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Aus der Praxis

Nistkästen – schaffen Sie Vielfalt!

In Obstgärten und an landwirtschaftlichen Gebäuden sind Nistkästen eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Hohlräumen und Nischen. Je unterschiedlicher die Nisthilfen gestaltet sind, desto mehr Arten profitieren.

Das Gartenrotschwanz-Weibchen hat gern den Überblick. Es bevorzugt Nistkästen mit mehreren Öffnungen. (Foto: iggrz, pixabay)

Beobachten Sie in Ihren Nistkästen vor allem Blau- und Kohlmeisen? Oder bleiben die Kästen häufig leer? Mit den folgenden Tipps schaffen Sie attraktive Brutplätze für die häufigen und die selteneren Arten. Was Sie sonst noch tun können erfahren Sie am 19. August 2020 auf dem Hofrundgang "Vögel und Fledermäuse"(öffnet in einem neuen Fenster).

Unterschiedliche Lochgrössen und Höhen ab Boden

Kombinieren Sie im Obstgarten und auf dem Hofareal Nistkästen mit Lochgrössen von 26-28 mm und solche mit 30-32 mm Lochdurchmesser. Damit fördern Sie neben den Meisenarten auch Kleiber, Trauerschnäpper und Wendehals. Auch mit der Höhe der Aufhängung lässt sich beeinflussen, welche Arten einziehen. Tief angebrachte Nistkästen (unter 2 Metern) sind für Gartenrotschwanz und Wendehals besonders attraktiv. Wählen Sie in diesem Fall einen Nistkasten, der katzensicher gebaut ist, oder hängen Sie den Kasten mit dickem Draht an einen Ast.

Mehrere Löcher für den Gartenrotschwanz

Der Gartenrotschwanz bevorzugt helle Nisthöhlen. Das erreichen Sie mit zwei nebeneinanderliegenden runden 32 mm-Schlupflöchern oder, indem Sie über dem Einflugloch drei kleinere Löcher von 20 mm Durchmesser in die Kastenfront bohren. Bei den Vogelschutzvereinen und im Handel sind auch sehr gute Gartenrotschwanz-Kästen mit ovalen Schlupflöchern erhältlich.

Rechtzeitig montieren und einmal jährlich reinigen

Nisthilfen sollten bereits im Spätsommer oder Herbst montiert werden, damit sich die Vögel frühzeitig mit ihnen vertraut machen können. Zudem bieten die Nistkästen im Winter Schutz vor Nässe und Kälte. Das Einflugloch soll nicht an der Wetterseite liegen, sondern gegen Osten oder Südosten ausgerichtet sein. Nistkästen sollen nie längere Zeit der prallen Sonne ausgesetzt sein, sondern tagsüber mindestens im Halbschatten hängen. Wenn die Morgensonne den Kasten etwas erwärmt, ist dies hingegen von Vorteil. Die jährliche Reinigung erfolgt zwischen September und Ende Januar. Dabei werden die Kästen von Nestern und Kot befreit. Im Normalfall reicht dafür trockenes Ausbürsten.

Nisthilfen für Schwalben, Greifvögel und Fledermäuse

Schwalben, Mauersegler, Schleiereulen und Tumfalken sind sehr wählerisch bei der Wahl ihrer Brutplätze. Künstliche Nisthilfen werden oft nur angenommen, wenn sie optimal platziert sind. Lassen Sie sich am besten durch den lokalen Natur- und Vogelschutzverein(öffnet in einem neuen Fenster) beraten.

Fledermauskästen lassen sich an Bäumen, Fassaden oder Hochsilos anbringen – je höher, desto besser. Anders als Nistkästen für Vögel, werden Fledermaus-Nisthilfen idealerweise an der Sonnenseite aufgehängt. Die Anflugbahn von unten muss frei sein. Bauanleitungen und Kaufempfehlungen sind auf der Website der Stiftung Fledermausschutz (öffnet in einem neuen Fenster)zu finden.