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Waldbewirtschaftung

Waldbewirtschaftung und Klimawandel

Der Klimawandel stellt Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer vor grosse Herausforderungen. Mit einem Positionspapier nimmt die Abteilung Wald Stellung und vermittelt Informationen.

In den letzten 30 Jahren hat die Jahresmitteltemperatur in der Schweiz um ca. 1,5 Grad zugenommen. Für die langlebigen Waldbäume entspricht dies starken Veränderungen innert kurzer Zeit, welchen sie sich nicht einfach so anpassen können. Wärme und Trockenheit setzen den Wäldern zu. Die Folgen des Trockenjahres 2018 sind vielerorts sichtbar.

Standortsveränderungen

Die Vegetationshöhenstufen verschieben sich durch den Klimawandel tendenziell in höhere Lagen. Dadurch kommt es zu Standortsveränderungen. Das bedeutet, dass einige Baumarten zunehmend unter Druck kommen werden. Weil mit Fichte, Weisstanne und Buche die häufigsten Baumarten des Aargaus betroffen sein werden oder bereits sind, werden grössere Veränderungen der Waldbilder erwartet. Damit die Waldleistungen auch in Zukunft möglichst gut gewährleistet werden können, wird eine Waldbewirtschaftung angestrebt, welche eine sukzessive Anpassung des Waldes an die sich verändernden Bedingungen optimal unterstützt.

Anpassungsstrategien für Waldbesitzende

Damit die Wälder möglichst stabil und anpassungsfähig sind, braucht es eine hohe Vielfalt an Baumarten und Strukturen. Wichtig ist auch die genetische Vielfalt. Auch in Zeiten des Klimawandels bleibt ein naturnaher Waldbau der Grundsatz. Für die Anpassung sind Samenbäume wichtig, welche eine natürliche Verjüngung ermöglichen. Bei der Jungwaldpflege werden zunehmend auch Baumarten gefördert, welche bisher nur eine geringe Bedeutung hatten. Dies sind zum Beispiel Hagebuche, Feldahorn oder Birke. Auch gezielte Ergänzungspflanzungen mit trockenheitstoleranteren Arten sind möglich.

Beitrag des Aargauer Waldes zu "Netto-Null bis 2050"

Illustration in Graustufen: Links Wald mit Totholz, Person am Joggen, in der Mitte wird Holz genutzt und rechts hebt ein Kran ein Holzelement auf den Rohbau eines Hauses.
Der Aargauer Wald trägt auf vielfältige Weise zur Reduktion von Treibhausgasemissionen bei. Illustration: Michael Stünzi

In einer Studie wurde untersucht, inwiefern der Aargauer Wald einen Beitrag zu "Netto-Null 2050" leisten kann. Dabei wurden drei Szenarien (Basis-Szenario, Energie-Szenario und CO2-optimiertes Szenario) miteinander verglichen.
Der Beitrag des Waldes zum Ziel "Netto-Null 2050" ist am grössten, wenn Holz zu möglichst langlebigen Produkten verarbeitet wird und das im Holz gespeicherte Kohlendioxid (CO2) möglichst lange gebunden bleibt.

In erster Linie besteht er in der langfristigen Speicherung des bereits im Wald gebundenen CO2: Eine naturnahe Bewirtschaftung, konsequente Umsetzung des Bodenschutzes und die langfristige Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel sind damit von grosser Bedeutung. Weiter lässt sich der Beitrag des Aargauer Waldes und der Holzwirtschaft im Kanton durch die Kaskadennutzung der Ressource Holz leicht erhöhen. Ein gemeinsames Handeln von Waldbewirtschaftenden, der Holzindustrie und der Bauwirtschaft ist der Schlüssel, um das vorhandene Potenzial des Waldes am Beitrag zu "Netto-Null 2050" bestmöglich zu nutzen und einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.

Faktenblatt Beitrag des Aargauer Waldes an "Netto-Null 2050" (PDF, 8 Seiten, 4,2 MB)

Projektbericht Beitrag des Aargauer Wald an "Netto-Null 2050" (PDF, 97 Seiten, 2,2 MB)

Mehr zum Thema

Die Abteilung Wald hat die aktuellen Informationen zur Waldbewirtschaftung im Klimawandel zusammengestellt. Diese werden periodisch an die neusten Entwicklungen und Erkenntnisse angepasst werden.