INV-VOR913 Scheune Iselishof, 1861 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-VOR913
Signatur Archivplan:VOR913
Titel:Scheune Iselishof
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von der Strasse (2012)
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Vordemwald
Ortsteil / Weiler / Flurname:Iselishof
Adresse:Zofingerstrasse 1
Versicherungs-Nr.:183A
Parzellen-Nr.:893
Koordinate E:2635325
Koordinate N:1236296
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2635325&y=1236296

Chronologie

Entstehungszeitraum:1861
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Scheune

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2012

Dokumentation

Würdigung:An den stärker modernisierten und niedrigeren Wohnteil des Iselishofs anschliessender Wirtschaftsteil in Form einer grossen Stallscheune mit gewaltiger Mansarddachkonstruktion. Während die Ställe im Erdgeschoss 1929 in zweifarbigem Ziegelmauerwerk neu aufgemauert wurden, stammt das Tragwerk des Scheunendachs aus dem Jahr 1861, als der Hof unter Christian Kähr von Grund auf erneuert wurde. Die Scheune beeindruckt noch heute durch ihre Dimensionen und das kräftige Dach.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Um 1780 erwarb Johann Jakob Gasser, wohl der Vater des gleichnamigen späteren Gemeindeammanns und Grossrats, gemäss Güterurbar der Landvogtei Aarburg den Hof «Niederchätzigen», seither «Iselishof» genannt. Der Name wurde vom früheren Hofbesitzer Jakob Iseli abgeleitet. 1830 erhielt Johann Jakob Gasser Sohn die Bewilligung zur Eröffnung einer Wirtschaft, die zeitweise auch "Sonne" oder "Gasserhof" genannt wurde. 1856 ging die Wirtschaft an Christian Kähr, welcher zwischen 1858 und 1863 tiefgreifende Umbauten vornehmen liess, die den Versicherungswert um mehr als das Doppelte ansteigen liessen. Nach der Abtragung der Altbauten bis auf das Erdgeschoss wurde die Scheune mit ihrem heutigen Mansarddach neu aufgerichtet. Ab 1872 wirteten Johann Jakob Ott und seine Frau Verena Ott-Kauer. Diese führte den Betrieb nach dem Tod ihres Mannes bis zu ihrem Ableben 1919 weiter. Testamentarisch ging die Liegenschaft an Ernst Scheurer, der zugleich Besitzer des Landwirtschaftsbetriebs im Weiler war. 1923 Übernahme durch Walter und Klara Scheurer-Lüdi. 1929 Neuerrichtung der Ställe im Ökonomieteil und 1937 Umbau des Wohnteils mit Gastwirtschaft. Ab 1962 "Landgasthof Iselishof", geführt von Fritz und Klara Wittwer-Scheurer. Klara Wittwer-Scheurer ist die Grossnichte des legendären "Ott Vreneli". 1988 übernimmt die vierte Generation mit Ernst und Verena Waltenspül-Wittwer den Betrieb [1].
Beschreibung:Der heutige Landgasthof setzt sich nebst weiteren Nebengebäuden aus einem talwärts gerichteten Wohnteil mit Restaurant und einem in Firstrichtung anschliessenden Scheunenteil zusammen, der den Wohnteil in der Höhe überragt. Die südliche Trauffront der zwei Bauten ist von der Strasse deutlich zurückversetzt. Im Vorgelände vor dem Wohnteil war früher der Hausgarten mit grosser Gartenlaube (für die Wirtschaft?) angelegt. Vor der Scheune bestand eine grosszügige Vorfahrt mit Grasrondell. Heute dient der Scheunenvorplatz als asphaltierter Parkplatz mit Durchfahrt durchs östliche Tenn in den Wirtschaftshof hinter der Scheune.
Im Erdgeschoss aufgereiht finden sich von West nach Ost ein erstes Tenn, eine Doppelstallanlage mit zentralem Futtertenn, ein zweites, als Durchfahrt genutztes Tenn und eine Remise mit rückwärtigem Stalleinbau. Über den gemauerten Stallungen befindet sich die geschlitzte Holzverschalung des Heubergeraums, darüber setzt weit ausladend der untere Teil des falzziegelgedeckten Mansarddachs an.
Im Innern des Dachvolumens zeigt sich eine imposante, zimmermannstechnisch ausgereiften Holzkonstruktion mit starken Balkenquerschnitten. Eine Firstständerreihe und vertikale Stützen im Bereich des Dachknicks tragen die Kehl- bzw. Bundbalkenlage.
Anmerkungen:[1] Wullschläger, 1968, S. 92; Vom Walde..., 2003, S. 163; Homepage Iselishof: http://www.iselishof.ch/
Literatur:- Oskar Wullschleger-Schärer, Geschichte der Gemeinde Vordemwald, Vordemwald 1968, S. 92.
- Vordemwald, ein Fotobuch. Hrsg. Gemeinderat Vordemwald, 1995, S. 34.
- Vom Wald über die Waldgemeinde zu Vordemwald, 2003. Hrsg. Einwohner und Ortsbürgergemeinde Vordemwald, S. 163.
Quellen:Staatsarchiv Aargau, Brandlagerbücher Vordemwald, 0001/0667-09, 1850 - 1838.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=118592
 

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