SAK-ARN001 Arni, Ökumenische Kirche Johannes, 1982-1983 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-ARN001
Signatur Archivplan:SAK-ARN001
Titel:Arni, Ökumenische Kirche Johannes
Ansichtsbild:
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Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Arni (AG)
Adresse:Staldenstrasse 8
Parzellen-Nr.:336
Versicherungs-Nr.:199
Koordinate N:1241412
Koordinate E:2674201
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2674201&y=1241412
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Bethaus, Versammlungssraum (freikirchlich)
Entstehungszeitraum:1982 - 1983
Autorschaft:Walter Moser, Zürich / Baden / Würenlos
Bau- und Nutzungsgeschichte:1952 wird ein katholischer Kirchenbauverein gegründet, 1970/71 finden erste ökumenische Gespräche statt. 1973 wird der ökumenische Kirchenbauverein gegründet [1]. Die Gemeinde Arni plant ein Zentrum für die politische Gemeinde, das gemeinsam mit der ökumenischen Kirche errichtet werden soll. 1977 wird ein Architektenwettbewerb ausgelobt, den Walter Moser 1978 gewinnt [2]. Im September 1982 wird der Grundstein gelegt, im Jahr darauf ist die Glocken- und Kirchenweihe [3]. 1987 wird hinter dem Bau der Friedhof eröffnet. 1998 bekommt die Kirche eine Orgel [4]; 2007 wird ein Raum fürs Stuhllager angebaut [5].
Beschreibung:Der weisse Putzbau der Kirche auf nahezu quadratischen Grundriss bildet zusammen mit dem Gemeindehaus einen Hof aus. Die beiden Bauten sind durch einen hinteren Riegel mit Aufbahrungsraum und überdecktem Durchgang zum Friedhof verbunden. Der eingeschossige Kirchenbau wird von zwei unterschiedliche grossen und aufeinander zulaufenden Pultdächern mit rotbraunen Ziegeln gedeckt. Zwischen den beiden Pultdächern liegt ein Oberlichtband, das die Fassadenfront zum Dorf bestimmt. Die Fassade unter dem unteren Pultdach besteht aus vier annähernd quadratischen und raumhohen Feldern von dunklen Sprossenfenstern aus Holz zwischen Sichtbetonrahmen. An der rechten Seite ist der Nebenraum mit Stuhllager angebaut, über der anderen Ecke erhebt sich der breite Glockenturm auf quadratischem Grundriss, der nur im unteren Bereich zwei quadratische Fenster besitzt. An seinem oberen Abschluss befindet sich pro Seite eine hochrechteckige, vergitterte Schallöffnung für die dahinterliegende Glockenstube. Die drei Glocken von 1983 stammen aus der Glockengiesserei Rüet-schi, Aarau [6].
Der weissverputzten Eingangsfassade zum Hof entlang zieht sich ein Vordach, darunter befinden sich das Eingangsportal und zwei grosse Holzfenster mit Sichtbetonrahmen. An den beiden hinteren Fassaden bildet sich an jeder Seite als dreieckige Ausbuchtung eine Nische im Kircheninneren ab.
Im Innere des Gebäudes betritt man vom Hof her ein schmales, quer vor den Hauptsälen liegendes Foyer. Auf der einen Schmalseite ist im unteren Bereich des Glockenturms eine Küche und auf der gegenüberliegenden Seite eine Sakristei gelegen. Eine Treppe im Foyer führt ins UG mit Neben- und Luftschutzräumen. Den Bodenbelag bilden rotbraune Tonplatten, die Decke, im Querschnitt ein verzogener Viertelkreis, ist mit Holz verschalt. Das Foyer erschliesst über seine Längsseite den Kirchenraum sowie den Kirchgemeindesaal, die beide mit flexiblen Wandelementen verbunden bzw. getrennt werden können. Kirchenraum und Kirchgemeindesaal haben einen Boden aus rotbraunen Tonplatten, eine holzverkleidete Decke und weissverputzte Wände. Je nach Stellung der hölzernen Trennwand ist der Kirchenraum klein und längs- oder gross und querrechteckig. Der um eine Stufe erhöhte Altarbereich liegt in der Diagonalachse in der hinteren Raumecke und kann so beide Raumrichtungen bespielen. Seitlich an den Altarbereich schliessen sich die dreieckigen Wandnischen an. Die im Längsschnitt zickzackförmige Holzdecke hat ihren höchsten Punkt über dem Oberlicht, das je nach Stellung der Trennwand den Kirchenraum oder den Kirchgemeindesaal beleuchtet. Der niedrigere Altarbereich wird belichtet durch ein grosses Fenster in der östlichen Nische. Zudem befindet sich unter dem Deckenansatz an der Nordwand zum Friedhof eine Reihe aus sieben hochformatigen Fenstern. Der Tabernakel sowie das Kreuz im Altarbereich hat der Architekt Moser entworfen [7], der Wandteppich stammt von der Stiftung Lebenshilfe in Reinach [8]. Das liturgische Mobiliar aus Holz ist bauzeitlich und wohl auch vom Architekten Moser.
Würdigung:Die 1982-83 von Walter Moser errichtete Kirche ist vermutlich die erste ökumenisch geplante Kirche im Aargau. Als Einheit mit dem Gemeindehaus und dem Friedhof konzipiert, bildet sie das Ortszentrum. Der einfache Putzbau mit zwei Pultdächern orientiert sich in seiner Materialität und seiner Gestaltung - wie in der Zeit üblich - am Wohnungsbau. Von einem angebauten Nebenraum abgesehen hat der Bau seine bauzeitliche Gestaltung erhalten.
Anmerkungen:[1] Als die Glocken endlich erklangen, in: (ohne Titel) Bremgarten 25.7.2008, S. 5.
[2] Angaben von Ruth Aerne, Mitglied des Vorstands des ökumenischen Kirchenvereins, Gespräch vom 28.7.2009. Sie bewahrt die Unterlagen zum Bau auf.
[3] Als die Glocken endlich erklangen, in: (ohne Titel) Bremgarten 25.7.2008, S. 5.
[4] Bericht von Ruth Aerne zum 25-Jahr Jubiläum der Johanneskirche Arni, Typoskript o.J. (2008).
[5] Angaben von Ruth Aerne, Mitglied des Vorstands des ökumenischen Kirchenvereins, Gespräch vom 28.7.2009.
[6] Als die Glocken endlich erklangen, in: (ohne Titel) Bremgarten 25.7.2008, S. 5.
[7] Gefertigt sind sie von Ferigutti, Ars et Aurum, Will SG. Angaben von Ruth Aerne, Mitglied des Vorstands des ökumenischen Kirchenvereins, Telefonat vom 7.8.2009.
[8] Ebd.
Literatur:- Arni fand den Mut zur weltoffenen Ökumene, in: (Aargauer Zeitung?) Freiamt 6.9.1983, S. 3
- Grosse Tage in Arni, in: Bremgarter Bezirksanzeiger 6.9.1983, S. 5
- Walter Rütimann: Dorfchronik Arni, Muri 1991, S. 256-279
- Als die Glocken endlich erklangen, in: (ohne Titel) Bremgarten 25.7.2008, S. 5
- Bericht von Ruth Aerne zum 25-Jahr Jubiläum der Johanneskirche Arni, Typoskript o.J. (2008)
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=127837
 

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