Fortschritt Rückbau und Beginn Wiederaufbau
Wendepunkt bei der Sanierung der Fahrzeugprüfhalle: Die Abbruch- und Rückbauarbeiten im Innern sind grösstenteils beendet, nun beginnt der Wiederaufbau.
Von aussen könnte man meinen, die Fahrzeugprüfhalle habe sich bislang kaum verändert. Schaut man jedoch hinein, sieht man den Fortschritt der Sanierungsarbeiten. Von innen gleicht das Gebäude einer Hülle, die beinahe vollends ausgehöhlt wurde.
Betonboden mit Wasserstrahl entfernt
Besonders augenfällig beim Blick in die Prüfhalle: Im vorderen Bereich klafft ein riesiges Loch. Es fehlt ein Grossteil des Betonbodens, auf dem die Fahrzeuge in die Halle fuhren und in dem sich die Prüfgruben befanden. Diese Bodenplatte hatte nach 50 Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und wies bereits erste Abplatzungen auf (vgl. Januar 2023: Neuigkeiten zur Sanierung). Folglich wurde sie grossflächig entfernt.
Zur Entfernung des Betons, zumindest an den Rändern, wurde die "Wasser-Jet-Methode" eingesetzt. Dabei wird der Beton mit einem bis zu 3'000 bar starken Wasserstrahl abgetragen. Was übrig bleibt, sind die unbeschädigten Armierungseisen. Das ist essenziell, denn an der Armierung werden später die neuen Betonelemente befestigt. Auf diese Weise gelingt ein nahtloser Übergang zwischen der bestehenden und der neuen Bausubstanz. Dank dieser stabilen Verbindung soll der sanierte Betonboden weitere Jahrzehnte halten.
Säge zerteilt Wände
Nicht nur die Bodenplatte, sondern auch einige Betonwände – bzw. Teile davon – mussten weichen. Diese Aufgabe übernahmen Sägeblätter mit einem Durchmesser von ca. 80 cm. Mit ihnen wird Betonschneiden zum Kinderspiel. Nachdem das Sägeblatt mit einer Laufschiene an die Wand montiert ist, wird sie per Fernsteuerung bewegt. Sie gleitet förmlich durch den Beton, wobei sie mit Wasser gekühlt wird. Gleichzeitig bindet das Wasser Staub und entfernt Schlamm aus dem Schnitt.
Auch hier fehlt der Boden: Im früheren Bürotrakt entsteht ein Prüfraum für Motorräder mit Hebebühnen. Damit diese im Boden versenkt werden können, wurde er zunächst entfernt, wobei das Untergeschoss freigelegt wurde. Dank der Hebebühnen wird das Prüfen von Motorrädern in Zukunft ergonomischer. Statt kauernd oder in gebückter Haltung können die Verkehrsexpertinnen und -experten neu aufrecht stehend an den Fahrzeugen arbeiten.
Rückbauarbeiten gehen zu Ende
Allmählich ist auf der Baustelle alles rückgebaut, was rückgebaut werden muss. An die Stelle der Abbruch- und Rückbauarbeiten treten vermehrt erste Aufbauarbeiten. So wurde beispielsweise bereits das Fundament für die Erweiterung des Bürotrakts erstellt. Daneben wird eine Rampe zum Wartebereich für die Kundschaft realisiert. Diese bauliche Anpassung trägt dazu bei, das Areal barrierefrei zu machen.
Ebenfalls neu aufgebaut wird das Vordach bei der Prüfhalleneinfahrt. Die Konstruktion mit diversen Schrägen ist baulich und statisch eine Herausforderung. Für die nötige Stabilität wurden acht Stützpfähle bis zu 22 m tief in den Boden getrieben. Es folgt der Gussbeton, hierfür stehen die Schalung und die Armierungseisen schon bereit.
Keine Prüfhalle ohne Prüfgeräte
Bei der Prüfhalleneinfahrt sind Metallrahmen ins Fundament eingelassen. Diese Metallrahmen werden voraussichtlich neue Prüfgeräte beherbergen. Im hinteren Teil der Prüfhalle trifft man auf weitere Exemplare. Diese Rahmen liegen jedoch noch auf Holzunterlagen und warten auf ihre Montage. Allzulange müssen sie nicht mehr warten, denn die Aufbauarbeiten nehmen Fahrt auf. Bis Ende Jahr sind unter anderem geplant: erste Elektroinstallationen, der Aufbau des Fassadengerüsts und Flachdacharbeiten. Weitere Eckpunkte zum Ablauf der Sanierung sind im entsprechenden Zeitstrahl zu finden.