SAK-FIB006 Fislisbach, Reformiete Pfarrkirche und Kirchgemeindezentrum, 1995-1997 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-FIB006
Signatur Archivplan:SAK-FIB006
Titel:Fislisbach, Reformiete Pfarrkirche und Kirchgemeindezentrum
Ansichtsbild:
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Bezirk:Baden
Gemeinde:Fislisbach
Adresse:Schönbühlstrasse/Feldstrasse
Parzellen-Nr.:1406
Versicherungs-Nr.:1069 (Kirchgemeinde-haus), 1069.1 (Kirche)
Koordinate N:1254163
Koordinate E:2664051
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2664051&y=1254163
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (ev.-ref.)
Entstehungszeitraum:1995 - 1997
Autorschaft:Gassner & Rossini, Baden
Bau- und Nutzungsgeschichte:1975 wird gemeinsam mit der katholischen Kirchgemeinde ein ökumenisches Kirchgemeindehaus an der Dorfstrasse errichtet. 1992 wird ein Wettbewerb für den Neubau eines reformierten Kirchenzentrums ausgeschrieben, den 1993 das Büro Gassner & Rossini, Baden, gewinnt. 1995 wird mit dem Bau begonnen, 1997 wird er eingeweiht [1].
Beschreibung:Die Anlage besteht aus zwei Quadern mit Flachdach und Fassaden aus hellgelben Backstein und Sichtbeton sowie einem Glockenturm. Die beiden Quader sind durch eine Mauer aus Sichtbeton verbunden und stehen in einer Flucht an der Feldstrasse. Zur Schönbühlstrasse hin liegt der länglichere Quader mit der Kirchennutzung, der freistehende Glockenturm aus Sichtbeton markiert den Zugang zum Gelände von dieser Strasse aus. Hinter der Kirche liegt das breitere Kirchgemeindehaus. Zwischen den beiden Gebäuden entsteht ein kleiner Platz, der zur Strasse hin von der Mauer und einem Sichtbetondach begrenzt wird; der so gefasste Weg führt zum Eingang der Kirche.
Das Kirchgemeindehaus öffnet sich mit einer grossen Glasfläche über einen Grossteil der Fassade zu diesem Platz. Da der dahinterliegende Saal auch auf der Rückseite eine gleichgrosse Fensterfläche hat, gewährt der Bau einen Durchblick in seiner Längsrichtung. Während die Strassenfassade des Kirchgemeindehauses relativ geschlossen ist, ist die gegenüberliegende Fassade mit vielen Öffnungen versehen, in der Mitte wird die Fassade durch das Treppenhausfenster geteilt, die hierbei entstehenden Fassadenkanten zeigen demonstrativ die Vormauerung.
Bei der Strassenfassade des Kirchenkörpers zieht sich an der Dachkante ein horizontales Fensterband entlang und an der vorderen Kante ist ein vertikales Fensterband eingenischt. Die anderen Fassaden sind relativ geschlossen, in die Längswand zum Grünbereich sind kleine, quadratische Fenster aus unifarbenem Glas eingelassen. Der Glockenturm ist aus drei Sichtbetonpfeilern zusammengesetzt, die Glockenstube ist ein horizontal verschalter Kubus an seinem oberen Ende, in dem ein Geläut aus drei Glocken hängt.
Im Inneren des Kirchgemeindehauses nimmt der Saal die gesamte Länge des Gebäudes ein. Zur Strasse hin liegen Küchen und Nebenräume, auf der anderen Seite sind Büros und Unterrichtszimmer untergebracht, im OG darüber befinden sich Seminarräume sowie im vorderen Bereich eine Empore für den Saal. Im UG befindet sich der Luftschutzraum sowie Jugend- und Nebenräume. Der im Inneren bis auf den dunklen Steinboden komplett mit hellen Holzplatten (an der Decke in Wellenform) verkleidete Saal lässt sich mit beweglichen Trennwänden in unterschiedliche Grössen abteilen.
Im Inneren der Kirche wird der Zuweg entlang der Sichtbetonmauer der Feldstrasse verlängert durch einen von einer weissgestrichenen Sichtbetonstützenreihe und einer Dachscheibe abgeteiltem Bereich; der Kirchenraum erinnert so an das Konzept einer Wegkirche [2]. Die das Dach tragenden Betonrahmen liegen auf der Dachscheibe über der Stützenreihe sowie auf der anderen Seite auf der Aussenwand. Über der Dachscheibe bilden sie tiefe Trennwände bis an die Aussenfassade aus. Der Bereich hinter der Säulenreihe ist aus hellem Backstein, die anderen Wände sind mit einem glänzenden, sehr glatten Putz (Stuccolustro?) belegt. Die Decke ist zwischen den Trägern holzverkleidet, einseitig ist die Verkleidung bis auf das Auflager der Tragstruktur herabgezogen. An der Eingangsseite befindet sich fast über die gesamte Breite eine Empore, unter der die Sakristei eingebaut ist. Der dunkle Boden ist im Altarbereich um eine Stufe erhöht. Sowohl die Altar- als auch die Emporenwand sind farblich gefasst, das liturgische Mobiliar wie Kanzel und Altar besteht aus hellem Multiplex. Die künstlerische Gestaltung des Sakralraums stammt von Maria Obrist, Rütihof, und Godi Hirschi (*1932), Root [3].
Belichtet wird der Raum indirekt: Oberhalb der Säulenreihe sitzen die Fenster aussen bündig, das Licht leuchtet über der Deckenplatte in den Raum. Vor der Altarwand liegt ein Ober-lichtband im Dach, von der Strassenseite her erhält die Altarwand zusätzlich Streiflicht. In die Längswand des Kirchenraums gegenüber der Säulenreihe sind aussen vor die Wand zwölf kleine und quadratische Buntglasscheiben gesetzt.
Würdigung:Der qualitätsvolle Kirchenbau mit Kirchgemeindehaus von 1995-97 ist vom Architekturbüro Gassner & Rossini, Baden, entworfen. Er zeigt typische Elemente der späten 1990er Jahre wie die quaderförmigen Baukörper, seine Materialität aus Sichtbeton und hellgelbem Backstein, die pastellfarbenen Wandmalerei im Inneren der Kirche oder auch die Gestaltung von Details wie das demonstrative Zeigen der Vorsatzschale.
Anmerkungen:[1] Reformiertes Gemeindezentrum Fislisbach, Broschüre Fislisbach 1998, S. 3-4.
[2] Ebd., S. 8.
[3] Ebd., S. 10; http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 30.07.09.
Literatur:- Kunstführer Bd.1, S. 116
- Reformiertes Gemeindezentrum Fislisbach, Broschüre Fislisbach 1998
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=127927
 

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