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Zustand Fliessgewässer

Langzeitüberwachung der Fliessgewässer

In den Langzeituntersuchungen werden die mittleren und grösseren Fliessgewässer über Jahre regelmässig chemisch und biologisch untersucht.

Chemische Langzeitüberwachung

Seit 2018 werden die Aargauer Fliessgewässer Aare, Reuss, Limmat, Aabach, Bünz, Möhlinbach, Pfaffnern, Sissle, Suhre, Surb, Wigger, Wyna und Küntenerbach monatlich an 15 Messstellen mittels Stichproben überwacht. Von 2009 bis 2018 waren es 13 Messstellen.

Übersicht der 15 Messstellen der chemischen Langzeitüberwachung der Gewässerqualität im Kanton Aargau. Stand 2020. (© Kanton Aargau)


11 von 15 Messstellen wiesen im Jahr 2023 insgesamt eine gute oder sehr gute chemische Wasserqualität auf. Die Gesamtbeurteilung basiert auf den aggregierten Zustandsklassen der chemischen Parameter nach dem Modul Chemie, Nährstoffe des Modulstufenkonzepts des Bundes. Bei 5 Messstellen hat sich die Zustandsklasse der chemischen Wasserqualität gegenüber dem Vorjahr um eine Klasse verbessert, bei 2 um eine Klasse verschlechtert. Unterschiede von Jahr zu Jahr sind auch auf unterschiedliche Witterungsbedingungen zu den Probenahmezeitpunkten zurückzuführen. Die Belastungen stammen aus der Einleitung von gereinigtem Abwasser, Entlastungen von Regenbecken oder von der Abschwemmung von Nährstoffen aus landwirtschaftlichen Nutzflächen.

Gesamtbeurteilung der Langzeitüberwachung Fliessgewässer hinsichtlich ihrer chemischen Wasserqualität (© Kanton Aargau)

Die Abbildung zeigt eine Gesamtbeurteilung der Langzeitüberwachung Fliessgewässer hinsichtlich ihrer chemischen Wasserqualität von 2000 bis 2023. Dreizehn von 15 Messtellen wiesen im Jahr 2020 eine gute oder sehr gute chemische Wasserqualität nach Modul Chemie, Nährstoffe des Modulstufenkonzepts des Bundes auf. Bei 2 Messstellen hat sich die Zustandsklasse der chemischen Wasserqualität gegenüber dem Vorjahr um eine Klasse verbessert, bei 3 um eine Klasse verschlechtert.

Ammonium (NH4+), Nitrit (NO2-) und biochemischen Sauerstoffbedarf nach 5 Tagen (BSB5) zeigen für das Jahr 2023 an allen 15 Messstellen die Zustandsklassen gut bis sehr gut und erfüllen die gesetzlichen Vorgaben. Eine mässige Zustandsklasse resultiert für den gelösten organischen Kohlenstoff (DOC) an 9, für Nitrat (NO3-) an 4, für Phosphat (PO4) je an 2 und für den Gesamtphosphor (Ptot) an 3 Messstellen. Gesamtphosphor insbesondere Phosphat zeigen an mehreren Messstellen einen unbefriedigenden oder sogar schlechten Zustand an.

Zustandsklassen pro chemischen Parameter aufgrund der Langzeit-Untersuchungen im Jahr 2020 an den 15 Messstellen im Kanton. (© Kanton Aargau)

Archiv

2015

2016

2017

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2019

2020

Biologische Langzeituntersuchungen

Seit 1996 wurden alle 2 bis 4 Jahre an 12 Stellen biologische Untersuchungen durchgeführt. Nach 2005 kamen noch 6 weitere Messstellen dazu. Ab der Periode 2019/2020 sind zwei biologische Messstellen analog der Erweiterung der chemischen Langzeitüberwachung dazu gekommen. Es wurden folgende Untersuchungen nach den jeweiligen Methoden des Modulstufenkonzepts durchgeführt (siehe Untersuchungsmethoden: Äusserer Aspekt, Ökomorphologie, Kieselalgen (DICH) und Makrozoobenthos (ab 2012 nach IBCH, davor nach IBGN). Seit 2012 werden zudem Artenlisten aus Makrozoobenthosproben (Kicknetz- und Adultfänge), welche im März, April und anfangs Juli genommen werden, erstellt.

Untersuchungsstellen der biologischen Langzeitüberwachung der Gewässerqualität: SP01, SP02, SP03, SP04, SP06, SP07, SP09, SP14, SP15, SP16, SP17 und SP18 seit 1996/1997 und SP05, SP08, SP10, SP11, SP12 und SP13 seit 2005 (© Kanton Aargau)

Auf einem Übersichtsplan vom Kanton Aargau werden die Standorte der Untersuchungsmessstellen der biologischen Langzeitüberwachung der Gewässerqualität abgebildet.

Die Wasserqualität nach dem Kieselalgenindex, welcher vor allem die Nährstoffbelastung im Gewässer abbildet, hat sich seit den 1990er Jahren stark verbessert. Bei den Untersuchungen im Jahr 2015/2016 wurden alle Stellen als gut bis sehr gut bewertet.

Beurteilung der mittelgrossen Aargauer Fliessgewässer nach Kieselalgenindex (DICH) der Langzeitüberwa-chung für die Untersuchungsperioden von 1996 bis 2020 (© Kanton Aargau)

Im Balkendiagramm wird die Beurteilung der mittelgrossen Aargauer Fliessgewässer für die Untersuchungsperiode 1996 bis 2016 dargestellt.

Die Zusammensetzung der wirbellosen Wassertiere (Makrozoobenthos) erreicht nach wie vor an vielen Stellen noch keine gute Beurteilung. Die Zusammensetzung des Makrozoobenthos wird nicht nur durch zu hohe Nährstoffgehalte im Wasser beeinträchtigt, sondern auch durch Mikroverunreinigungen (zum Beispiel Pestizide, Medikamente oder Hormone), oder durch eingeschleppte invasive Tier- und Pflanzenarten. Die Belastungen der Wasserqualität, welche die Lebensgemeinschaften der Wassertiere beeinträchtigen, stammen vorwiegend aus der Siedlungsentwässerung und der Landwirtschaft. Zudem leidet das Makrozoobenthos auch stark an der Zerstörung der Qualität und Vielfalt der Lebensräume (Ökomorphologie) zum Beispiel durch Verbauungen, Kolmation der Sohle, zu kleine Gewässerraume oder unnatürliche Abflussregime.

Beurteilung der mittelgrossen Aargauer Fliessgewässer nach dem Makrozoobenthos-Index (IBCH) für die jeweiligen Untersuchungsperioden von 1996 bis 2020. Die Untersuchungen bis 2011 wurden nach der älteren Methode IBGN beprobt und werden deshalb in dieser Darstellung tendenziell zu gut bewertet. (© Kanton Aargau)

Im Balkendiagramm wir die Beurteilung der mittelgrossen Aargauer Fliessgewässer nach nach dem Makrozoobenthos-Index für Untersuchungsperioden von 1996 bis 2016 dargestellt.

Die zusammenfassenden Bewertungen der Langzeituntersuchungen 2015/2016 für alle Stellen sind unter folgenden Links abrufbar:

Die Resultate der Untersuchungen und die Beurteilung der Wasserqualität zu den einzelnen Stellen können im Umweltdaten-Portal EnVIS des Kantons Aargau angesehen werden: