Auen im unteren Reusstal
Von Bremgarten bis zur Mündung in die Aare bei Windisch fliesst die Reuss auf rund 25 Kilometern frei. Der Flusslauf ist von Auengebieten mit 265 Hektaren Gesamtfläche gesäumt. Mächtige Findlinge, markante Schlaufen und teils schroffe Hänge prägen diesen Abschnitt. Die Tote Reuss in Fischbach-Göslikon zählt zu den Perlen des Auenschutzparks.
Es hätte auch anders kommen können. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Pläne für ein grosses Wasserkraftwerk bei Bremgarten mit 14 Staustufen entwickelt, die bis Windisch gereicht hätten. Die Aargauer nahmen jedoch im Jahr 1965 die Volksinitative zum "Gesetz über die Freie Reuss" an, und so fliesst die Reuss ab Bremgarten bis zur Aaremündung bis heute frei.
Vor Bremgarten durchquert die Reuss eine markante Endmoräne und fliesst danach mit eindrucksvollen Richtungswechseln in teils tiefen Taleinschnitten Richtung Aare. Wo sich das Flussbett aufweitet, veränderte die Reuss früher über die Jahrhunderte ihren Lauf. Altwasser wie die Tote Reuss und die Alte Reuss sind Zeugen davon. Mit den Renaturierungsmassnahmen für den Auenschutzpark wurden solche ehemalige Seitenarme und Altarme zu neuem Leben erweckt.
Markante Renaturierungsprojekte im unteren Reusstal:
- Anschluss des stark verlandeten Eggenschwiler Sporens an die Reuss
- Neues Stillgewässer in der Hegnau Bremgarten
- Ausheben von drei Seitenarmen im Mäander Foort in Eggenwil
- Ausbaggerung der Toten Reuss
Flachmoore und Riedwiesen im Gebiet der Toten Reuss
Moore gehören zu den wertvollsten Naturräumen überhaupt und stehen deshalb in der ganzen Schweiz unter Schutz. Im Gebiet der Toten Reuss finden sich solche Flachmoore. Dank diversen Renaturierungsmassnahmen haben sich sogar neue Riedwiesen entwickelt. Ausserdem sind in der Nähe des Altarms Flutmulden ausgehoben worden, die Amphibien wie dem Laubfrosch als Laichgewässer dienen.