Lohn und Lohngleichheit
Fallbeispiele zur Schlichtung von Konflikten rund um Lohnfragen.
Lohndiskriminierung aufgrund Schwangerschaft
Eine schwangere Klavierlehrerin erhielt für das kommende Schulsemester weniger Lektionen zugeteilt als bei der Anstellung zugesichert. Dabei hatte es genügend Anmeldungen von Schülerinnen und Schülern. Die Schulleitung begründete dies damit, dass die Lehrerin im Verlauf des kommenden Semesters im Mutterschaftsurlaub sein werde und eine Stellvertretung kurz nach Semesterbeginn insbesondere den jüngeren Schülerinnen und Schülern nicht zuzumuten sei.
Die Schlichtungskommission stellte fest, dass die mit der Abwesenheit der Lehrerin infolge Mutterschaftsurlaub begründete Pensumsreduktion eine Lohndiskriminierung darstellt. Das von der Schulleitung ebenfalls beigezogene pädagogische Argument war zwar nachvollziehbar, aber im Vergleich zum Mutterschaftsschutz und dem Diskriminierungsverbot zweitrangig. Gestützt darauf empfahl die Schlichtungskommission der Anstellungsbehörde, der Arbeitnehmerin das Pensum zu erhöhen und den entgangenen Lohn nachzuzahlen.