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Schutz / Status |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 5/30/2007 |
Kantonaler Schutzumfang: | integral |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1955 - 1956 |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bürohaus, privates Verwaltungsgebäude |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Nachkriegsmoderne |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Zürcher Baufirma Locher & Cie. |
Würdigung: | Das von der Zürcher Bauunternehmung 1955/56 geplante und ausgeführte Verwaltungsgebäude ist repräsentativ für die Architektur und das Design der 1950er Jahre: Wesentliche, für diese Epoche charakteristische Themen sind beim Bürogebäude der Schweizerischen Leinenindustrie AG meisterhaft umgesetzt und zeugen von einer ausserordentlich hohen Entwurfsqualität und einer beeindruckend sorgfältigen handwerklichen Umsetzung. So beispielsweise die sich sowohl im Gesamterscheinungsbild als auch in der Detailgestaltung manifestierende Feingliedrigkeit, die Motive der Tiefenstaffelung und Profilierung, welche in eindrücklicher Konsequenz von der Baukörpergliederung bis zu der Ausformulierung der Korridorschranktüren angewendet werden, oder die Interaktion zwischen Baukörper und Aussenraum, welche in der ausserordentlich kunstvollen Zusammenführung von Portierloge und Hauptgebäude deutlich zu Ausdruck kommt. Mit seiner über 35 Meter langen Ostfront säumt das Verwaltungs- und Bürogebäude den an dieser Stelle überdeckten, parallel zur Hauptstrasse fliessenden Aabach und tritt in dieser Position augenfällig in Erscheinung. Es ist in Bezug auf die Fernwirkung ebenso prägend wie der markante viergeschossige Fabrikbau. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | 1755-1810: Indienne-Druckerei Joseph Vaucher; 1810-1904: Firma Hünerwadel und Co. Baumwollspinnerei und -weberei; 1904-1972: Leinenspinnerei Schleitheim, Bindfadenfabrik Fluringen, Zusammenschluss zu Schweiz. Leinenindustrie AG SLI; 1972-1996: Übernahme durch Heberlein Holding, 1972 Zusammenlegung mit dem Helancabetrieb der Heberlein, Hetex Garn AG entsteht; 1989: Einstellung der Leinenproduktion, 2001: Stilllegung. Das Verwaltungsgebäude, das 1955/56 von der bekannten Zürcher Baufirma Locher & Cie. für die Schweizerische Leinenindustrie AG erstellt wurde, ist der jüngste auf dem Industriegelände errichtete Grossbau und steht am Ende des seit den 1750er Jahren kontinuierlich erweiterten und ergänzten Bautenkomplexes. Obwohl das Areal in vergangener Zeit durch diverse Abbrüche Verluste zu verzeichnen hat, ist ein aussagekräftiger, mehrheitlich mit neuen Nutzungen versehener Anteil des baulichen Bestandes noch erhalten. Der Verwaltungsbau stellt einen prägenden Baustein in der Areal- und Firmenentwicklung des Niederlenzer Textilunternehmens dar und gibt als materielles Zeugnis Auskunft über die sich erst im Verlauf des mittleren 20. Jahrhunderts in dieser Form ausbildenden Bedeutung des Verwaltungs- und Diesntleistungsbereiches innerhalb von Unternehmungen. Er ist daher von erheblichem geschichtlichem und von grossem wirtschaftshistorischem Wert, zudem in dieser Unversehrtheit sehr selten anzutreffen. |
Beschreibung: | Das ausgewogen proportionierte, sich über einem längsrechteckigen Grundriss erhebende viergeschossige Bauwerk Nr. 602 ist ein Betonskelettbau mit Sichtbacksteinausfachungen und wird mit einem feinen und scharfkantigen, weit auskragenden Flachdach überdeckt. Das Gebäude weist eine zweibündige Grunddisposition mit zentralem Längskorridor und an den Längsseiten angeordneten, aufgrund der Stützenstruktur variierbaren Büro-/Verwaltungsräumen auf. Der Zugang erfolgt an der nördlichen Schmalseite über einen Wildfang und eine grosszügige Eingangshalle, die von einer eleganten frei gespannten Wendeltreppe dominiert wird und ausserordentlich repräsentativ ausgebildet ist. Die beeindruckende Vertikalerschliessung ist denn auch in der Fassadengestaltung, in einem auf dei Zufahrt gerichteten, überhohen Treppenhausrisalit abgebildet. Die Fassadierung zeichnet sich durch eine strenge, von vertikalen und horizontalen Gliederungselementen geprägten und einer farblich sowie materiell differenzierten Instrumentierung und einer abgestimmten Verteilung zwischen geschlossenen und befensterten Fassadenbereichen aus. Die Sorgfalt der Detailgestaltung, wie sie in den Metallbau-, Innenausbau und Schreinerarbeiten zum Ausdruck kommt, ist beeindruckend und für die sogenannte "Gute Form" (nach Max Bill, Publikation von 1957), welche für die Architektur und das Design der 1950er Jahre charakteristisch war, exemplarisch. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | KI-Nr.908 |
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Related units of description |
Related units of description: | Mutiert von: KI-NIL908 Verwaltungsgebäude mit Portierhaus, Keine Angabe (Dossier (Platzhalter))
Mutiert von: INV-NIL908 Verwaltungsgebäude mit Portierhaus (neu NIL007, NIL008), 1948-1956 (Dossier (Platzhalter))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=119198 |
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