STC-RHE010 Stiftskirche St. Martin, 1769-1772 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:STC-RHE010
Signatur Archivplan:RHE010
Titel:Stiftskirche St. Martin
Ansichtsbild:
1/10
Bildlegende:1- Schiffsdecke, Blickrichtung Osten.
2- Nordwand des Hauptschiffs.
3- Nordschiff, Blickrichtung Westen.
4- Chordecke, Blickrichtung Osten.
5- Kardinalsemblem, 2. Pilaster von Westen, Chor, Südwand.
6- Gesetzestafeln und eherne Schlange, 2. Pilaster von Westen, Chor, Nordwand.
7- Stichkappe Chor.
8- Kartusche unter Chorfenster.
9- Nordwand Chor.
10- Stuckengel vor Chorgitter.
Darin:Von 1669-1676 wurde die St. Martinskirche renoviert. Die Stiftsherren wünschten sich einen Chor mit einem grosszügigeren Gewölbe. Von 1769-1772 erfolgte dann die Barockisierung der Kirche. Die Stuckverkleidung von 1670-1672 wurde ersetzt durch den Vorarlberger Stuckateur Martin Fröwis unter Mithilfe des Gipser-Malers Niklaus Scheppach. Fröwis hatte die Bauleitung inne, er fertigte "alle Stukadur und quadratur auch Gips-Arbeit" im Langhaus an, wofür ihm "täglich 4 Handlanger, wenigstens ohngefehr per 150 Täg" zugstanden wurden. Im November 1771 erhielt der Stuckateur 3880 fl. Der Chor wurde 1769-1770 stuckiert. Die dreischiffige spätgotische Pfeilerbasilika mit fünfjochigem Laienhaus und dreiseitig schliessendem Langchor weist reiche türkisgrüne Stuckaturen auf. Die Decke wird von drei grossen Gemäldemedaillons mit seitlichen grossen Kartuschen gegliedert. An den Wänden sind an den Scheiteln der Arkadenbögen türkisgrüne Wolken mit Puttenköpfen angebracht, die sich an der Decke als Abschluss der Stichkappen wiederholen. An den Fenstern, unter den Stichkappenkonsolen wie auch um die Prophetenporträts an den Längswänden sind sehr plastische Stuckaturen mit Rosengehängen, Hahnenkämmen, und fransigen Akanthusblättern angebracht. Auch über den Fenstern und Türen befinden sich türkisgrüne Stuckaturen von Fröwis mit freistehenden Rocaillen über den Bogenscheiteln. An den Decken der Seitenschiffe sind jeweils drei Stuckmedaillons mit Gemälden angebracht, die von dazwischenliegenden Rand- bzw. Eckkartuschen an den weissen Rechteckprofilstäben abgewechselt werden. Über dem Scheitel des Chorbogens kommen die weissen Putten posaunenblasend wieder vor. Sie umrahmen eine symmetrische Stuckkartusche mit den Restaurierungsdaten 1770 und 1888. Vor dem Chorgitter halten zwei vollplastische Stuckputten Früchtekörbe. Im Chor befinden sich über den Seitenwänden in den neun Stichkappen die Wappen der Pröpste. Die Pilasterschäfte sind geziert mit Emblemen der kirchlichen Würdenträger und Sinnbilder der Messopfer. Neben Insignien der Bischöfe, Kardinäle und des Papstes; Trauben, Ähren, Kelch und Patene, sind im Norden jüdische Identitäts- und Hoheitszeichen dargestellt: Brustschild des Hohepriesters, Gesetzestafeln von Moses mit der ehernen Schlange, die Bundeslade, das Opferlamm und die Gerstengarbe. Die Kapitelle der Pilaster weisen mittig eine Blume mit Akanthuslaub auf, darunter sind Blumengehänge angebracht.
Technik:Antragsstuck
Gemeinde:Rheinfelden
Parzellen-Nr.:1021
Versicherungs-Nr.:531
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (christkath.)
Epoche / Baustil (Stufe 3):Rokoko
Entstehungszeitraum:1769 - 1772
Grundlage Datierung:Literatur
Autorschaft:Fröwis, Johann Martin, gest. 1795, aus Bregenz-Lauterach; seit 1778 Bürger in Rheinfelden; und Scheppach, Niklaus.
Quellen:StAAG AA 6269 XVII, Bl. 50. - StAR 263, 1771 XI 19; 459, 1771 I 1/1772 III 12.
Literatur:Edith Hunziker, Peter Hoegger, Skript für die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bezirk Rheinfelden, erscheint 2011.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
DSI-RHE010 Kirchgasse, Stiftskirche St. Martin, 1407 (Dossier (Denkmalschutzinventar))
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=113026
 

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