Signatur: | SAK-BES003 |
Signatur Archivplan: | SAK-BES003 |
Titel: | Beinwil am See, Katholische Pfarrkirche St. Martin |
Ansichtsbild: |
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Bezirk: | Kulm |
Gemeinde: | Beinwil am See |
Adresse: | Gerbeweg, Gärbi |
Parzellen-Nr.: | 854 |
Versicherungs-Nr.: | 809 |
Koordinate N: | 1235232 |
Koordinate E: | 2657816 |
Situationsplan (AGIS): | http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2657816&y=1235232 |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Kirche (röm.-kath.) |
Entstehungszeitraum: | 1962 - 1964 |
Autorschaft: | Hanns A. Brütsch |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Im 15. Jh. existiert eine St. Martinskapelle in Beinwil am See. 1956 werden vier Architekten mit dem Entwurf für eine Kirche beauftragt; Fritz Metzger, Zürich, gewinnt den Wettbewerb. Da statt des ursprünglichen Grundstücks ein anderes zum endgültigen Standort der Kirche wird, kann der Entwurf nicht umgesetzt werden. Ed. Schleich, Horw, erstellt ein neues Projekt; nach Unstimmigkeiten wird jedoch 1960 ein neuer Wettbewerb ausgelobt, den Hanns A. Brütsch gewinnt. 1962 wird mit dem Bau begonnen, 1964 werden die Glocken aufgezogen und im gleichen Jahr die Kirche eingeweiht [1]. 2004/05 werden die Wände gestrichen, die Holzverschalung der Decke im Kirchenraum und das Dachfenster ausgetauscht. Im UG werden im Laufe der Zeit alle Oberflächen im Inneren sowie die Fenster ausgetaucht [2]. |
Beschreibung: | Die Kirche ist ein Zentralbau auf quadratischem Grundriss mit einem hohen Zeltdach, gebaut aus nachträglich gestrichenem Sichtbetonbau. Der nebenstehende, offene Campanile ist ebenfalls aus Sichtbeton. Ein nach oben offener Vorraum wird durch die Eingangswand der Kirche, eine gegenüberliegende Sichtbetonwand und zwei Betonträger definiert. Links daneben steht der Glockenturm aus einem längsrechteckigen Pfeiler, der im unteren Bereich durch rechtwinklige Betonscheiben auf beiden Seiten ausgesteift wird. Die drei Glocken der Glockengiesserei Rüetschi, Aarau [3], hängen über horizontal auskragenden Scheiben; den oberen Abschluss bildet ein Quader mit Zifferblatt. Das dominierende Zeltdach der Kirche ist in der zum Eingang abfallenden Seite geknickt, der obere, nahezu senkrechte Bereich ist verglast. Die Eingangsfassade wird vom grossen Holzportal bestimmt. Die Seitenfassaden werden durch sehr schmale, über die gesamte Stockwerkshöhe gehende Fensterschlitze gegliedert, in der nordöstlichen Seitenwand bildet im UG ein Sichtbetonrahmen ein querliegendes Fensterband aus, der Eingang zum UG wird durch einen Risalit betont. Die rückwärtige Fassade ist geschlossen. Die Sakristei ist an der rechten, hinteren Seite an die Kirche angebaut, im UG liegt der Kirchgemeinderaum mit Nebenräumen. Im Inneren bildet die Decke im Kirchenraum die äussere Dachform ab. Im Eingangsbereich ist die Decke am niedrigsten und ihre Neigung am flachsten. Die ursprünglich wohl dunkle, sägerohe Bretterverschalung der Decke analog der kath. Johanneskirche in Buchs ist gegen eine glatte und weisslasierte Verschalung ausgetauscht. Über dem Altar befindet sich die höchste Stelle des Daches. Der Altar wird über das Dachfenster beleuchtet, ohne dass der eintretende Besucher die Lichtquelle sieht. Der Bitumenboden fällt leicht zum Altar hin ab, der Altar selbst steht auf einem grossen Natursteinpodest. Hinter dem Altar befindet sich ein flacher Rücksprung in der Wand mit seitlichen Fensterschlitzen. Die Sedes und der Tabernakel an der Wand hinter dem Altar sind aus Beton geformt, ebenso die Weihwasserbecken beim Eingang. Die schlitzartigen Buntglasfenstern der Seitenwände sind von Ferdinand Gehr, Altstätten SG (1896-1996) [4]. An der rechten Seitenwand über dem Ausseneingang zum UG ist der Beichtstuhl innen bündig in die Wand eingelassen, die Anlage erinnert an ein Portal. Von aussen wird ein Erker ausgebildet. In der gegenüberliegenden Seitenwand befindet sich in der vorderen Ecke eine Nische für die Marienstatue. Die Eingangswand wird mit Fensterfugen seitlich der Eingangstür beleuchtet. Die vom Kirchenraum komplett getrennten Räume im UG (Kirchgemeindesaal, Küche, Nebenräume) sind umfassend renoviert. |
Würdigung: | Die qualitätvolle, 1962-64 von Hanns A. Brütsch errichtete Sichtbetonkirche besteht aus einem quadratischen Kirchenbau mit hohem Zeltdach, einem architektonisch gefassten Vorplatz und einem Campanile. In seiner räumlichen Struktur ist der Bau unverändert, die durch Renovierungen bedingten Veränderungen der Oberflächen besonders im Kircheninneren verunklären jedoch den ursprünglichen Eindruck. |
Anmerkungen: | [1] Neue Martinskirche Beinwil a. See, Broschüre o.J. (1964), S. 16-18, 21. [2] Angaben von Sigristin Frau Müller, Gespräch vom 25.6.09. [3] Neue Martinskirche Beinwil a. See, Broschüre o.J. (1964), S. 18. |
Literatur: | - Kunstführer Bd.1, S. 53 - Katholische Kirche in Beinwil am See, in: Werk, Vol. 47 (1960), S. 213 - Neue Martinskirche Beinwil a. See, Bro-schüre o.J. (1964) - Karl Gautschi: Beinwil am See. Das Dorf im Wandel der Zeit, Menziken o.J. (1985) S. 217-220 |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
Standort: | Archiv Denkmalpflege |
Behältnis: | Säulenhaus, 1. OG, Inventar |
Verzeichnungsstufe: | Dossier (Spezialinventare) |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=127862 |
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