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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1800 |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schulhaus |
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Dokumentation |
Inschriften: | "1842" (Türsturz) |
Würdigung: | Das kurz nach 1800 errichtete erste Schulhaus der Gemeinde steht in markanter Hügellage oberhalb der Staffelbacherstrasse, unweit des Kirchenbezirks. Der wohl 1842 um den Ökonomieteil erweiterte Bau bleibt auch nach seiner tiefgreifenden Sanierung und Aussenisolation von ortsgeschichtlicher und ortsbaulicher Bedeutung. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das um 1800 erbaute Gebäude diente der Gemeinde bis 1873 als Schulhaus. Nach der Jahrzahl am hölzernen Sturz des oberen tennseitigen Wohnungseingangs zu schliessen, kam 1842 der Anbau mit dem Ökonomieteil hinzu, welcher den Lehrern einen bescheidenen Nebenverdienst und die teilweise Selbstversorgung erlaubte. Der Nachfolgebau von 1873 stand südlich der Kirche und wurde 1967 abgebrochen [1]. Bis 1955, dem Baudatum der heutigen Schule, wurde im Alten Schulhaus noch Haushaltungsunterricht gegeben. 2011 wurde das Haus bei einer Gesamtsanierung zum Etagenwohnhaus umgebaut. |
Beschreibung: | 2011 unter Einbezug der Altbausubstanz sanierter und geschossweise zu Wohnungen ausgebauter Baukörper, an dem sich weiterhin der Wohnteil und der kleine Ökonomieteil ablesen lassen. Baubeschrieb vor der Gesamtsanierung von 2011 (gemäss Kurzinventar 1997): Das Alte Schulhaus ist ein langgestreckter, aus Sandsteinmauerwerk aufgeführter Putzbau. Der schlanke Baukörper, der in seiner erhöhten Stellung im Ortsbild einen prägnanten Akzent setzt, trägt ein leicht geknicktes Halbwalmdach mit talseitigem Ründegiebel, Das Dach ist rückwärtig über die Kleinökonomie hinweggezogen. Erdgeschossig wurden am Kernbau einfache gefalzte Rechteckgewände aus Sandstein eingesetzt; am etwas besser geschützten Obergeschoss begnügte man sich grösstenteils mit hölzernen Fensterrahmen. Das Giebelfeld besteht aus Fachwerk mit Sand- und Tuffsteinfüllungen. Die leicht russgeschwärzte Sparrendachkonstruktion des Kernbaus weist liegende Stuhljoche auf, das russfreie Dachgebälk über der Scheune wird von einem stehenden Stuhl getragen. Bezüglich der ursprünglichen Raumaufteilung lassen sich lediglich noch Vermutungen anstellen. So dürfte das Schulhaus pro Stockwerk eine Schulstube und eine Lehrerwohnung beherbergt haben. Die Schulzimmer war wohl in der besser belichteten talseitigen Gebäudehälfte untergebracht, die eine regelmässige zweiachsige Befensterung aufweist. Mit dem nachträglich angehängten Wirtschaftsteil, wo Tenn und Stall hintereinander angeordnet sind, trug man wohl der Tatsache Rechnung, dass die damaligen Lehrkräfte wegen der schlechten Besoldung dringend auf einen Nebenerwerb angewiesen waren. Beide Geschosse sind traufseitig erschlossen. Das obere ist über eine Aussentreppe zugänglich und umfasste im südseitigen Vorderhaus eine Stube und zwei Zimmer, im Hinterhaus einen Stichgang, Küche, Kammer und Abstellraum. Vorhanden waren noch das einfache Biedermeierwandtäfer und Sichtbalkendecken mit Schrägböden. Ein Keller mit Balkendecke und mittiger Eichenstütze erstreckte sich unter der östlichen Hälfte des Wohnhauses. |
Anmerkungen: | [1] Abb. in Gerschwiler 1995. Wegen Platzmangel wurde die Unterschule vorübergehend in das Stöckli Nr.41 (Bauinventar RAU908) im Winkel verlegt. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Literatur: | Hans Gerschwiler, Von der Schulstube zur Schule mit regio¬naler Bedeutung, in: Reitnauer Tagblatt. Reitnau: gestern - heute - morgen (Beilage zum Zofinger Tagblatt vom 27. Juni 1995). |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0641-0643, 1850 - 1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=115873 |
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