der Dorf- und Bahnhofstrasse sind sichergestellt. Die Passerelle ist unter Berücksichtigung der Eingliederung ins Landschafts- und Siedlungsbild gestaltet.
Der öffentliche Busverkehr profitiert von der Verflüssigung des Verkehrs und so bleibt nicht mehr im Stau vor dem Kreisel stecken. Im Projektperimeter befindet sich die Bushaltekante Güterstrasse in Fahrtrichtung Dintikon. Die Haltekante wird gemäss Behindertengleichstellungsgesetz umgebaut. Sie wird leicht zum Kreisel hin verschoben und als Bucht ausgebildet. Der Wartebereich kann unter der Passerelle angeordnet werden.
Die neue Lage des Fussgängerstreifens ist auf die Passerelle und die Bushaltestelle abgestimmt.
Das Projekt Entflechtung Kreisel Langelen untersteht der Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung. Der Umweltverträglichkeitsbericht auf Stufe Voruntersuchung stellt fest, dass das vorliegende Projekt die massgebenden Vorschriften der Umweltschutzgesetzgebung einhält und somit als umweltverträglich einzustufen ist.
Das Projekt mit der Unterführung und der Passerelle gliedert sich ins industriell geprägte Siedlungsbild ein. Der Strassenraum wird mit Vegetation aufgewertet. Die Lärmsituation wird durch das Projekt verbessert. Es werden lärmoptimierte Deckbeläge eingebaut. Die Unterführung und Rampenwände schirmen die angrenzenden Liegenschaften vom Strassenlärm ab. Die Unterführung sowie die Rampenwände auf der Südseite werden zusätzlich mit Lärmschutzkassetten ausgekleidet. Die Lärmschutzwand bei den Liegenschaften Gartenweg 10 bis 18 wird erneuert.
Die Verflüssigung des Verkehrs und die Reduktion des Ausweichverkehrs auf Nebenstrassen führen zu einer lokalen Verbesserung der Luftbelastung im Siedlungsgebiet. Die Entwässerung wird den heutigen Anforderungen angepasst und erfolgt über Versickerungsanlagen.
Es werden rund 400 Quadratmeter Fruchtfolgefläche durch das Projekt definitiv beansprucht. Temporär beanspruchte Böden und Fruchtfolgeflächen werden geschützt und instand gestellt. Die betroffenen schützenswerten Lebensräume für Flora und Fauna werden vollumfänglich wiederhergestellt oder ersetzt.
Aufgrund der grossen Verkehrsströme sind keine Sperrungen und Spurreduktionen möglich. Der Verkehr muss lokal um die Baustelle geleitet werden.
In der Hauptbauphase wird die Bünztalstrasse provisorisch nach Westen verlegt. Der Anschluss der Dorfstrasse erfolgt mit einer Lichtsignalanlage. Die Bahnhofstrasse wird auf der Ostseite um das Baufeld geführt und weiter nördlich mit einem provisorischen Kreisel an die Bünztalstrasse angeschlossen. Damit werden grossräumige Umleitungen durch andere Gemeinden vermieden und der Ausweichverkehr minimiert. Alle Verbindungen und die Erschliessungen für Anstösserinnen und Anstösser sowie Gewerbe bleiben sichergestellt.
Der öffentliche Busverkehr wird an der Lichtsignalanlage und optional am Kreisel priorisiert. Der Veloverkehr wird über die Langelenstrasse umgeleitet und quert die Bünztalstrasse beim provisorischen Kreisel. Für den Fussverkehr wird eine direkte Verbindung über eine provisorische Passerelle angeboten.
Datum | Vorgang |
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2025 / 2026 | Bauprojekt |
2027 | Kreditgenehmigung Gemeinden und Kanton |
2028 | Projektauflage |
2029 | Projektgutheissung |
2030 | Landerwerb |
2031 | Submission |
2032 bis 2035 | Bau |
Heute befahren durchschnittlich knapp 32'000 Fahrzeuge pro Tag den Kreisel Langelen. Der Kreisel ist in den Spitzenverkehrsstunden überlastet. Dies führt nebst täglichen Rückstaus zudem zu Ausweichverkehr (unter anderem via Langelen-/Unterzelgstrasse).
Siedlung, Bevölkerung und Wirtschaft in der Region entwickeln sich stark. Das kantonale Verkehrsmodell geht in den Spitzenstunden von einem Verkehrswachstum von 30 bis 40 Prozent auf der Bünztalachse im Zeitraum 2015 bis 2040 aus. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von ca. 1,1 bis 1,4 Prozent.
Die im Projekt berücksichtigte Verkehrsprognose für das Jahr 2040 basiert auf den Ist-Werten (Verkehrserhebung 2015 und 2022/2023) und den Wachstumsraten aus dem kantonalen Verkehrsmodell. Gemäss Prognose steigt die Knotenbelastung bis 2040 auf 40'000 Fahrzeuge pro Tag (+27 % gegenüber 2023). Die Prognose ist in der Knotendimensionierung und Umweltverträglichkeitsprüfung berücksichtigt. Die Leistungsfähigkeit des Kreisels und der untergeordneten Anschlüsse sind nachgewiesen. Rund 75 Prozent der Fahrzeuge auf der Bünztalstrasse werden zukünftig die Unterführung nutzen.
Da die mögliche Sperrung der Langelen-/Unterzelgstrasse (K377) für den motorisierten Individualverkehr Mehrverkehr auf der Bünztalstrasse und dem Knoten Langelen zur Folge hätte, ist dieses Szenario ist in der Verkehrsprognose berücksichtigt. Die Langelen-/Unterzelgstrasse verbindet Dintikon und Villmergen und ist bei Überlastung der Bünztalstrasse eine Ausweichroute mit negativen Auswirkungen in den beiden Gemeinden. Mit einer möglichen Abtretung der Kantonstrasse an die beiden Gemeinden ist eine Sperrung für den motorisierten Individualverkehr in Diskussion. Die Kantonsstrassenabtretung ist unabhängig vom Projekt Entflechtung Kreisel Langelen. Der Umbau des Kreisels Langelen schafft jedoch die Voraussetzung für die Sperrung der Langelen-/Unterzelgstrasse.
Die Kosten und die Kostenteiler werden im Bauprojekt ermittelt.
Die Unterführung sowie grosse Teil der Strassenanlage inklusive Kreisel liegen im Ausserort. Die Gemeinden Dintikon und Villmergen leisten Beiträge gemäss Kantonsstrassendekret an die Aufwendungen im Innort. Dies betrifft lediglich Teile der Dorf- und Bahnhofstrasse. Die Passerelle wird als Bestandteil der kantonalen Radroute durch den Kanton finanziert.
Mit dem Agglomerationsprogramm Aargau-Ost der 5. Generation wird die Mitfinanzierung der Passerelle beim Bund beantragt.
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