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Schutz / Status |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 2/11/2011 |
Kantonaler Schutzumfang: | Gebäudehülle und Strukturerhaltung im Innern |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1698 |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Mühle |
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Dokumentation |
Würdigung: | Wegen der früher häufigen Bränden infolge von Mehlstaubexplosionen und wegen dem technischen Fortschritt sind viele ältere Mühlengebäude heute ersetzt, stark verbaut oder ganz aus den Dorfbildern verschwunden. Das gut erhaltene Mühlengebäude in Reinach hat somit Seltenheitswert und gehört zum ältesten erhaltenen Baubestand im Dorf. Massgeblich wird der Dorfkern von Reinach von der engen räumlichen und historischen Wechselbeziehung zwischen dem Mühlengebäude, dem südlich liegenden "Kleinen Schneggen" von 1688 und dem schräg gegenüber auf der anderen Strassenseite stehenden Grossen Schneggen von 1604/05 geprägt. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Eine erste Mühle ist in Reinach bereits um 1300 fassbar. Der heutige Bau wurde anstelle eines Vorgängerbaus 1561 errichtet und 1698 nach Brand im gleichen Mauergeviert und wohl in der gleichen heute noch bestehenden Gestalt erneuert. Zur Mühle gehörte eine grosse Scheune auf der gegenüberliegenden Strassenseite, die 1884 niederbrannte. 1820 wurde auf der Ostseite des Mühlekanals ein eingeschossiger Querflügel unter Mansartdach angebaut, der an der Wyna in zwei Pavillonbauten gleicher Gestalt mündete. Bis 1890 diente der Hauptbau als Kornmühle und anschliessend der Metalldrahtberarbeitung. Um 1910 wurde die Anlage auf der Nordseite gegen den Lindenplatz um einen zweigeschossigen Fabrikations- und Bürotrakt in neoklassizistischen Formen erweitert. Die nicht unter kantonalem Schutz stehenden Anbauten auf der Nord- und Ostseite der Mühle wurden 2011 abgerissen. |
Beschreibung: | Der Mühlenbau bildet den ortsbildprägenden südlichen Abschluss des Lindenplatzes und präsentiert sich als stattlicher, dreigeschossiger Mauerbau mit steilem Giebel unter Krüppelwalmdach. Der bereits von weitem sichtbare Kopfbau des Hauptstrassenraums zeigt mit Ausnahme der später umgebauten Erdgeschosszone den Zustand von 1698. Im Inneren ist der Bau einfach und klar strukturiert. Über dem ehemaligen Mühlenraum und Wasserkammer (Kett) im Sockelgeschoss befinden sich zwei Geschosse mit Mittelgangerschliessung, die über die ostseitige Laube erreichbar waren. Im ersten Stock lagen die Wohnräume mit Ess- und Wohnzimmer, grosser Stube, Knechtenstube, zwei Schlafzimmern Küchenräumen. Im zweiten Stock des Hauses befanden sich 6 Schlafzimmer und eine frühere Küche. Darüber liegt ein holzreicher, doppelter liegender Dachstuhl, dessen erster Boden zu Büro- und Archivräumen ausgebaut ist. Ursprünglich befanden sich hier hohe, geräumige Estriche und zwei Rauchkammern. Als ehemaliges Lager- und Fabrikationsgebäude besitzt der Mühlenbau keine historische Ausstattung von Wert. Die beiden Hauptgeschosse weisen Büroräume und Korrdiore in der Gestalt der 1960er Jahre auf. Der ehemalige Mahlraum erhielt traufseitig für die Werkraumnutzung um 1920 eine Reihenbefensterung. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=114971 |
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