SAK-ENN001 Ennetbaden, Methodistische Kapelle / Vereinshaus, 1912-1913 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-ENN001
Signatur Archivplan:SAK-ENN001
Titel:Ennetbaden, Methodistische Kapelle / Vereinshaus
Ansichtsbild:
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Bezirk:Baden
Gemeinde:Ennetbaden
Adresse:Seminarstrasse 21
Parzellen-Nr.:2403
Versicherungs-Nr.:1153
Koordinate N:1258028
Koordinate E:2665869
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2665869&y=1258028
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kapelle
Entstehungszeitraum:1912 - 1913
Autorschaft:Gebrüder Brändli, Burgdorf
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude wird 1912-13 von den Gebrüdern Brändli, Burgdorf für die seit 1885 existierende methodistische Gemeinde Baden errichtet. Ein ähnlicher, gespiegelter Bau wird wenig später von den gleichen Architekten in Aarau (Feerstrasse 10) gebaut [1]; die Architekten errichteten für die methodistische Kirche etwa 20 Bauten in der gesamten Schweiz [2]. 1953 wird das Gebäude durch Emil Brügger renoviert, dabei wird die Heizung im Saal ausgetauscht [3]. 1963 findet eine grössere Renovierung statt: Die WC-Anlage wird erneuert, im Gottesdienstsaal werden neue Fenster und eine Orgel eingebaut und das Gestühl ausgetauscht. 1989 wird die hintere, hölzerne Faltwand des Gottesdienstsaals gegen eine massive Wand ausgetauscht. Zudem wird der Saaleingang von der Seite in die hintere Mitte versetzt und ein Fenster wird zum behindertengerechten Eingang in den Kirchenraum umgebaut [4].
Beschreibung:Der zweigeschossige, giebelständige Putzbau im Heimatstil mit hohem Mansarddach mit Krüppelwalm und glockenlosem Dachreiter [5] auf rechteckigem Grundriss hat ein seitlich angebautes Treppenhaus mit Walmdach. Die dreiachsige Strassenfassade hat eine asymmetrisch tief heruntergezogene Dachlinie bis zur seitlich vor dem Treppenhaus liegenden offenen Eingangsvorhalle. Die unteren beiden Geschosse der Strassenfassade werden mit grossen, vertieften Rundbögen in einer Art Kolossalordnung zusammengefasst und mit einem unterbrochenem horizontalen Gesims in der Putzebene abgeschlossen. Gekehlte Natursteinprofile rahmen die Fenster und Brüstungsfelder mit Putzornament. Im 2.OG werden die Fenster mit dazwischen liegenden, dekorierten Putzfeldern oben und unten mit Steingesimsen abgeschlossen. Die beiden geschweiften Rundbogenfenster im 2.OG werden auf Brüstung- und Kämpferhöhe mit einem Gesims verbunden. Die übrigen Fassaden sind deutlich weniger aufwändig gestaltet. Nur bei einer Seitenfassade werden die Zwillingsfenster mit einfachen Steingewänden und Brüstungsfeldern mit Putzornament in den unteren beiden Geschossen mit Rundbögen umschlossen, die in Putz gearbeitet sind. Die Rückseite des Hauses ist im unteren Bereich nicht befenstert und vor dem 2.OG ist ein geschossbreiter Balkon angebaut. Das seitlich bis auf Firsthöhe durchgehende Treppenhaus mit einer Fensterachse wird in den beiden unteren Geschossen um einen zweiachsigen Anbau erweitert.
Im Inneren sind durch die unterschiedlichen Renovationen die Oberflächen verändert, die Räume zeigen aber noch bis auf den Zugang zum Versammlungssaal die originale Anlage: Vom Eingangsbereich aus werden über die Treppe die oberen Geschosse und die Empore erschlossen, rechts liegt seit 1989 das Foyer quer vor dem zweigeschossigen Kirchenraum. Der Kirchenraum hat eine an drei Seiten umlaufende Empore, die auf von vier Stützen getragenen Unterzügen liegt. Belichtet wird der Raum durch seitliche Fenster, die Stirnwand ist fensterlos.
Würdigung:Die erhaltene äussere Putzfassade der methodistischen Kapelle von 1912-13 zeigt eine qualitätvolle Gestaltung im Heimatstil. Der Bau gehört zu mehreren in etwa zeitgleich errichteten methodistischen "Brändlikapellen" in der Schweiz. Während die originalen Fenster der Aussenfassade ebenso wie die Oberflächen im Inneren verändert sind, ist die Raumstruktur dagegen grösstenteils erhalten.
Anmerkungen:[1] INSA Bd. 1; S. 500/1-2.
[2] Angabe von Cyrill Scheuzger, Telefonat vom 12. Juni 2009. Die methodistische Kirche Schweiz arbeitet an einem bauhistorischen Überblick zu diesen Bauten. Im INSA werden folgende Bauten angegeben: Aarau, Feerstrasse 10, 1914 (INSA, Bd. 1, S. 136 3-137/1) Baden, Seminarstrasse 21, 1912-13 (INSA, Bd. 1, S. 500/1-2); Basel, Allschwilerplatz 8, 1912-13 (INSA Bd. 2, S. 124/1); Luzern, Zährin-gerstrasse 7, 1907 (INSA Bd.6, S. 499/2); Vevey, Rue de Clos 8, 1913 (INSA Bd. 9, S. 481/2); Zürich, Mühlebachstrasse 148, 1906/07 (INSA Bd. 10, S. 371/2); Zürich, Mutschellenstrasse 188, 1911 (INSA Bd. 10, S. 373/1); Zürich, Stauffacherstrasse 54, 1909 (INSA Bd. 10, S. 414/3).
[3] Angaben von Klaus Wolf, Email vom 16. Juni 2009 sowie zugesandte Unterlagen.
[4] Angaben von Klaus Wolf, Email vom 11. Juni 2009 sowie von Pfarrer Sven Büchmeier, Gespräch vom 10. Juni 2009.
[5] Angaben von Klaus Wolf, Email vom 18. Juni 2009.
Literatur:- INSA, Bd. 1, S. 500
- Alfons Doppler, Führer durch Baden und Umgebung für Einheimische und Fremde. Die Bäder - Die Stadt - Die Industrie. Vergangenheit und Gegenwart, Baden 1920, S. 38-39
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=127880
 

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