SAK-BED002 Bergdietikon, Reformierte Pfarrkirche, 1960-1961 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-BED002
Signatur Archivplan:SAK-BED002
Titel:Bergdietikon, Reformierte Pfarrkirche
Ansichtsbild:
1/1
Bezirk:Baden
Gemeinde:Bergdietikon
Adresse:Kirchstrasse 8
Parzellen-Nr.:1842
Grundbuch-Nr.:290
Koordinate N:1249186
Koordinate E:2671696
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2671696&y=1249186
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (ev.-ref.)
Entstehungszeitraum:1960 - 1961
Autorschaft:Zschokke & Riklin, Aarau
Bau- und Nutzungsgeschichte:1960 wird der Beschluss, eine Kirche für die Gemeinden Spreiten-bach, Killwangen und Bergdietikon zu errichten, gefasst und bereits am 14. Mai 1961 wird der Kirchenbau in Bergdietikon eingeweiht. Geplant wird die Kirche vom Aarauer Architekturbüro Zschokke & Riklin [1]. 1985 wird der Bau von innen und aussen renoviert, ca. 1995 wird eine kleine Küche eingebaut. 2001 wird der Kirchenboden von unten gedämmt, 2004 die Kirchenfenster und 2006 das Kirchendach erneuert [2]. Auch die Fenster im Kirchgemeindehaus sind grossenteils erneuert.
Beschreibung:Die L-förmige Anlage der Kirche mit strassenparallel angebautem Kirchgemeindehaus definiert zusammen mit dem freistehenden Glockenturm einen kleinen Kirchplatz mit Brunnen, der von der Strasse durch eine Grünzone getrennt ist. Der offene, inzwischen gestrichene Sichtbetonturm hat ein Geläut aus vier Glocken von 1961 aus der Glockengiesserei Rüetschi, Aarau [3]. Der Kirchenbau auf rechteckigem Grundriss mit dreiseitigem Chor wird von einem aus sechs Flächen zusammengesetzten, mächtigen Zeltdach überdeckt. Der höchste Punkt befindet sich im östlichen Drittel über dem Chor, von hieraus ist das Dach seitlich an der Kante des Choransatzes am tiefsten heruntergezogen. An den Längsseiten verläuft die Traufkante vom Chorbereich aus aufsteigend, direkt darunter liegen keilförmige Fenster über ca. 2/3 der Wandlänge. Die Aussenwände sind verputzt, die östliche Chorwand ist aus Sichtbeton. Der Chorbereich wird im Äusseren durch die abknickenden Wände und durch je einen massiven, sich nach unten konisch verbreiternden Sichtbetonpfeiler betont, der Pfeiler zum Kirchplatz hat einen Wasserspeier. Im Westen ist das einstöckige Kirchgemeindehaus angebaut; in sein sich über die gesamte Strassenfront entlang ziehendes Satteldach schneidet der höhere Kirchenbaukörper bis zum First ein. Zum Kirchplatz im Osten bildet das Kirchgemeindehaus eine offene, aber überdachte Eingangssituation aus.
Im Inneren erschliesst ein kleines Foyer die Kirche samt Empore und den Kirchgemeindesaal ebenso wie im länglichen Anbau die Nebenräume und das Pfarrzimmer. Der Kirchgemeindesaal bildet mit seiner Holz verschalten Decke im Inneren ein Satteldach ab, partiell wird er von der Empore überdeckt. Eine Seite läst sich mit Holztüren zum Kirchenraum öffnen, die gegenüberliegende Seite besteht aus einer raumhohen Verglasung. Der Boden ist wie in nahezu allen Räumen mit dunklen Tonplatten belegt.
Die Kirche wird im Westen unter der Empore betreten. Die Wände sind mit weissem Rauputz verputzt, die Emporenbrüstung besteht aus weissgestrichenem Sichtbeton, die holzverschalte Decke bildet die äussere Dachform ab und hat über dem Altarbereich ihre höchste Stelle. Der Tonboden fällt zum Altarbereich leicht ab, es gibt keine Stufe oder Schwelle zum Altarbereich. Im Altarbereich steht die Kanzel auf einem kleinen Podest; der Abendmahlstisch von Hans Jost, Bergdietikon [4], ist ebenerdig aufgestellt. Belichtet wird der Altarbereich von einem Fenster, das die gesamte linke, abgewinkelte Chorseitenwand ausfüllt. Der Künstler dieses Buntglasfensters mit Betonfassung ist Werner Christen aus Spreitenbach (1912-1983) [5]. Die Seitenwände werden im oberen Bereich auf jeder Seite von einem keilförmigen, klaren Fensterband unterhalb des Daches belichtet. Die rückwärtige Wand unter der Empore ist mit einer vertikalen Holzverschalung versehen, in die sich die Eingangstür sowie die Öffnungen zum Kirchgemeindesaal nahtlos einfügen. Auf der Empore befindet sich eine Orgel.
Würdigung:Die kleine, aber qualitätvolle Anlage besteht aus Kirche unter einem beherrschenden Zeltdach mit einem rechtwinklig angesetzten Kirchgemeindehaus sowie einem freistehenden Glockenturm. Sie wird 1960-61 vom Architekturbüro Zschokke & Riklin, Aarau, errichtet. Der Bau wird im Laufe der Zeit mehreren Renovierungen unterzogen: Die wohl ursprünglichen Sichtbetonoberflächen sind gestrichen und die Fenster ausgetauscht, bzw. vor das Buntglasfenster mit Betonfassung ist ein Fenster auf der Aussenseite (Südseite) vorgesetzt. Das ursprüngliche Raumgefüge ist unverändert, jedoch ist der ursprüngliche Eindruck, der sehr von der sorgfältigen Detaillierung lebte, etwas beeinträchtigt.
Anmerkungen:[1] Josef Tremp: Moderne Kirchenbauten im Bezirk Baden, in: Badener Neujahrsblätter 1969, S. 3-15, hier S. 15.
[2] Angaben von Silvia Ruch, Präsidentin der Kirchgemeinde, Gespräch vom 21.7.09.
[3] Ebd.
[4] Angaben von Silvia Ruch, Präsidentin der Kirchgemeinde, Brief vom 30.7.2009. Kein Eintrag bei Sikart.
[5] Josef Tremp: Moderne Kirchenbauten im Bezirk Baden, in: Badener Neujahrsblätter 1969, S. 3-15, hier S. 15; http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 27.7.09.
Literatur:- Kunstführer Bd.1, S. 115
- Josef Tremp: Moderne Kirchenbauten im Bezirk Baden, in: Badener Neujahrsblätter 1969, S. 3-15, hier S. 15
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

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Related units of description:siehe auch:
INV-BED920 Ev.-ref. Pfarrkirche, 1960-1961 (Dossier (Bauinventar))
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=127851
 

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