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Schutz / Status |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | A (nationale Bedeutung) |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 6/15/2012 |
Kantonaler Schutzumfang: | integral gemäss der im Plan "Schutzzonen auf der Fehlmannmatte in Windisch vom 11.06.2011 bezeichneten Flächen" |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Archäologische Fundstätten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Befestigunganlage |
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Dokumentation |
Würdigung: | Beim sogenannten römischen Forum von Vindonissa handelt es sich um eines der grössten römischen Bauwerke der Schweiz. Zur Zeit des Legionslagers von Vindonissa stand auf der heutigen Fehlmannmatte ein 140 x 160 m grosser Gebäudekomplex mit kammerartigen Räumen und einem 12'000 m2 grossen Innenhof. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Von Archäologen der Gesellschaft Pro Vindonissa wurden 1902 Mauern und Fundamente eines Gebäudes freigelegt, bei dem es sich um die Überreste eines der grössten römischen Bauwerke der Schweiz handelt. Im Rahmen von Werkleitungssanierungen in der Klosterzelg- und Zürcherstrasse konnten 1962 und 1967 kleinere Abschnitte der Nordwest- und Nordostecke des Gebäudes untersucht und dokumentiert werden. Durch baubegleitende Massnahmen in den 80er und 90er Jahren war es möglich, Teile im Bereich der Südostecke zu fassen. Schliesslich haben archäologische Sondierungen im Jahre 2002 gezeigt, dass der Innenhof des Bauwerks vermutlich grossflächig gekiest sein dürfte. Während der Grossgrabung Windisch-Forum von 2009-2011 konnte der bisher ungestörte Innenbereich der Forumsanlage nach neusten archäologischen Methoden untersucht werden. Unerwartet wurden auf der gesamten Untersuchungsfläche Vorgängerbauten festgestellt. Gezielte Sondierungen trugen zum Verständnis der Architektur und Funktion bei. Der vorliegende Gebäudetyp scheint immer an ein Legionslager gebunden zu sein. Sicher ist davon auszugehen, dass dieses einzigartige Gebäude kein Forum ist. |
Beschreibung: | Aufgrund der Grabungsbefunde und des heutigen Wissenstandes lässt sich ein vierflügeliger Bau mit den Aussenmassen von ca. 140 x 160 m grosser Gebäudekomplex mit kammerartigen Räumen rekonstruieren, der einen Innenhof von ca. 105 x 120 m umschliesst. Die Fundamente des Steinbaus sind sehr gut erhalten. Unter ihnen findet sich unter anderem ein Holzrost eines Vorgängerbaus. Die ursprüngliche Nutzung des Steinbaus ist noch zu erforschen, es gibt jedoch keine Funde, die auf eine Forumsnutzung hinweisen. Feststellen lässt sich aber bereits heute, dass es sich allein schon aufgrund der Grösse um ein für das 1. Jh. n. Chr. auf Schweizer Boden einzigartiges Bauwerk handelt. Vergleichbare Gebäude finden sich nördlich der Alpen lediglich in anderen Legionslagern ausserhalb der Schweiz, z.B. in Carnuntum. Von den rund 20'000 m2, die zum Areal des römischen Steinbaus gehörten, sind bis dato rund 10'000 m2 ergraben. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=117986 |
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