Ansichtsbild: |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Baugruppe |
Nutzung (Stufe 1): | Wehrbauten, militärische Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Stadtturm, Stadttor, Torhaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Romanik |
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Schutz / Status |
Unterschutzstellung Bund: | 11/3/2005 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 5/17/1946 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1270 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
Nutzungen: | 12. Jh. Stadtturm bis 1876 Hochwacht bis 1865 Gefängnis ab 1929 Bürgerstübli der Schützengesellschaft |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der Turm wurde im 12. Jh. oder anfangs 13. Jh. zum Schutz des Aareüberganges erbaut. Diese Anlage reichte bis zum ersten Absatz. Der obere Teil wurde vor 1532 errichtet. In diesem Jahr sind der Einbau einer Turmuhr, das Aufmalen der Uhr und das Aufrichten des Helmes in Urkunden erwähnt. 1533 wurde dem Helm ein Glockentürmchen aufgesetzt. 1580 erhielt der Helm seine heutige Gestalt, als der Turm höher gebaut wird und eine Wohnung für den Turmwächter eingerichtet wird. Die Hochwacht bleibt bis 1876 bestehen. In den folgenden Jahren fanden nur noch Unterhaltsarbeiten statt. Bis ins Jahr 1865 wurde der Obere Turm noch als Gefängnis benutzt. 1753 wurde der Helm neu mit Kupferblech eingedeckt und 1868 bekam er eine neue Kupferkugel mit Windfahne aufgesetzt. Im Jahr 1635 fand eine erste Sanierung statt, der 1966 eine weitere folgte, bei welcher Felix Hoffmann das Wandbild an der Südseite malte. Die letzten Renovationen wurden in den Jahren 2004 und 2007 durchgeführt. Das Torhaus wurde kurze Zeit nach dem Turm erbaut. Die heutige Gestalt der Torhausdurchfahrt stammt aus dem Jahr 1928, als die Strasse verbreitert wurde und daneben eine Fussgängerpassage erstellt wurde. Anstelle der Fenster befanden sich Schiessscharten und über dem Mittelfenster ein kleiner Gusserker. Das Bürgerstübli diente damals Verteidigungszwecken. Das beim Umbau 1928 instand gestellte Bürgerstübli wurde 1929 der Schützengesellschaft Aarau zur dauernden und unentgeltlichen Benutzung überlassen. Die spätgotische Wappentafel stammt aus der Zeit um 1500. Das Berner Wappen kam neueren Untersuchungen zufolge erst später hinzu, da es mit Kalkmörtel befestigt ist, währenddessen die oberen Schilde zusammen mit den Engeln aus einem Stein gemeisselt sind. |
Beschreibung: | Der Obere Turm gehört zu den Wahrzeichen der Altstadt von Aarau. Der schlank emporstrebende Turm steht auf einem rechteckigen Grundriss, der in Richtung Ost-West 50-70 cm länger ist als Nord-Süd. Im Aufbau besteht der Turm aus zehn Stockwerken, wovon zwei infolge der Auffüllung des Stadtgrabens unter dem Strassenniveau, fünf im alten Bauteil aufwärts und drei im neuen Bauteil liegen. Die Höhe des Turm beträgt etwas mehr als 62 Meter ab der Strasse, mit den unter der Strasse liegenden Teilen 68 Meter. Das Mauerwerk besteht im unteren Teil aus bossierten, randgeschlagenen Ortsteinen und hebt sich dadurch vom aus glatten Quadern gefügten Mauerwerk des oberen Teils ab. Der Wechsel vollzieht sich etwas unterhalb des Einsprungs. Als Öffnungen verfügt der Turm auf allen Seiten über rechteckig gefasste Schartenfenster, deren regelmässige Anordnung vor allem an der Südseite auffällt. Auf der Nordseite befindet sich ein Zifferblatt der Turmuhr und auf der Südseite neben dem Zifferblatt noch eine Sonnenuhr und das Wandbild mit Totentanzdarstellung von Felix Hoffmann aus dem Jahre 1966. Das Dach des Turmes bildet ein spitzes Zeltdach mit aufgesetztem Glockentürmchen. Im Innern sind die Böden der Zwischengeschosse im alten Teil gewölbt, im neuen Teil Holzgebälke. In den Stockwerken eins bis vier befindet sich je eine, im fünften Stockwerk zwei Gefängniszellen. Im neunten Geschoss ist die Turmuhr untergebracht und eine Etage weiter oben die ehemalige Turmwächterwohnung. Im Dachgeschoss ist das Carillon mit elf Glocken, das von Hand gespielt wird. Das Torhaus ist an den Turm angebaut und springt gegenüber der ursprünglichen Mauer vor. Über der Türöffnung befindet sich eine spätgotische Wappentafel, auf der zwei Engel den kompositorischen Dreipass mit dem ranghöchsten Doppeladler des Reichs und den beiden geworfenen Aarauer Gemeindeschildern halten. Darunter befindet sich ein Berner Wappen. Im ersten Stock befindet sich unter einem Walmdach das Bürgerstübli. Auf der Innenseite ist die Wandmalerei "Auszug 1914" von Eugen Maurer zu sehen. |
Literatur: | - Merz, Walther (Hrsg.): Die mittelalterlichen Burganlagen und Wehrbauten des Kantons Aargau, Bd. 1, Aarau 1905-1929. - Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005. - Paul Hugger, Fricktaler Volksleben, Basel 1977. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=1160 |
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