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Statistik

Kantonale Datenstrategie

Daten bilden das Fundament für eine transparente Verwaltung und innovative Dienstleistungen. Die Datenstrategie des Kantons Aargau nimmt die digitale Transformation aktiv in Angriff und etabliert einen Rahmen für den verantwortungsvollen, effizienten und vernetzten Einsatz kantonaler Daten.

Mit zunehmender Digitalisierung spielt das Thema Daten eine immer wichtigere Rolle in allen Lebensbereichen. Auch für den Kanton Aargau sind Daten zu einem zentralen Bestandteil der Verwaltungstätigkeit geworden. Sie bilden das Fundament für eine transparente Verwaltung und innovative Dienstleistungen. Die Datenstrategie des Kantons Aargau nimmt die digitale Transformation aktiv in Angriff und etabliert einen Rahmen für den sicheren, effizienten und transparenten Einsatz kantonaler Daten.

Daten im Digitalzeitalter

Data Governance in der kantonalen Verwaltung

Daten sind das digitale Abbild von Informationen, die maschinenlesbar aufbewahrt und übertragen werden. Sie sind die Basis für Auswertungen, Analysen sowie künstliche Intelligenz und bilden eine zentrale Grundlage für solide Entscheidungen. Data Governance bietet einen Rahmen aus Methoden und Regeln, um sicher und effizient mit Daten umzugehen. Ein zentrales Instrument hierfür ist der Metadatenkatalog. Dank eines solchen Katalogs kann die Verwaltung qualitativ hochwertige Daten in Form von offenen Verwaltungsdaten frei zugänglich und nutzbar machen, wovon auch Dritte profitieren.

Daten als digitale Informationen

In Daten werden Informationen abgebildet. Sie liegen in Form von maschinenlesbaren Zeichen vor und lassen sich mittels Analyseverfahren oder künstlicher Intelligenz auswerten und mittels menschlicher Interpretation zu Wissen umformen, welches dann in Entscheidungs- und Planungsprozesse einfliessen kann.

Data Governance als Methode

Data Governance ist ein Sammelbegriff für Methoden und Regeln zum Umgang mit Daten. Data Governance garantiert, dass der Umgang mit Daten steuerbar, sicherer, effizienter und nachhaltiger wird.

Offene Verwaltungsdaten

Offene Verwaltungsdaten (oder Open Government Data, auch OGD) sind Daten, die ohne rechtliche, finanzielle oder technische Einschränkungen gefunden, genutzt, verarbeitet, ausgewertet sowie an Dritte weitergegeben werden können, auch ausserhalb der kantonalen Verwaltung.

Leitprinzipien der strategischen Entwicklung

Wie der Umgang mit Daten gestaltet werden soll, hängt davon ab, in welchem Bereich eine Organisation tätig ist und welche Ziele sie verfolgt. Für den öffentlichen Sektor ist es wichtig, dass Datenprozesse gut ineinander verschränkt werden, dass der Aufwand mit Erfassung und Pflege von Daten möglichst geringgehalten wird und dass eine langfristige Perspektive verfolgt wird. Deshalb spielen folgende Leitprinzipien eine zentrale Rolle für die strategische Entwicklung – im Aargau sowie in anderen Kantonen und auf anderen föderalen Ebenen:

Interoperabilität

Interoperabilität ist erreicht, wenn in unterschiedlichen Systemen die selben Konzepte für gleiche Inhalte verwendet werden. Sichergestellt wird dies mit Hilfe von semantischen Standards für die Beschreibung von Datensätzen (Metadaten) oder Datenpunkten (Konzepte).

Once only

Once only ist erreicht, wenn parallel geführte Datenprozesse aufgehoben worden sind oder wenn eine Sekundär- oder Mehrfachnutzung von gleichen Daten möglich ist. Dadurch müssen Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen einen Behördengang nur einmal tätigen. Sichergestellt wird dies durch die Schaffung von technischen und juristischen Grundlagen sowie durch eine Überarbeitung von Datenprozessen.

Digitale Nachhaltigkeit

Digitale Nachhaltigkeit ist erreicht, wenn digitale Wissensgüter ressourcenschonend hergestellt und gespeichert werden, wenn sie offen zugänglich sind und dauerhaft abrufbar bleiben.

Strategische Ziele

Am Ausgangspunkt der strategischen Planung steht eine Vision für den Themenbereich Daten. Diese beschreibt einen Idealzustand, der mittel- bis langfristig erreicht werden soll.

Vision Daten

Die kantonale Verwaltung kennt ihre Datenbestände. Sie verfügt über eine funktionierende Data Governance, die sich über alle Tätigkeitsfelder der Verwaltung erstreckt und den Umgang mit Daten regelt. Dadurch ist und bleibt dieser sicher und effizient, während gleichzeitig die Basis für die Publikation von offenen Verwaltungsdaten geschaffen ist.

Die erste Strategieperiode ist festgelegt auf den Zeitraum von 2024 bis 2027. Innerhalb dieses zeitlichen Rahmens wird Grundlagenarbeit in den Bereichen Data Governance und offene Verwaltungsdaten geleistet. Dazu werden die drei folgenden strategischen Ziele verfolgt:

  1. Umgang mit Daten entwickeln: Der Umgang mit Daten innerhalb der kantonalen Verwaltung wird auf Basis einer Datenstrategie koordiniert und weiterentwickelt.
  2. Metadatenkatalog einführen: Ein Metadatenkatalog macht wichtige Verwaltungsdaten, die für die Erfüllung staatlicher Aufgaben erstellt, erhoben oder gesammelt werden, auffindbar.
  3. Verwaltungsdaten nutzbar machen: Wichtige Verwaltungsdaten werden fortlaufend – soweit rechtskonform, technisch möglich und realisierbar – über einen zentralen Zugangspunkt als offene Daten bereitgestellt oder intern geteilt.

Umsetzung

Die Umsetzung der Datenstrategie erfolgt in sechs Leistungsbereichen:

  1. Grundlagen Data Governance: Steuerungskonzepte (Rollen, Verantwortung und Umgang mit Daten, Prozesse, Datenmodell Metadaten), Förderung Datenkompetenz und Wissensgrundlagen
  2. Datenbestand: Beschreibung und Katalogisierung kantonaler Datenbestand
  3. Offene Verwaltungsdaten: Publikation von Daten, die veröffentlicht werden dürfen und öffentlich relevant sind
  4. Rechtliche Grundlagen: Handlungsgrundlagen für Data Governance und Publikation von offenen Verwaltungsdaten
  5. Informatiklösung: Technische Grundlagen für Metadatenkatalog, Publikation offene Verwaltungsdaten und verwaltungsinterne Interoperabilität
  6. Externe Interoperabilität: Abstimmung und Mitwirkung ausserkantonale Initiativen und Services in Bereichen Interoperabilität und offene Verwaltungsdaten

Die kantonale Datenstrategie 2024–2027

Für jeden Bereich sieht die strategische Planung eines oder mehrere Umsetzungsziele vor. Zuständig für die Umsetzung der Datenstrategie ist Statistik Aargau in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Fachabteilungen aller Verwaltungseinheiten.

Mit Ablauf der Strategieperiode 2024 bis 2027 wird die Umsetzung der Datenstrategie evaluiert. Anschliessend wird entschieden, welche neuen Ziele in einer nächsten Strategieperiode zu erreichen sind.

Föderale Zusammenarbeit

Die Themen Data Governance und offene Verwaltungsdaten werden in anderen Kantonen sowie beim Bund und den Gemeinden ebenfalls aktiv angegangen. Für eine gelingende Umsetzung der kantonalen Datenstrategie ist es wichtig, diese Entwicklungen im Umfeld zu verfolgen und eigene Vorhaben mit anderen Akteuren zu koordinieren. Im Rahmen der Umsetzung der Datenstrategie findet deshalb eine kontinuierliche Abstimmung mit verschiedenen Initiativen und eine aktive Zusammenarbeit mit diversen Arbeitsgruppen statt.

I14Y – Interoperabilitätsplattform und Metadatenkatalog

I14Y ist eine vom Bund entwickelte Plattform für die Katalogisierung von Daten. Sie dient der Förderung von Interoperabilität und dem Once-Only-Prinzip auf der Ebene Bundesverwaltung und ist das technische sowie organisatorische Herzstück des Programms Nationale Datenbewirtschaftung (NaDB). Auf I14Y können Datensammlungen, Konzepte und Programmierschnittstellen referenziert werden. Die Plattform ist ein reiner Metadatenkatalog, sie enthält keine eigentlichen Datensätze. Dank Angaben zu den Datenhaltern und den technischen Schnittstellen (APIs) erleichtert sie den Datenaustausch mit und innerhalb des öffentlichen Sektors. Betrieben wird die Plattform von der Interoperabilitätsstelle des Bundesamts für Statistik.

Mehr zur Interoperabilitätsplattform

opendata.swiss – Schweizer Portal für offene Verwaltungsdaten

opendata.swiss ist das zentrale Portal für offene und frei zugängliche Daten der Schweizer Behörden. Der Zweck des Portals besteht darin, den Austausch zwischen Datenanbietern und Datennutzenden zu vereinfachen. opendata.swiss ist ein gemeinsames Projekt von Bund, Kantonen, Gemeinden und weiteren Organisationen mit einem staatlichen Auftrag. Die auf dem Portal referenzierten Daten sind nach einheitlichen Standards beschrieben. Betrieben wird die Plattform von der Geschäftsstelle OGD, die beim Bundesamt für Statistik angesiedelt ist.

Mehr zu opendata.swiss

eCH-Fachgruppe – Verabschiedung von Standards im Bereich OGD

eCH erarbeitet und verabschiedet Standards, um die Grundlagen für funktionierende Interoperabilität und effiziente elektronische Zusammenarbeit zwischen Behörden, Unternehmen und Privaten zu fördern. Die eCH-Fachgruppe für offene Verwaltungsdaten setzt diesen Anspruch für den Bereich offene Verwaltungsdaten und Metadatenkatalog um. Sie verantwortet unter anderem die Verabschiedung des Metadatenstandards DCAT-AP CH. eCH ist ein gemeinnütziger Verein.

Mehr zur eCH-Fachgruppe offene Verwaltungsdaten

Koordinationsgremien – interkantonaler Austausch zu Datenthemen

Im Rahmen verschiedener Gremien findet ein Austausch zu Datenthemen, Interoperabilität und Umsetzungsbeispielen statt. Zwei wichtige sind: die Arbeitsgruppe Nationales Koordinationsgremium Datenmanagement und die Community of Practice zu Data Governance. Die Arbeitsgruppe wird von der Zusammenarbeitsorganisation Digitale Verwaltung Schweiz (DVS) getragen, während die Community of Practice auf Initiative des Statistischen Amts des Kantons Zürich entstanden ist.

Mehr zu den Leistungsschwerpunkten der DVS