INV-VIL938 Mandacherstrasse 31, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-VIL938
Signatur Archivplan:VIL938
Titel:Mandacherstrasse 31
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Strassenseitige Ansicht von Nordosten (2012)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Villigen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Villigen
Adresse:Mandacherstrasse 31
Versicherungs-Nr.:165
Parzellen-Nr.:973
Koordinate E:2658166
Koordinate N:1264399
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2658166&y=1264399

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Kleinbauernhaus, Taglöhnerhaus

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme 2014

Dokumentation

Würdigung:Aus dem späten 18. Jahrhundert stammendes Kleinbauern- und Handwerkerhaus, das den nordwestlichen Dorfeingang von Mandach her markiert. Das weitgehend intakte, kleinformatige Gebäude ist ein wichtiger Zeitzeuge für die Wohnverhältnisse einer minderbemittelten dörflichen Bevölkerungsschicht.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das ehemalige Bauern- und Handwerkerhaus, welches sich seit 7 Generationen in den Händen der Familie Karli befindet, dürfte in der Grundanlage aus dem späten 18. Jh. stammen. Das erste Brandkataster von 1809 weist die Liegenschaft noch als "2-stöckiges hölzernes Wohnhaus samt Tenn und Stall, mit Ziegeldach" aus; Eigentümer waren Jakob und Abraham Karli [1]. 1843 wurde der hölzerne Wohnteil "durch Anbringung von Fassaden-Mauerwerk" versteinert. Eine behelfsmässige Inschrift "1885" an der Kniestockkonstruktion des Wohnteils weist auf Veränderungen im Dachbereich hin. Eine deutliche Erweiterung der ursprünglich sehr knapp bemessenen Wohnfläche erfolgte 1986, als der stirnseitige Schopfanbau zur Wohnküche umgestaltet, das Dachgeschoss ausgebaut und rückwärtig ein kleiner Wintergarten erstellt wurde [2].
Beschreibung:Unmittelbar beim Stampfelbach steht der längliche Baukörper traufständig ausgerichtet und leicht zurück versetzt an der Mandacherstrasse. Unter durchlaufendem Satteldach sind Wohnteil, Tenn und Stall zu einem kleinbäuerlichen Mittertennhaus angeordnet. Der schmale, seit 1843 gemauerte Wohnteil besitzt traufseitig lediglich zwei Achsen mit grossen, steingefassten Fenstern. Das Giebelfeld schmückt eine Lünette, ein charakteristisches Gestaltungselement des ländlichen Biedermeiers um die Mitte des 19. Jh.
Die ursprünglichen Wohnverhältnisse (vor dem Ausbau von 1986) sind ausgesprochen knapp bemessen. Vom stirnseitigen Hauseingang (heute im Bereich des Anbaus gelegen) gelangt man noch immer in einen winzigen Vorraum und von dort in die mittig gelegene, kleine Küche. Zur Strassenseite hin schliesst die Stube an, während rückwärtig ein Kellerraum ins ansteigende Gelände eingegraben ist. Über eine schmale Stiege erreicht man das obere, heute ausgebaute Geschoss, das ehemals einfache Schlafkammern enthielt. An historischer Ausstattung wohl aus der Bauzeit haben sich in der Stube die Deckenbalkenlage mit eingeschobenen Brettern, ein stehendes Brettertäfer mit Deckleisten und das gestemmte Türblatt erhalten, dazu ein grüner Kachelofen mit reliefierten Eckkacheln von 1939.
Der in Mischbauweise aus Stein und Holz aufgeführte Ökonomietrakt hat weitgehend in der ursprünglichen Form überdauert. Bemerkenswert sind die aus massivem Bruchsteinmauerwerk aufgeführten Stallwände, wie sie in dieser ursprünglichen Form nur noch selten anzutreffen sind. Ebenfalls aus der Bauzeit erhalten ist das Dachgebälk, eine Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, Bezirksamt Brugg Zw 1936.0001: Brandkataster Gemeinde Villigen 1809-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0206-0208: Brandkataster Gemeinde Villigen 1850-1938.
[2] Freundliche Mitteilung Louise Brechbühl (2012).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Literatur:- Max Baumann, Villigen - die Geschichte, Stilli und Villigen 2009, S. 163.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=121689
 

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