Studie Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Im Rahmen des Programms ''Aargau 2030'' schafft im Projekt "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" eine in den Jahren 2022 und 2023 durchgeführte Initialstudie die Datengrundlage zur Situation der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung im Kanton Aargau. Die Initialstudie erhob anhand von Umfragen bei den Gemeinden, Einrichtungen, Eltern sowie Unternehmen das Angebot und die Nachfrage der verschiedenen Betreuungsformen. Weiter liefert die Studie eine Übersicht über die Finanzierungsmodelle und Qualitätsvorgaben in den Gemeinden und analysiert die Zusammenhänge zwischen Finanzierung, Qualität, Versorgungsgrad und Gemeindegrösse. Die Studie zeigt den Ist-Zustand der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung und allfälligen Handlungsbedarf auf. Sie wurde Ende 2023 abgeschlossen. Das Departement Gesundheit und Soziales führte darüber hinaus 2023 Zusatzerhebungen durch und fasste die Ergebnisse der beiden Studien in einem Synthesebericht zusammen. Die Publikationen wurden im Juni 2024 im Auftrag des Regierungsrats veröffentlicht. Der Regierungsrat will die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit gezielten Unterstützungsmassnahmen für die Gemeinden bei der Umsetzung des Gesetzes über die familienergänzende Kinderbetreuung stärken. Das Departement Gesundheit und Soziales (DGS) wird in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden und unter Einbezug von Fachpersonen die Massnahmen konkretisieren und geeignete Instrumente entwickeln. Erste Massnahmen sollen bis Ende 2025 umgesetzt sein. Ebenfalls hat der Regierungsrat das Departement Gesundheit und Soziales beauftragt, unterschiedliche Modelle der Finanzierung, darunter auch eine mögliche kantonale Mit- beziehungsweise Anschubfinanzierung, zu prüfen. Dabei gilt es, die Entwicklungen auf nationaler Ebene betreffend Anstossfinanzierung des Bundes für die familien- und schulergänzende Kinderbetreuung zu berücksichtigen. Eine allfällige notwendige Gesetzesänderung würde der Regierungsrat dem Grossen Rat bis Ende 2026 unterbreiten.
Publikationen
Programm Aargau 2030 – Teilprojekt Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Der Regierungsrat hat im März 2021 die Durchführung des Programms "Aargau 2030 - Stärkung Wohn- und Wirtschaftsstandort" beschlossen. Im Fokus dieses Programms stehen Massnahmen zur Verbesserung der volkswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Kantons und zur Steigerung der Attraktivität des Kanton Aargau als Wohn- und Arbeitsort.
Mit der Stärkung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf verfolgt der Regierungsrat zwei Ziele: Die Optimierung des Angebots für die familien- und schulergänzende Kinderbetreuung soll dazu beitragen, dass Wohnen und Arbeiten im Kanton Aargau stärker verknüpft werden. Mit einem bedarfsgerecht und bezahlbar ausgestalteten Betreuungsangebot kann das in der ansässigen Bevölkerung vorhandene Fachkräftepotenzial besser genutzt werden. Eine qualitativ hochstehende frühe Förderung in den Angeboten der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung kann die Bildungschancen weiter erhöhen.
Organisation Projekt
Federführend im Projekt ''Vereinbarkeit von Familie und Beruf'' – auch für das weitere Vorgehen im Auftrag des Regierungsrats – ist das Departement Gesundheit und Soziales. Die Steuerung der Initialstudie oblag einer interdepartemental zusammengesetzten Projektgruppe (Departement Bildung, Kultur und Sport, Departement Volkswirtschaft und Inneres, Departement Finanzen und Ressourcen, Staatskanzlei). Begleitet wurde das Projekt von einem Fachbeirat, in welchem Gemeindeverbände, Fachverbände, Regionalplanungsverbände und Trägerschaften (Kindertagesstätten, Tagesstrukturen und Tagesfamilienorganisationen) vertreten waren. Die Studie wurde durch das Forschungs- und Beratungsbüro INFRAS realisiert, welches bereits ähnliche Projekte in anderen Kantonen umgesetzt hat. Der vom Regierungsrat beschlossenen Schritte werden in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden, die für die Umsetzung des KiBeG zuständig sind, und unter Einbezug von Fachpersonen vorangetrieben.