Amt für Verbraucherschutz Unterentfelden
Der Neubau des Amtes für Verbraucherschutz vereint Büros und Laboratorium in einem Holzbau in Unterentfelden.
Das im Departement Gesundheit und Soziales angesiedelte Amt für Verbraucherschutz (AVS) war in den beiden kantonseigenen Gebäuden am Kunsthausweg 24 (Laboratorium) und im Calame-Haus an der Oberen Vorstadt 14 (Büros) in Aarau untergebracht. Das über 100-jährige Laborgebäude befand sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Auch reichten die vorhandenen Platzverhältnisse vor Ort zur Durchführung der geforderten Untersuchungen nicht aus. Deshalb entschied der Grosse Rat das Laboratorium und die Büros in einem Neubau in Unterentfelden zusammenzuführen.
Steckbrief
Standort | 5035 Unterentfelden |
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Besteller | Departement Volkswirtschaft und Inneres (DVI) |
Nutzer | Amt für Verbraucherschutz |
Generalplaner | ARGE Markus Schietsch Architekten Zürich und Büro für Bauökonomie Luzern |
Bauzeit | März 2022 - September 2024 |
Kosten | Kreditkosten 48.46 Millionen Franken (Bewilligung 14. September 2021) zuzüglich Teuerung |
Projektbeschrieb
Der neue Pavillon wird ein funktionaler Zweckbau, der neben den Anforderungen des AVS an gute Arbeitsplätze weitere wichtige Kriterien erfüllt:
- Optimale Betriebsabläufe auf einem separaten Laborgeschoss (Obergeschoss)
- Büroebene im Erdgeschoss inkl. Anmeldung Kunden (klare Entflechtung zum Laborgeschoss
- Untergeschoss mit Speziallaboren, diversen Technikräumen und Lager
Weitere Details
Das äussere Erscheinungsbild des Gebäudes wird durch vier gleiche leichte Fassaden mit ihrer auf das Laborraster ausgerichteten Stützenstellung sowie zwei markanten Dachaufbauten in Form von Ost-West ausgerichteten Wandscheiben geprägt.
Gegenüber dem parkähnlichen Aussenraum wird die Fassade um eine zweite Stützenreihe aufgedoppelt. Der dadurch auf beiden Geschossen entstehende gedeckte Aussenraum dient einerseits als vermittelnde Fläche zwischen Gebäude und Aussenraum, andererseits bildet sie im Obergeschoss den funktional notwendigen Fluchtweg, der über vier in dieser Pufferschicht liegende Treppen mit dem Erdgeschossniveau verbunden ist. Weiter schützt diese vorgelagerte Zone mit ihren aussenliegenden Storen vor einer zu starken Erwärmung im Sommer durch Sonneneinstrahlung.
Die Materialisierung der äusseren Fassade ist entsprechend der Konstruktionsart des Gebäudes als Holzfassade ausgestaltet. Neben den ökologischen, bautechnischen und bauphysikalischen Vorteilen erlaubt eine Konstruktion aus Holz einen hohen Vorfertigungsgrad und somit eine kürzere Bauzeit des Laborgebäudes.
Nicht nur die Fassade, sondern das Gebäude als Ganzes wird so weit wie möglich in Holzbauweise umgesetzt. Begrenzender Faktor dafür ist bei diesem Objekt insbesondere die hohe Schwingungssensibilität der Labornutzung, welche einen Teil der Konstruktion in Massivbauweise erforderlich macht. Aufgrund dieser Anforderungen werden das Untergeschoss und die Kernzone mit den zentralen Messlaboren im Obergeschoss in Beton ausgeführt.
Die vielen Anwendungsfälle des Building Information Modeling (BIM) wie
- Überprüfung Projektanforderungen
- Visualisierungen
- Kollisionsüberprüfungen
- Simulationen
- Lean Construction
- BIM2Field
- Facility Management
tragen dazu bei, dass das Projekt sehr effektiv und kostenorientier errichtet wird.
Nachhaltigkeit
Das Gebäude ist für die Minergie® P-Eco Zertifizierung vorgemerkt. Dabei wurden rund 2600 m3 Holz aus dem Staatswald verbaut. Zudem gelangte, immer wo möglich, Recyclingbeton zum Einsatz. Die Beheizung und Kühlung des Gebäudes erfolgt über eine Grundwasserwärmepumpe. Eine 155 kW Photovoltaikanlage, kombiniert mit einer Salzspeicheranlage, komplettiert das ausgeklügelte Haustechniksystem. Auf dem Areal inklusive Dach werden die Standard-Grundsätze zur Biodiversität umgesetzt. Auf Retention und Versickerung wird ebenso Wert gelegt wie auf die Bepflanzung mit Pro Specia Obst-(z.B. Baarapfel) und Wildobstbäumen (z.B. Holzapfel, Holzbirne) und einheimischen Pflanzen.
Bildstrecke
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