SAK-LAU002 Laufenburg, Reformierte Pfarrkirche mit Kirchgemeindehaus, 1958-1959 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-LAU002
Signatur Archivplan:SAK-LAU002
Titel:Laufenburg, Reformierte Pfarrkirche mit Kirchgemeindehaus
Ansichtsbild:
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Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Adresse:Hermann-Suter-Strasse 3
Parzellen-Nr.:415
Grundbuch-Nr.:470, 470.1 (Glockenturm)
Koordinate N:1267853
Koordinate E:2647014
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2647014&y=1267853
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (ev.-ref.)
Entstehungszeitraum:1958 - 1959
Autorschaft:Loepfe, Hänni und Haenggli, Baden
Bau- und Nutzungsgeschichte:Reformierte Pfarrkirche mit Kirchgemeindehaus und ehem. Pfarrhaus:
1912 entsteht eine reformierte Genossenschaft in Laufenburg, die 1927 einen eigenen Pfarrer erhält [1]. Bereits aus diesem Jahr stammt die erste Planung für einen Kirchenbau [2]. 1918 wird das Grundstück, auf dem die jetzige Kirche steht, erworben [3]. 1957 beschliesst die Kirchgenossenschaft, eine Kirche zu bauen. In Folge wird ein beschränkter Wettbewerb ausgelobt, den das Badener Architekturbüro Loepfe, Hänni und Haenggli gewinnt. 1958 findet die Grundsteinlegung statt, 1959 wird die Kirche eingeweiht und im selben Jahr werden die vier Glocken der Glockengiesserei Rüetschi, Aarau, aufgezogen [4]. Das Sgraffito im Kirchenraum stammt von Werner Christen (1912-1983) aus Spreitenbach [5]. 1961 wird die Orgel eingeweiht, die 1977, 1986 und 2001 saniert wird [6]. 1963 wird die Genossenschaft zur Kirchgemeinde [7]. Der Wandteppich von Frau Lenzlinger, Wölflinswil, an der Altarwand stammt von 1985 [8]. 1989 bekommt der Turm eine Turmuhr [9]. 1992-93 baut der Architekt Urs Schweizer, Kaisten, das Innere des Pfarrhauses zu Büro- und Sekretariatsräumen um. Zudem wird der Kirchgemeindesaal saniert: Die flexible Trennwand wird entfernt, die Decke gedämmt und der Eingangsbereich vergrössert [10]. 2009 wird auch das UG des Kirchgemeindehauses umgebaut: Der Boden wird abgesenkt, die Fassade grossflächig geöffnet; ausserdem werden die Fenster im Saal gegen Kunststofffenster ausgetauscht [11].
Beschreibung:Die im Grundriss U-förmige, verputzte Anlage mit den deutlich ablesbaren Volumina des Kirchenraums, Kirchgemeindesaals und ehemaligen Pfarrhauses liegt erhöht am Hügel im Südosten von Laufenburg. Parallel zur Strasse (und dem Höhenzug) steht der nach hinten versetzte Kirchgemeindesaal, der auf beiden Längsseiten grossflächig verglast ist. Im Südwesten schliesst sich das Pfarrhaus an, dessen Firstrichtung rechtwinklig zu der des Kirchgemeindesaals steht, im Nordosten die ebenso ausgerichtete Kirche, die das grösste Volumen der Anlage darstellt. An der Südecke des Kirchenbaus erhebt sich der freistehende Glockenturm, der wie alle Bauten mit einem Satteldach gedeckt ist. Dieser Turm auf rechteckigem Grundriss hat allseitig vergitterte, hochrechteckige Schallöffnungen mit einem darunter liegenden Zifferblatt. An das ehemalige Pfarrhaus schliesst sich im Westen über einen Verbindungsgang das neue Pfarrhaus an. Der Kirchenbau auf rechteckigem Grundriss hat auf jeder Langseite vier Achsen mit hochliegenden, hochrechteckigen Fenstern. Auf der Aussenseite befindet sich zudem im Norden ein grosses, über die gesamte Höhe durchgehendes, breiteres Fenster. Der Eingang an der südöstlichen Giebelseite wird von einem Vordach auf vier schlanken Stützen überdeckt. Die Fassade des ehemaligen Pfarrhauses zeigt unterschiedliche Fensterformate, betreten wird das Gebäude vom Innenhof. An der nordwestlichen Hangfassade zeichnen sich deutlich die unterschiedlichen Baukörper ab. Der Kirchenraum ist hier nicht durchfenstert, der Bereich des Kirchgemeindehauses hat links eine Reihe von drei hochliegenden Doppelfenstern, daran schliesst sich durch einen Mauerpfeiler getrennt eine Reihe grosser Fenster an; darunter befindet sich die verputzte Wand und im UG weitere Öffnungen. Abgeschlossen wird die Hangfassade durch die Giebelseite des Pfarrhauses.
Im Inneren bildet die holzverschalte Decke die äussere Dachform ab. In die weissverputzten Wände sind die Fenster eingeschnitten, die Sohlbank ist schräg angeschnitten. Der helle Steinboden ist zum Altarbereich über die gesamte Breite um drei Stufen erhöht. Über dem Eingang befindet sich die hölzerne, von den Längswänden abgelöste Orgelempore, die eine seitliche, gewendelte Holztreppe erschliesst. Vor dem Eingang ist im Innenraum ein schmaler Windfang ausgebildet. Vor dem erhöhten Altarbereich führt links eine Türe in das Kirchgemeindehaus. Das Kirchgemeindehaus wird über ein Foyer zwischen Kirchenraum und Kirchgemeindesaal erschlossen, das zum Innenhof hin raumhoch verglast ist und an dessen Rückseite die Toilettenanlagen liegen. Vom Foyer erschliesst eine Treppe das UG mit weiteren Räumen sowie den Luftschutzkeller. Im EG führt je eine Tür in den Kirchenraum und den Kirchgemeindesaal. Der Kirchgemeinde-saal, der die volle Breite des Bauteils einnimmt, bildet mit seiner Decke die äussere Dachform ab, eine Giebelwand ist mit einem Einbauschrank besetzt. Im ehemaligen Pfarrhaus erschliesst eine Holztreppe das OG. Ihre Brüstung ist im OG als niedriger Wandschrank ausgebildet.
Würdigung:Das 1958-59 vom Badener Architekturbüro Loepfe, Hänni und Haenggli errichtete Kirchenzentrum mit Kirchenraum, freistehendem Glockenturm, Pfarrhaus und Kirchgemeindehaus gruppiert sich in einfachen Baukörpern als U-förmige Anlage um einen Innenhof. Die zurückhaltende, aber qualitätvolle Architektur der Anlage zeigt sich in sorgfältig gestalteten Details wie der Treppe im ehemaligen Pfarrhaus. Der Kirchenraum hat grösstenteils sein ursprüngliches Erscheinungsbild erhalten, das Kirchgemeindehauses ist dagegen innen wie aussen durch mehrere Sanierungen verändert worden.
Anmerkungen:[1] Alfred Lüthi: Laufenburg/Aargau (Geschichte der Stadt Laufenburg 3), Laufenburg 1986, S. 217.
[2] Seit 50 Jahren unter dem eigenen Dach. Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Baus der reformierten Kirche in Laufenburg, Broschüre 2009, S. 22.
[3] Ebd., S. 5.
[4] Ebd., S. 23-26, 33-39. Die Entwürfe sind teilweise in der Broschüre von 2009 abgebildet. Alfred Lüthi: Laufenburg/Aargau (Geschichte der Stadt Laufenburg 3), Laufenburg 1986, S. 218 gibt fälschlicherweise als Architekten Hoffmann an.
[5] Seit 50 Jahren unter dem eigenen Dach. Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Baus der reformierten Kirche in Laufenburg, Broschüre 2009, S. 32; http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 9.9.2009.
[6] Seit 50 Jahren unter dem eigenen Dach. Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Baus der reformierten Kirche in Laufenburg, Broschüre 2009, S. 40-41.
[7] Ebd., S. 8.
[8] Ebd., S. 19-20; kein Eintrag zu der Künstlerin bei Sikart, Stand vom 9.9.2009.
[9] Seit 50 Jahren unter dem eigenen Dach. Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Baus der reformierten Kirche in Laufenburg, Broschüre 2009, S. 41.
[10] Ebd., S. 16.
[11] Ebd., S. 19; Angaben von Silvia Chappuis, Sekretariat der Kirchgemeinde, Gespräch vom 26.8.2009.
Literatur:- Alfred Lüthi: Laufenburg/Aargau (Geschichte der Stadt Laufenburg 3), Laufenburg 1986, S. 217-218
- Seit 50 Jahren unter dem eigenen Dach. Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Baus der reformierten Kirche in Laufenburg, Broschüre 2009
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128106
 

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