Was ist Lichtverschmutzung?
Der Begriff Lichtverschmutzung bezeichnet die künstliche Aufhellung des Nachthimmels und die schädliche oder lästige Einwirkung von Licht auf den Menschen und seine Umwelt. Lichtverschmutzung entsteht durch direkte, künstliche Lichtemissionen oder durch Kunstlicht, das an Luft- und Staubteilchen in der Atmosphäre gestreut wird und damit den Himmel aufhellt (Lichtglocke).
Die künstliche Beleuchtung von Aussenräumen ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil unserer Kultur geworden. Nicht nur in Städten sondern auch in kleineren Ortschaften wird zunehmend alles beleuchtet und sichtbar gemacht. Unbewohnte Landschaftskammern zwischen Siedlungen sind nachts kaum mehr erkennbar, weil immer mehr auch Verbindungsstrassen beleuchtet werden.
Die künstliche Aufhellung der Nacht vermittelt Sicherheit und Wohlstand. Das Gefühl von Sicherheit ist aber subjektiv. Wird Licht falsch eingesetzt, kann die Sicherheit zum Beispiel durch Blendung sogar herabgesetzt werden.
Licht brennt oft auch ohne Nutzen, einfach himmelwärts, zu intensiv oder zu Zeiten und an Orten, in denen es keinen Zweck erfüllt. Dadurch entstehen unnötige Lichtemissionen, die zu einer künstlichen Aufhellung des Nachthimmels mit lästigen bis schädlichen Auswirkungen für den Menschen und seine Umwelt führen.
Diese Lichtverschmutzung hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Über Europa wird der Nachthimmel Jahr für Jahr um 10 Prozent heller. Die Beobachtung des natürlichen Sternenhimmels ist nur noch an sehr abgelegenen Orten möglich.
Die Wahl einer zweckmässigen, effizienten und gezielten Beleuchtung trägt zum Schutz von Mensch, Natur und Umwelt bei und ermöglicht eine bessere Erlebnisqualität des Nachthimmels.
Entwicklung der nächtlichen Dunkelheit zwischen 1994 und 2009
In den letzten zwanzig Jahren nahm der Flächenanteil mit Nachtdunkelheit deutlich ab: 1994 konnte eine natürliche Dunkelheit nur noch auf 28 Prozent der Fläche der Schweiz beobachtet werden, 2009 nur noch auf 18 Prozent. Die zwischen den Ballungszentren liegenden dunklen Bereiche wurden in diesem Zeitraum zunehmend heller.
Insgesamt nahmen die gegen oben gerichteten Lichtemissionen in der Schweiz zwischen 1994 und 2009 um rund 70 Prozent zu.