SAK-HAU001 Hausen, Reformierte Pfarrkirche, 1977-1978 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-HAU001
Signatur Archivplan:SAK-HAU001
Titel:Hausen, Reformierte Pfarrkirche
Ansichtsbild:
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Bezirk:Brugg
Gemeinde:Hausen (AG)
Adresse:Lindhofstrasse
Parzellen-Nr.:1746
Grundbuch-Nr.:145
Koordinate N:1257207
Koordinate E:2658486
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2658486&y=1257207
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (ev.-ref.)
Entstehungszeitraum:1977 - 1978
Autorschaft:P. Hintermann
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Initiative für den Kirchenbau geht wohl vom Grossrat Hermann Hunziker aus [1]. 1962 wird in Hausen ein Kirchenbauverein ins Leben gerufen, der auch einen Friedhof anlegen möchte. Zeitweilig wird statt der reformierten Kirche ein ökumenisches Zentrum angedacht. 1976 wird die Planung bewilligt und 1977 mit dem Bau begonnen. 1978 werden die Glocken aus Aarau aufgezogen und im gleichen Jahr die Kirche eingeweiht. Der Bau bis hin zu Details wie dem liturgischen Gerät ist vom Architekten P. Hintermann, der Wandteppich hinter dem Altar von Ruth von Fischer (*1911) entworfen [2]. Von kleineren Renovationen wie in der Küche abgesehen ist der Bau unverändert [3].
Beschreibung:Der ein- bis zweigeschossige Putzbau der Kirche liegt an einem Hang oberhalb des Dorfes, östlich schliesst sich ein Vorplatz an, auf dem der Glockenturm steht. Der Grundriss des Kirchenraum ist einem Rechteck eingeschrieben, wobei seine Stirnflächen zweimal leicht abgewinkelt sind, so dass ein unregelmässiges Oktogon entsteht. Der Raum wird von einem grossen, eternitgedeckten Satteldach überdeckt, das an den Giebelseiten angeschrägt ist, so dass sein First weit über die Fusspunkte auskragt. Die Giebelseite zum Tal ist von einem grossen Holzfenster geprägt, dass sich über die gesamte Höhe der zweigeschossigen Fassade zieht. Die mittig sitzenden dreiachsigen grossen Fensterflächen werden horizontal durch breitere Fensterrahmen getrennt, die beiden oberen, äusseren Flächen nehmen die Schräge des Daches auf. Auf der zum Berg zeigenden Giebelseite wird die dem Fenster entsprechende Fläche mit Holz verschalt und nur die oberste Fensterreihe übernommen. Auf der westlichen Längsseite sind im unteren Stockwerk fünf schlanke Fenster eingelassen, darüber befindet sich ein rechteckiger, flacher Erker. An den grossen Saalbau gliedern sich an der östlichen Seite zum Vorplatz und an der südlichen Seite zum Hang niedrigere Nebenräume mit flachem Dach an. Zum Vorplatz liegt das Foyer, das an der Bergseite weitergeführt und um eine Küche ergänzt wird, die Fassade treppt sich hier in Rücksprüngen ab. Die Fassaden des niedrigeren Bereichs sind wie der Kirchensaal verputzt, der Foyerbereich hat eine Holz-Glas-Fassade, bei der die Tragstruktur aussen liegt. Der umlaufende Dachüberstand ist holzverschalt.
Der seitliche freistehende Glockenturm besteht aus einer holzverschalten, sechseckigen Glockenstube auf sechs schlanken Metallrohren, seine Firstrichtung steht rechtwinklig zu der des Kirchendaches.
Das Innere der Kirche wird über das Foyer vom Vorplatz her betreten, ein zweiter Zugang befindet sich an der talseitigen Giebelfront im unteren Geschoss. Das Foyer ist in zwei Bereiche geteilt: Neben dem Kirchenraum liegt eine locker möblierte Begegnungszone, hinter dem Kirchenraum ein langgezogener Bereich, der von der danebenliegenden Küche bedient werden kann. Die Decke des Foyers ist holzverschalt, die sichtbaren Dachsparren sind mit leichter Neigung zum Kirchenraum ausgeführt, der Boden ist mit dunklen Steinplatten belegt und die Wände sind weissverputzt. Vom Foyer aus erreicht man über eine Treppe das darunterliegende Geschoss mit Luftschutzanlagen und zwei Unterrichtszimmern sowie dem zweiten Eingang ins Gebäude. Der Kirchenraum wird vom Foyer aus über seine Längsseite erschlossen. Die holzverschalte Decke des vierachsigen Raumes zeigt die das Dach tragenden Holzleimbinder, die Wände sind holzverkleidet oder weissverputzt, der Boden mit dunklen Steinplatten belegt. Der Raum ist quer zur Firstrichtung organisiert. Die zum Berg liegenden Achse ist als Orgel- und Chorempore ausgebildet, darunter befindet sich das Pfarrzimmer sowie die Treppe nach unten. Auf der gegenüberliegenden Seite gewährt ein raumhohes Fenster den Blick über das Tal. Hinter dem Altar befindet sich eine rechteckige Nische, in der ein seitlich beleuchteter Wandteppich mit dem Motiv der Speisung der Fünftausend hängt. Die hölzerne Wand zum Foyer kann grossflächig geöffnet werden.
Zusätzlich zur einheitlichen Materialität des Baus finden sich im gesamten Gebäude Wandelemente, die aus schmalen Holzbändern geflochten sind.
Würdigung:Die 1977-78 von P. Hintermann errichtete Kirche in Hausen steht oberhalb des Dorfes am Hang und ist ein Putzbau mit grossem Satteldach. Um den dominierenden Baukörper des Kirchensaals gruppieren sich an zwei Seiten niedrigere Anbauten. Der Bau hat seine originale Ausstattung behalten.
Anmerkungen:[1] Angaben von Myrta Schaffner, Sigristin, Gespräch vom 6.8.2009.
[2] Dorfchronik Hausen 2000, Hausen 1999, S. 181-185; http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 11.8.2009.
[3] Angaben von Myrta Schaffner, Sigristin, Gespräch vom 6.8.2009.
Literatur:Dorfchronik Hausen 2000, Hausen AG 1999, S. 180-187
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=127944
 

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